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Toshiba RC100 M.2 SSD im Test

Toshibas neue und extra kleine M.2 SSD

Es war lange Zeit etwas ruhiger um Toshiba im Bereich der SSDs. Zuletzt hat der Hersteller die Toshiba OCZ TR200 vorgestellt, eine SATA SSD aus der Einsteigerklasse, die vor allem durch einen attraktiven Preis überzeugen soll. SATA SSDs sind in ihrer Performance nahezu komplett ausgereizt und so verlagern sich die interessanten Neuvorstellungen aktuell immer weiter auf den neuen M.2-NVMe-Standard.

An diesem Trend kommt natürlich auch Toshiba nicht vorbei und stellt mit der neuen OCZ RC100 eine neue SSD vor, die bewusst anders ist, als bisherige Modelle. Der Fokus der neuen SSD liegt zum einen wieder auf dem besonders günstigen Preis, wie schon bei der TR200, zum anderen aber auf dem Format. Im Gegensatz zu den meisten M.2-SSDs die derzeit vorgestellt werden und im M.2 2280-Format angeboten werden, ist die neue OCZ RC100 von Toshiba im M.2-2242-Format gebaut und damit besonders klein.

Der Name OCZ ist mittlerweile bei Toshiba komplett als „Hersteller“ verschwunden und in den Produktnamen gewandert. Die OCZ-Modelle sind nun eigentlich nur noch die Modelle, die Toshiba gezielt für den Retail-Markt in vertreibt.  

Wie schon die TR200 basiert auch die RC100 auf dem von Toshiba entworfenen und selbst hergestellten 64-Layer-3D-BiCS-NAND-Flashspeicher. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Toshiba die ersten 3D-NAND-Chips nicht in High-End-SSDs sondern auch hier wieder in einem Einsteiger-Consumer-Modell ein.

Die OCZ RC100 SSD hat vor allem ein radikales Cost-Down in der Konzeption verankert. Toshiba will die Preise für M.2 drücken und so die Lücke zwischen den SATA-SSDs und günstigen M.2-SSDs weiter schließen. Dabei soll auch noch die Performance einen deutlichen Schub nach oben bekommen gegenüber den günstigen SATA-SSDs oder auch M.2-SATAs wie der Samsung EVO850 M.2.

Die SSDs der RC100-Serie verzichten komplett auf zusätzliche DRAM-Speicher als Puffer, was die Kosten noch einmal senkt. Um die SSD dennoch etwas zu beschleunigen setzt Toshiba auf die auf die HMB-Technologie (Host Memory Buffer), dabei werden Daten im Speicher des PC (= Host ) zwischen gepuffert.

Genaue technische Details gibt Toshiba zur RC100 nicht heraus, aber an der SSD kann man bereits sehen, dass hier Controller und Flash-Speicher in einem Chip zusammengefasst sind. Die SSD besteht bis auf einige kleinteile im Prinzip nur noch aus einem einzelnen Chip, was auch die geringe Größe möglich macht.

Die OCZ RC100 benutzt auch nur zwei PCIe-3.1-Lanes und nicht wie viele andere neue SSDs vier Lanes. Damit ist die maximale Transferleistung auf 2 GB/s begrenzt. Diesen Wert erreicht die SSD aber nicht, so dass hier keine Einschränkungen entstehen.

Angeboten wird die OCZ RC100 in drei Kapazitäten von 120 GB, 240 GB und 480 GB, die derzeit im Markt den größten Anteil haben. Die drei Modelle unterscheiden sich nicht nur in ihrer Kapazität sondern auch in der Geschwindigkeit.  Beim Lesen wird hier 1.350 MB/s (bei 120 GB) und 1.600 MB/s (bei 240 und 480 GB) angegeben. Schreibend erreichen die SSDs 700 MB/s (120 GB), 1.050 MB/s (240 GB) und 1.100 MB/s (480 GB).

Alle Kapazitäten erscheinen im kleinen M.2-2242-Format. Direkt aus dem Namen lässt sich damit auch die größe der SSD ablesen, denn diese ist 22 mm breit und 42 mm lang, wärend das 2280-Format 22 mm breit und 80 mm lang ausfällt. Die neue Toshiba SSD ist also nur halb so groß wie die gängigen M.2-2280-SSDs.

Wie klein die neue SSD ist, zeigt ein Vergleich zum bekannten SD- und MicroSD-Format für Flash-Speicherkarten. Die Karte im M.2-2242-Format ist dabei kaum noch größer als eine SD-Karte und kann so natürlich perfekt dort eingesetzt werden, wo wenig Platz vorhanden ist. Das sind natürlich neben Laptops auch kleine MiniPCs, die auf Mini-ITX oder sogar Mini-STX Mainboards aufbauen.

Toshiba schiebt passend zur OCZ RC100 wieder sein SSD-Utility mit zum Kunden, die als zentrales Überwachungstool für die SSD fungiert. Dort lassen sich neben Informationen zur Kapazität auch die aktuellen Statusinformationen der SSD abrufen. Dazu gehört nicht nur der "Zustand" der SSD sondern auch Informationen über den HBM-Cache. Die Firmware der SSD kann auch direkt über das Tool aktualisiert werden wenn nötig.

Eine weitere wesentliche Information, die das Tool ausgibt, ist die Temperatur der SSD. Letztendlich hängt dieser Punkt stark von der Umgebungstemperatur des PCs ab. In einem offenen Aufbau unter Raumtemperatur liegt die Temperatur im Leerlauf  bei etwa 58 Grad.  Unter Belastung pendelt sie zwischen 64 und 68 Grad. Wobei die Höchsttemperatur, wie an der IR-Aufnahme unten zu sehen auch nur punktuell auftritt. Etwas problematischer wird es im geschlossenen System, dort kann die Temperatur dann schnell etwa 10 Grad höher ausfallen, so dass an die 80 Grad erreicht werden. Die SSD wird in diesen Bereichen dann anfangen die Performance zu drosseln, weshalb sich ein Kühler, wie er mittlerweile auf vielen Mainboards vorhanden ist empfiehlt.



(Temperatur unter Belastung beim offenen System / Zimmertemperatur)

Was die SSD neben der kompakten Bauweise besonders interessant macht, sind die sehr niedrigen Preise, denn bereits zum Launch geht das 480-GB-Modell zum Preis von 119 Euro über die Ladentheke. Die kleineren Versionen fallen entsprechend mit gerade einmal 45 und 67 Euro noch günstiger aus.

Wie sich die besonders günstige SSD mit M.2-Interface im Benchmarkparcour verhält und ob sie gegen andere Modelle bestehen kann, das zeigen wir auch auf den nächsten Seiten mit vielen Benchmarks vom leichten Einsteiger-Benchmark bis hin zu Workstation-Benchmarks und Dauerbelastungstests.

Testplattform

  • Testkandidat: Toshiba RC100 mit 240 GB
  • Intel Core i7 4770K
  • SATA III Controller des Z97 Chipset (ASRock Z97 Extreme6)
  • PCI-Express 4x Anbindung
  • OCZ Revodrive 350 (Systemplatte)

Betriebssystem & Benchmarks

  • Windows 10
  • HDTune Pro
  • PCMark 7 und PCMark 8
  • Passmark Advanced Disk Test
  • ATTO
  • AS SSD
  • CrystalDiskMark
  • Intel IO-Meter
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