Wenn man sich nach einem Mainboard umschaut, gibt es viele Dinge, mit denen Hersteller versuchen, Kunden anzulocken. Um den teuren Kauf nicht zu bereuen, ist es besser, ein Paar Grundregeln zu beachten.
Als erstes ist es sinnvoll, sich darüber klar zu werden, welche Aufgaben das Board zu bewältigen hat. Möchte man den Prozessor übertakten? Wieviele Laufwerke müssen angeschlossen werden? Wieviel Wert legt man auf Sonderausstattung? Diese und ähnliche Dinge sollten schon mal eine grobe Liste der Eigenschaften diktieren, die das neue Board mitbringen muß.
Wichtig sind bei einem Mainboard vor allem zwei Kriterien: Stabilität und Kompatibilität. Wenn das Board instabil ist oder mit recht gängiger Hardware Probleme macht, wird man damit nicht besonders glücklich. Daher sollte man hier am wenigsten sparen.
Nach Möglichkeit sollte man sich daran orientieren, daß das Board möglichst lange einigermaßen aktuell bleibt, sprich zukunftssicher ist. Denn wenn man sich ein Board kauft und in spätestens einem Jahr es wieder ersetzen muß, ist es nicht besonders schonend für den Geldbeutel. Dieser Faktor hängt allerdings in großem Maße auch vom Prozessor- und Chipsatzhersteller ab.
Bei der Ausstattung sollte man gnadenlos den Rotstift ansetzen. Onboard-Sound und -LAN sind Beigaben, die kaum etwas kosten und daher mitgenommen werden sollten. Es macht dagegen wenig Sinn, für einen RAID-Kontroller oder FireWire-Anschlüsse zu bezahlen, wenn man nur eine Festplatte im Rechner hat und FireWire eh nie nutzt. Zusammengefaßt: Am besten nur das mitnehmen, was man wirklich braucht, der Rest läßt sich bei Bedarf nachrüsten.
Das Layout eines Boards spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Paßt der neue superdupertolle Kühler überhaupt auf den Sockel oder sind da irgendwelche Kondensatoren im Weg? Verdeckt vielleicht die lange Grafikkarte IDE-Anschlüsse? Dies ist zwar schwer im Voraus abzuschätzen, aber vor allem anhand diverser Photos kann man sich ein ungefähres Bild machen.
Natürlich ist es wichtig, den für die eigenen Bedürfnisse besten Chipsatz auszusuchen.
Wenn man exzessiv Tuning betreiben möchte, sollte man darauf achten, daß das Board entsprechende Optionen bietet. Frei einstellbarer FSB-Takt (in 1-MHz-Schritten); frei wählbare Core-Spannung mindestens 15% über der Norm, am besten einstellbar in 0,025V-Schritten; Multiplikator wählbar (für AMD-Prozessoren) - dies sind Grundfeatures fürs Übertakten. Wichtig sind auch Tuningoptionen für den Arbeitsspeicher, hier sollten zumindest CAS-, tRAS-Latenz und Command Rate einstellbar sein. Bei VIA-Chipsätzen ist dazu noch Bank Interleave ein richtiger Leistungsturbo, der den Speicherdurchsatz um bis zu 5% beeinflußt. Grundsätzlich gilt - je mehr frei wählbare Optionen man hat, desto besser.
Alles, was ich vergessen habe - bitte nachtragen