Gehäuse
Wie am Anfang des Artikels bereits erwähnt gibt es schallgedämmte Gehäuse
(z.B.
Cooler Master Sileo 500 schon ab 60 Euro). Diese können teilgedämmt oder vollgedämmt sein, auch gibt es Dämmmatten-Sets zu kaufen, so dass ein bereits vorhandenes Gehäuse nachträglich gedämmt werden kann (ist bereits ein hochwertiges Gehäuse vorhanden, ist das durchaus eine Überlegung wert).
Die schallgedämmten Gehäuse haben aber einen Nachteil. In einem ringsherum komplett mit Dämmmaterial versehenen Gehäuse würde quasi kein Luftaustausch mehr stattfinden. Also muss mindestens ein Gehäuselüfter verbaut werden, besser zwei. An den Stellen, an denen die Lüfter sitzen, kann aber logischerweise kein Dämmmaterial verwendet werden. An diesen Stellen kann der Schall ungehindert nach außen treten und die beiden Lüfter sind eine zusätzliche Geräuschquelle.
Der Einsatz passiver Elemente wie passiv CPU Kühler oder gar passiv Grafikkarten
ist in einem vollgedämmten Tower nicht zu empfehlen, da sich der Innenraum hier
in der Regel zu sehr aufheizt.
Wir haben uns daher für das genaue Gegenteil entschieden. Damit meinen
wir nicht nur einfach ein Gehäuse ohne Dämmmaterialien, es soll sogar nach
möglichst vielen Seiten offen und möglichst Luftig sein, so dass Wärme
ungehindert überall austreten kann.
Fündig wurden wir im Cooler Master Stacker 830, welcher schon in unseren Tests zu beeindrucken wusste.
Der Stacker 830 bietet sich gleich aus mehreren Gründen für einen Silent PC an. Zum einen wäre da die schlichte Größe. Denn je kleiner der Raum, der den Computerkomponenten zur Verfügung steht, desto größer die Wärmeentwicklung innerhalb des Gehäuses. Der Stacker 830 ist riesig und bietet so ausreichend Platz. Auch können wärmere und wärmeempfindlichere Komponenten besser möglichst weit entfernt voneinander platziert werden.
Zum anderen ist der Stacker 830 tatsächlich zu allen Seiten hin (mehr oder weniger) komplett offen. An der Front und an den Seiten sorgen Mesh-Gitter dafür, dass die Luft ungehindert ein- oder austreten kann. Im Bodenblech sind Löcher angebracht, so dass dort kalte Luft einströmen kann. In der Rückseite befinden sich Aussparungen für einen 120mm Lüfter. Das gleiche gilt für die Oberseite des Gehäuses, wobei hier auch noch Mesh-Gitter zu finden sind.
In der linken Seite befindet sich noch eine "Tür", welche bis zu vier 120mm-Lüfter aufnehmen kann. Diese würden dann so montiert werden, dass sie ins Gehäuseinnere und damit auf das Mainboard und die dort verbauten Komponenten pusten würden. Wir nutzen diese Option jedoch nicht und haben diese Türe deswegen auch ausgebaut (was beim Stacker problemlos möglich ist).
Wer partout ein gedämmtes Gehäuse nutzen möchte, kann trotzdem beim Stacker bleiben. Es gibt nämlich ein passendes Dämmmatten-Set. Wir brauchen es zwar nicht, aber denkbar wäre hier vielleicht eine Teildämmung in den Bereichen, die nicht für die Luftzirkulation benötigt werden, in denen sich aber lautere Komponenten befinden.
Für die weiteren Features und Möglichkeiten, die diese Gehäuse bietet - wie beispielsweise den entkoppelten Festplattenkäfig - verweisen wir auf unseren
Cooler Master Stacker 830 Testbericht. In diesem werden alle Einzelheiten des Gehäuses genau beleuchtet.
Leider ist der Stacker 830 inzwischen - wie gesagt dauerte unsere
Testphase doch etwas länger - nur noch mit Glück zu bekommen. Aber es gibt
natürlich interessante ähnliche Alternativen: Im
Cooler Master
HF 932 Test hat uns auch dieser Tower überzeugt. Die eingebauten
Riesen-Lüfter sind zwar in der Standardausführung etwas lauter, lassen sich
aber deutlich herunter regeln oder auch ausbauen. Bei minimaler Drehzahl
kann aufgrund der Größe der Lüfter und des direkten Pusten auf das Mainboard
im Inneren quasi auf weitere Lüfter verzichtet werden. Gleiches gilt auch
für den
Cooler Master HAF922 (Unser
Test des HAF922). Ein ähnliches Konzept bietet das
Lancool PC-K62 aber ohne Seitenlüfter. Hier sind im Deckel 2 Lüfter
eingebaut, welche die Luft nach oben absaugen. Auch hier lässt sich mit
Lüftersteuerung und geeigneten langsam drehenden Silent Lüftern einiges
herausholen. Ein Ausbauen der Lüfter ist ebenfalls möglich.
Aber es gibt noch weitere Gehäuse, die einen hervorragenden Airflow
besitzen. Zum Beispiel die Gehäuse der Silverstone Raven Serie wie das
SilverStone Raven RV02 (unser
Test des Raven RV02) oder das
SilverStone Fortress FT02. Diese Gehäuse benutzen den Kamineffekt und
saugen Luft nur von unten an, die dann automatisch durch die
Wärmeentwicklung nach oben ausströmt. Es gibt somit hier keinen nach außen
pustenden Lüfter, was die Geräuschkulisse positiv beeinflusst. Auch kann
durch den optimal laufenden Luftstrom von unten nach oben hier im Inneren
eher auf Lüfter verzichtet werden.