Internetzugang in ländlicher Gegend

[Uwe64LE]

Vielleicht wohnt der Eine oder Andere von euch auch in der Pampa (oder am A. der Welt) und kann mir mit hilfreichen Tipps zur Seite stehen.
Wissen, das nicht auf Erfahrung aufbaut, aber solide angeeignet wurde, ist natürlich genauso willkommen.
Als schon Ewig-DSL-Nutzer ist das Gebiet ziemliches Neuland für mich.

Eine Freundin von mir wohnt in einer Gegend, in der weder DSL, noch Breitband via Kabelnetz verfügbar ist. Im Moment nutzt sie Internet über ISDN.
Da jedoch nun ein dritter Rechner an die Leitung soll, wird die ganze Geschichte nicht nur von der Geschwindigkeit her zum Krampf.

Der Übersichtlichkeit halber unterteile ich die Problematik mal in 2 Teile:
1. Mögliche Alternativen zu ISDN
2. Praktische Tipps zur besseren Umsetzung eines ISDN-Netzwerkes, falls keine Alternative gefunden wird

Zu 1.)
Sinnvoll erschien mir als erstes Internet über Mobilfunk. Leider hab ich keine genauen Karten über die Netzabdeckung gefunden.
Einige Angebote halte ich für ganz gut. Da wäre zum Einen eine UMTS flatrate von direct mobile für 29,95€ über das vodafone Netz, auch BASE und MoobiCent bieten in der Preislage flatrates an-
letzterer jedoch mit deutlichen Aufschlägen für hardware/USB-Stick.

Kann man sich auf Angaben der Betreiber verlassen, ob UMTS oder HSDPA verfügbar sind? Bei GPRS hätte die Sache ja keinen Reiz, da dies in etwa ISDN-Geschwindigkeit entspricht.
Oft lese ich zwar, dass der flächendeckende EDGE-Ausbau vorangetrieben wird ( etwa 4xISDN), aber wie verläßlich sind solche Marketingaussagen?

WLAN/WIMAX kommen aus persönlichen (gesundheitlichen) Gründen nicht in Fage. Auch wenn ich selbst diese Meinung nicht teile, bitte keine Diskussion darüber.

Bliebe wohl nur noch Internet über SAT. Mit dem Thema hab ich mich aber noch gar nicht beschäftigt und benötige die meiste "Nachhilfe."
Ganz dumm gefragt: Benötigt man einen extra Satelliten für Internet oder kann man den TV-Sat dazu mitbenutzen? Heißt 2-Wege-System, dass ich für den Rückkanal noch eine weitere Schüssel brauche?
Preislich scheint das auch keine ernst zu nehmende Konkurrenz zu sein.

Zu 2.)
Da es sich nur um Gelegenheits-Surfer und keine Power-Sauger handelt, bliebe noch der Ausbau des ISDN-Netzwerkes.
Bisher kannte ich ISDN-Router nur als sauteure Geräte, doch hat Devolo nun für unter 40€ ein Gerät auf den Markt gebracht.
Meine Überlegung:
Router in die Nähe des NTBA und normal über Cat5/RJ45 den 1.PC anschließen. Der 2. und 3. PC stehen ziemlich weit weg und in einer anderen Etage.
Hier wäre wohl der Einsatz von dLan Ethernet über das Haus-Stromnetz sinnvoller.

Bitte um eure Meinungen/Anregungen.

Gruß

[Killerpixel]

Also ich hab selber nen Web'nWalk Stick von T-Mobile und da mein Vater im tiefsten Erzgebirge wohnt, hab ich Erfahrungen mit ländlicher Gegend gemacht.

EDGE war immer mit vollem Empfang verfügbar, war noch nie auf GPRS runter, natürlich kein Vergleich zu HSDPA im Zentrum von Leipzig. Aber ich schätze für Gelegenheitssurfer ist Edge ausreichend.

Ich denke auch, dass EDGE flächendeckend verfügbar ist.

