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Test: OCZ Vertex 4 SSD (12/12)

Fazit

Mit neuer Firmware verdammt schnell

Mit der neuen Firmware hat OCZ dem 128 GB Modell der Vertex 4 einen ordentlichen Boost verpasst. Zeigte die 128 GB Version der Vertex 4 SSD mit der alten Firmware schon recht fix, so gehört sie nun in vielen Benchmarks zu den schnellsten 128 GB Modellen überhaupt. Besonders die Schreibperformance hat sich mit der 1.4 Firmware drastisch verbessert, teilweise sogar verdoppelt.

Bei den random 4K Zugriffen - die meist langsam ausfallen - weiß die SSD zu überzeugen und liefert sehr gute Werte bei niedrigen Queue-Tiefen. Konnte sich der alte Everest-Controller bei hohen Queue-Tiefen kaum steigern, sieht das nun beim Everest 2 ganz anders aus. Dieser gewinnt hier sogar extrem an Fahrt. Die Vertex 4 wird sicher in einigen Benchmarks auch von ihrem großen Cache Speicher von 512 MB profitieren. Im AS SSD liefert die Vertex 4 den bisher höchsten Gesamtscore von 1077 Punkten.

Insgesamt liefert die SSD eine sehr gute Performance hat aber auch ihre kleinen Schwächen. Zum Beispiel beim sequentiellen Lesen von kleinen Blockgrößen liegen die SSDs mit SandForce Controller vorn. Bei den gemischten Workstation-Patterns, bei denen Lese- und Schreibzugriffe, random sowie sequentiell zusammentreffen verliert die SSD dann auch etwas von ihrem Vorsprung, schneidet aber immer noch gut ab. 

Die OCZ Vertex benutzt einen spezielle Methode um die enorme kurzfristige Schreibgeschwindigkeit bei dem 128 GB Modell  zu erreichen. Die SSD beschreibt aus dem Cache aggressiv immer sofort die schnell beschreibbaren Zellen. Deshalb erreicht sie kurzfristig so hohe Schreibwerte. Sobald diese Zellen ausgehen wird die SSD dann natürlich langsamer und fällt auf ein "normales Niveau" zurück, so lange bis die Garbage-Collection wieder schnell beschreibbare Zellen bereitstellt.

Hier ist auch der Grund zu finden wieso die SSD in Crystaldiskmark oder AS SSD so hohe Schreibwerte generiert, denn diese arbeiten mi mit relativ wenig Daten. Bei den wirklichen Härtefällen, wie dem kompletten sequentiellen Beschreiben der SSD oder Workstation-Patterns über die gesamte Kapazität die SSD fällt die Performance deutlicher ab, was bei den SandForce-SSDs wie der Vertex 3 nicht so deutlich zu sehen ist. Dafür sind sie aber von vorne herein etwas langsamer. Dieser Effekt tritt übrigens laut Aussagen von OCZ nur beim 128 GB Modell auf und nach unseren Messungen auch stark nur wenn mehr als 70% der SSD gefüllt sind.

In der Praxis kommen solche Situationen mit dauerhaftem Schreiben bei Desktop-Drives eher nicht vor. Sprich es werden vielleicht einmal 2 GB auf die SSD am Stück geschrieben, aber dann findet wieder eine Pause statt in der die Garbage-Collection aktiv wird.  Als SSD für das Aufnehmen von Videos zum Beispiel, wo ein dauerhaft hoher Schreibdurchsatz gefordert ist empfiehlt sich die Vertex 4 128 GB aber wohl eher nicht.

Insgesamt liefert die Vertex 4 ein ausgewogenes Leistungsbild mit einigen wirklichen Highlights in der Performance. Die Vertex 4 gehört derzeit auf jeden Fall zu den schnellsten 128 GB SSDs auf dem Markt. Vor allem beim Lesen und kurzfristigen Schreiben, das in der Praxis am häufigsten auftritt, ist die Vertex 4 sehr schnell. Ähnlich schnell waren bei unseren Tests bisher nur größere SSDs mit mehr Kapazität.

Neben der Performance sind besonders auch die 5 Jahre Garantie lobenswert, die OCZ der Vertex 4 verpasst. Wer auf Sicherheit und Garantie steht, bekommt hier also 2 Jahre mehr Garantie als bei anderen Modellen üblich. Je nach Einsatzgebiet - insbesondere als Destop Drive - ist die Vertex 4 also durchaus eine wirklich empfehlenswerte SSD.

Die OCZ Vertex 4 wird zu Preisen ab etwa 110 Euro angeboten. Zu bekommen ist das Modell zum Beispiel bei AMAZON.de oder auch Caseking.de.

Bezugsquellen/Links/Preisvergleich

19.5.12 / rj

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