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Der Kaufberater / Teil 2 - Das RAM

TweakPC – Der Kaufberater

Die Frage nach dem "wie viel" beim Speicher ist eigentlich leicht zu beantworten. Je mehr desto besser könnte man sagen. Aber auch diese Weisheit stimmt nur bedingt. Irgendwann bringt auch der größte Speicherausbau nichts mehr - außer das Sie verdammt viel Geld los sind.

Das RAM: Wie viel brauchen Sie wirklich?

Mittlerweile sollte man unter 64 Megabyte auf keinen Fall mehr anfangen. Wenn Sie eine vernünftige Performance haben möchten, sollten Sie 128 MB einsetzen. Darüber hinaus werden Sie immer weniger merken, wenn Sie mehr Speicher einsetzen. Wir haben festgestellt, dass Windows 9x ab 196 MB aufwärts nicht mehr großartig vom Speicher profitiert (es sei denn Sie machen professionelle Bildbearbeitung, bei der die zu bearbeitenden Bilder schon 100 MB oder größer sind oder Sie stellen einen Web-Server zusammen). Wir selbst arbeiten mit 128 MB und kommen damit sehr gut zurecht. Sollten Sie mit Windows 2000 arbeiten wollen raten wir Ihnen direkt zu 256 MB RAM.

Der Performancevorteil der 128 MB gegenüber den 64 MB (beziehungsweise 256 gegenüber 128 unter Windows 2000) macht sich hauptsächlich dadurch bemerkbar, dass Windows weniger "swapped". Swapping bedeutet, dass Windows Teile des Speichers auf die Festplatte schreibt (in die sogenannte Auslagerungsdatei), wenn der physikalische Speicher knapp wird. Knapp ist dabei ein etwas schwammiger Begriff. Windows nennt manchmal 15 - 20 MB freien Speicher schon knapp. Bei 64 MB wird also noch häufig "geswappt", bei 128 MB dagegen deutlich weniger.

Auch bei hardwareintensiven Spielen macht sich manchmal ein Speicherausbau bemerkbar. Wenn während des Spielens Windows anfängt auszulagern, fängt das Spiel an zu ruckeln. Etwas ärgerlich ist das schon, vor allem wenn die eingesetzte Grafikkarte eigentlich schnell genug ist.

Kurzum: Wenn sie nicht an jeder Mark sparen wollen, dann sollen Sie 128 Megabyte einsetzen.

PC-100 RAM

Ein PC100 Ram-Modul mit 128 Megabyte

 

Das RAM Teil 2: Welcher Typ ist der Richtige?

Nachdem wir nun wissen wie viel RAM Sie benötigen, bleibt zu klären, welches RAM Sie einsetzen sollten. Zur Wahl stehen quasi im Moment nur zwei Versionen des SDRAMs. Dieses gibt es nämlich 100 MHz- und als 133 MHz-Variante, wobei sich die Angaben auf den Front Side Bus (Bustakt oder kurz FSB) beziehen, da das RAM ebenfalls mit der Geschwindigkeit angesprochen wird wie der Bus. Heutzutage sind beide Varianten gleich teuer, aus diesem Grunde sollten Sie nur PC133-Module kaufen.

Erst seit kurzen sind in Deutschland die Händler so weit, dass Sie RAM nach Markennamen kaufen können. Infineon, LGS, Kingston, Hitachi oder Samsung sind zum Beispiel Hersteller von qualitativ hochwertigem RAM. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich das RAM anzuschauen, werfen Sie einen Blick auf die Bezeichnung. Bei LGS könnten Sie zum Beispiel die Bezeichnung GM72V66841CT7J finden. Wichtig ist hierbei die letzte Ziffer (je nach Hersteller auch durch einen Bindestrich abgetrennt, also xxxxxxxxxxx-7). Diese "7" bedeutet in der Regel nämlich, dass der Speicher einen Zugriffszeit von 7 Nanosekunden (ns) hat. 7ns dürften die meisten PC133-Module aufweisen. Besser ist es natürlich wenn wie auf Markenmodulen die Zugriffszeit direkt auf einem Aufkleber angegeben ist. So etwas finden sie aber wirklich nur auf Markenmodulen.

PC-133 RAM

Ein PC133 Ram-Modul mit 128 Megabyte

 

Die Speichertaktung ist jedoch noch nicht alles, im BIOS kann der Speicher mit unterschiedlich langen Wartezyklen angesprochen werden. Bei manchen Händlern finden Sie Kürzel wie 2-2-2 oder 3-3-3. Module im 2-2-2 Modus arbeiten deutlich schneller als selbige im 3-3-3 Modus. Das kann sogar so weit gehen, dass ein 100 MHz Modul mit einer 2-2-2 Einstellung schneller arbeitet als ein 133 MHz Modul im 3-3-3 Modus. Der Optimalfall ist natürlich eine Taktung von 133 MHz und eine BIOS Einstellung von 2-2-2. Kaum ein Markenramhersteller bietet solche Module an, allerdings laufen 3-3-3er Markenmodule aller Wahrscheinlichkeit nach auch im schnellen Modus. Eine Garantie gibt es dazu natürlich nicht. Wie effizient eine optimierte Speichereinstellung ist, haben wir in unserem Bericht über Marken-RAM dargelegt. Immerhin kann der Performancegewinn durchaus deutlich spürbar sein. 

Als Fazit raten wir Ihnen deswegen: Greifen Sie bei RAM zu einem Markenprodukt. Der Schritt zu einer schnelleren CPU ist in der Regel teurer und bringt bei weitem nicht so viel, wie der Vorteil eines schnellen RAM-Moduls im Vergleich zu einem langsamen.

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