€: Die großen Anbieter bieten afaik Suche per PLZ an, mit relative genauen Ergebnissen.

[Uwe64LE]

Ja, die Suche über PLZ hab ich ja strapaziert. Aber da sieht man keine genauen Gemeindegrenzen. Das ist zu ungenau.

Ich hab einen T-Mobile handy Vertrag mit mobile@home Funktion. Da meine Freundin (also nicht die Bekannte, um die es im Thread geht) ein paar Kilometer außerhalb des Zentrums wohnt und ich ziemlich in der City,
wollte ich den home-Bereich mittig plazieren- nach 2 Jahren und mehreren Versuchen hab ich aufgegeben.
Selbst mit genauer Straßen- und Hausnummernangabe ist niemand bei t mobile in der Lage, das zu realisieren- obwohl unsere beiden Wohnungen im errechneten und auch mit Zirkel gezeichnetem "Kreis" liegen.
Für Randgebiete gibts keine Garantie.

Nun hab ich natürlich Bedenken, dass UMTS oder zur Not eben auch EDGE genauso unzuverlässig vorhergesagt wird.

[Fakk-asrock]

das beste ist, das einfach mal auszuprobieren. weil am PC bzw in der wohnung generell ist der empfang immer schlechter als draußen.
skyDSL ist ne andere möglichkeit, über SAT ne internetleitung mit hohem ping und ordentlicher downstreamrate zubekommen.
bei uns in der gegend gibts richtfungkanlagen (aka bauerndsl), damit werden einzelne Haushalte mit bis zu dsl 6000 versorgt. Preis um die 30€, jedoch nur von lokalanbietern - regional sehr unterschiedlich.

UMTS hat den großen vorteil - er kann sein internet in die tasche stecken und überall mit hinnehmen. unterwegs ist das hadny schnell mit einem laptop verbunden

[[EID]-Mr.GiZMO]

Also für UMTS/HSDPA-Stick kann ich auch o2 empfehlen, die haben eine recht aussagekräftige Abdeckungskarte im Service-Bereich der Webseite.

Bei SkyDSL ist es so, dass der Downstream über den Sateliten erfolgt und der Upstream weiterhin über die Telefonleitung, weil an einen Sateliten senden mehrere Megawatt Leistun benötigt .

[DaKarl]

Für was wird der Internetzugang denn benutzt?
skyDSL bringt ja eigentlich wirklich nur was, wenn man oft sehr große Datenmengen herunterladen will. Zum normalen surfen ist es eigentlich eher unpraktisch und zum onlinegaming sowieso absolut nicht zu gebrauchen.
Außerdem ist es ja nötig eine extra Schüssel aufs Dach zu montieren und damit recht umständlich.

bei uns in der gegend gibts richtfungkanlagen (aka bauerndsl), damit werden einzelne Haushalte mit bis zu dsl 6000 versorgt. Preis um die 30€, jedoch nur von lokalanbietern - regional sehr unterschiedlich.

Auch wenn du keine Diskussion wolltest, aber das ist einfach wirklich oft eine echte Alternative.
Vielleicht kannst du sie ja doch von WLAN überzeugen? Welche gesundheitlichen bedenken sollte es da geben, die nicht auch genauso auf Mobilfunk zutreffen würden?

[Fakk-asrock]

Zitat von DaKarl

Auch wenn du keine Diskussion wolltest, aber das ist einfach wirklich oft eine echte Alternative.
Vielleicht kannst du sie ja doch von WLAN überzeugen? Welche gesundheitlichen bedenken sollte es da geben, die nicht auch genauso auf Mobilfunk zutreffen würden?

der richtfunk ist aber nicht mit WLAN zu verwechseln!
eventl nen internetzugang mit nem nachbarn teilen ist ja auch möglich.

