Also wie gesagt ich habe ein Asus-Board und kann die Vorgehensweise nur für dessen BIOS beschreiben aber ich denke daß das allgemein ähnlich gelöst ist.
Meine System- und Datenplatte hängt an S-ATA1 (die soll zum RAID werden), die Arbeitsplatte an S-ATA3.
1. Im PC-BIOS "NV-RAID" aktivieren. Dadurch werden die bisher ausgegrauten Einstellungen für S-ATA1..4 verfügbar und per <F10> kann man beim Booten ins NV-RAID-BIOS gelangen.
2. Noch im PC-BIOS S-ATA2 (bislang unbenutzt) und S-ATA4 (unbenutzt) als RAID-Device eingestellt. BIOS verlassen, neu gebootet. Hä? Ja, ohne diesen Trick hat Windows nach Konfiguration des RAID nämlich gleich mal einen BSOD reingehauen.
3. In Windows angelangt wurde dort ein bislang unbekanntes Gerät gefunden, was sich mit den nForce-Treibern schnell als "nForce RAID Class Controller" entpuppte.
4. (Leere) Mirror-Platte an S-ATA2 angeschlossen.
5. Im eigentlichen BIOS die endgültigen Einstellungen getätigt: S-ATA1 und 2 als RAID, 3 als normal, 4 ist in meinem Fall egal. Ab hier werden die als RAID gekennzeichneten Einzelplatten dem System nicht mehr zur Verfügung gestellt, bis ein gültiges RAID definiert ist. Save and Exit.
6a. Nicht durchgestartet sondern erst mit F10 ins NV-RAID-BIOS. Dort ein Mirror-Set (RAID1) aus S-ATA1 und 2 definiert: RAID-Mode "Mirroring" eingestellt. Striping auf "Optimal" gelassen weil mir ziemlich unklar ist was das bei einem Mirror-Set bedeuten soll.
"Clear Disk Data?" mit "neinaufkeinenFall"
beantwortet.
6b. "Rebuild" veranlassen nicht vergessen, sonst klappt's nicht - die Durchführung erfolgt aber erst später, zu Windows-Zeiten. Dazu habe ich den farbigen "Balkencursor" zuerst auf die zweite, noch leere Platte bewegt. Keine Ahnung ob das nötig war, das BIOS hilft einem ja in keinster Weise bei Unklarheiten.
Raus und wieder booten, dabei nennt das RAID-BIOS mein Mirror-Set bereits "healthy", obwohl die Synchronisation noch garnicht erfolgt ist. Naja, nicht sehr vertrauenserweckend...
7. Unter Windows beginnt die Synchronisation anscheinend selbstständig und im Hintergrund. Hat bei meinen 250er Platten so ca. 1..2h gedauert. Man kann derweil aber schon halbwegs ungestört mit dem PC arbeiten.
Der Fortschritt läßt sich aber auch mit dem RAID-Tool beobachten, welches den nForce Treibern beiliegt. Allerdings wurde das bei mir nicht freiwillig installiert, sondern ich mußte es mir von Hand in meinen Programm-Ordner kopieren. Womöglich weil bei mir zur Zeit der Treiberinstallation noch kein RAID-Device aktiviert war.
So, ich hoffe mal ich habe nichts wichtiges vergessen. Wenn Dir was komisch vorkommt frag lieber nochmal nach. Da die Vorgehensweise nirgends detailliert beschrieben und zudem die Benutzerführung des RAID-BIOS nicht eben vorbildlich ist (keinerlei Kurzhilfe oder Erläuterungen) war's ohnehin ein ziemlicher Zittersieg diese Sache ohne Neuinstallation und bei vollem Datenerhalt durchzuboxen...
Auf meinem Board gibt's noch den SiL3114 Controller, aber der ist beim nF4-SLI per PCI statt per HT angebunden und diese Bandbreite stelle ich lieber den Steckkarten zur Verfügung.
Außerdem muß ich noch eine Warnung aussprechen: Bei dem Versuch ihm eine Einzelplatte zu verkaufen (muß man dann als JBOD definieren) hat er mir _ohne Vorwarnung_ deren Spur 0 überschrieben. Wenn man nicht in der Lage ist den MBR oder zumindest die Partitionstabelle manuell wiederherzustellen heißt das: Totalverlust aller Daten...