WLAN über nacht abschalten usw passiert alles automatisch. Oder ihr das einfach als 54g ... 300n verkaufen und nicht als WLAN , wenn der 'kopf' das problem ist. aber WLAN alleine macht noch kein internet! für die reine überbrückung geht sonst auch Bluetooth ...

[Uwe64LE]

@fakk
Ausprobieren ist so eine Sache. Hab bis jetzt erst einen Anbieter mit 14 Tagen "Probezeit" gefunden. Einen UMTS-Vertrag kann man ja nicht einfach so "zurück schicken".
Außerdem bekommt man doch sicher pro Vertrag nur einen Stick, kann also immer nur mit einem PC online gehen, oder?

@DaKarl
Normales Surfen, keine großen downloads. Also skyDSL wird es sicher eher nicht.
Im Nachbarort ist wohl "BauernDSL" in Planung. Da scheint es aber keine schnelle Lösung zu geben.

[Fakk-asrock]

Zitat von Uwe64LE

@fakk
Ausprobieren ist so eine Sache. Hab bis jetzt erst einen Anbieter mit 14 Tagen \"Probezeit\" gefunden. Einen UMTS-Vertrag kann man ja nicht einfach so \"zurück schicken\".
Außerdem bekommt man doch sicher pro Vertrag nur einen Stick, kann also immer nur mit einem PC online gehen, oder?

naja, das ausprobieren war eher so gemeint, dass mal jemand mit UMTS 'zu besuch' kommt, das wär ja das einfachste. ansonsten mal im Mobiltelefonshop anfragen, wenn die an einem Verkauf interessiert sind lassen sie einem bestimmt 'gerne' mal die Technik zuhause ausprobieren!!

[dr_Cox]

O2 macht die reine Datenflat im Tarif L glaub ich mit nur 3 Monaten Mindestvertragslaufzeit. Ist zwar nicht "14 Tage", aber du bindest dich auch nicht sonderlich lange.

LG

[Exit]

Zitat von [EID]-Mr.GiZMO

Bei SkyDSL ist es so, dass der Downstream über den Sateliten erfolgt und der Upstream weiterhin über die Telefonleitung, weil an einen Sateliten senden mehrere Megawatt Leistun benötigt .

Funktioniert aber - nur in Deutschland sind sie einfach unfähig. Ich habe circa 1999/2000 mit einer Kanadierin über Netmeeting gechattet (reiner VoiceChat) und hatte zu der Zeit noch ISDN. Sie wohnte aber auch etwas abseits und hatte Internet komplett über Sat - also Up und Downstream. Sie meinte, dass es sowas da öfters gibt, gerade wenn die Häuser und Gemeinden weiter auseinander stehen.

Aber das Ergebnis des Threads würde mich trotzdem interessieren. Mein Onkel wohnt eben auch in so nem Nest um Dresden, welches vermutlich 2100 noch kein DSL hat - weil die Teledoof einfach keine Lust hat da mal was zu machen.

[Uwe64LE]

@exit
Ob das "nicht Können" oder "nicht Wollen" in Deutschland ist, mag jeder für sich selbst beantworten. In meinen Augen spekuliert die Telekom auf Kosten der Landbevölkerung
und so lange der Bund noch einen großen Aktienanteil an dem Laden besitzt, wird sich auch nichts ändern. Schließlich will der Bund mitverdienen.
Die Telekom hatte Mitte Dezember eine Milliardeninvestition als "Konjunkturhilfe" angeboten- dies aber von Gegenleistungen des Staates abhängig gemacht.
U.a. sollten die Mitbewerber über die Gebühren für die letzte Meile wieder geschröpft werden.

Nun haben diese Mitbewerber sich als VATM artikuliert und der Bundesregierung ebenfalls ein Angebot unterbreitet- schneller, umfassender und preiswerter als die Telekom. Warten wir mal ab.
Quelle
Hoffentlich artet das nicht wieder so aus wie die Versteigerung der UMTS-Lizenzen.

Leider für mich nicht relevant, da noch Monate bis zur Umsetzung vergehen.