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Chipsatz Kühler - Mega Roundup

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Zaward und Noctua

Die leistungsstärksten Kühler

Die Giganten unter den Chipsatzkühlern sind der Zaward Twin Towers und der Noctua NC-U6. Ihre Kühlleistung ist fast identisch, dennoch gibt es zahlreiche andere Faktoren, in denen sie sich grundlegend unterscheiden.

Zaward Twin Towers:

Der Twin Towers Kühler ist mit 122mm Höhe unvergleichbar groß und dürfte sich zu einer Legende entwickeln. Hier arbeitet nämlich eine dicke 8mm Heatpipe, deren unteres Ende direkt auf dem Chipsatz ruht. Ein besseres Grundprinzip kann man sich kaum vorstellen. Als ob dies nicht genug wäre, findet sich auch noch eine zweite Heatpipe – diesmal aber nur mit einem Standard-Durchmesser von 5mm – die um den Sockel des Chipsatzes führt und direkt in einem zweiten Kühlturm endet. Dieser zweite Turm ist justierbar, denn die kleinere Heatpipe und der Sockel sind nicht fest miteinander verbunden. Vielmehr kann die Heatpipe des kleinen Kühlturms auf einem dünnen Film von Wärmeleitpaste um den Hauptturm herumgleiten. Damit kann der Kühler selbst auf einem engen Mainboard noch gut platziert werden.

In Sachen Kühlung lässt er keine Wünsche offen und setzt sich bei der Wertung der passiven Kühlung sogar auf den ersten Platz. Nur Standard-Kühler, die einen Lüfter zu Hilfe nehmen, können sich auf sein unglaublich leistungsstarkes Niveau begeben. Das Problem des Twin Towers ist jedoch die Montage, die sich in unserem Fall sogar zu einer endlos langen Odyssee erstreckte. Hier wirken viele ungünstige Faktoren zusammen, die dem Anwender die Arbeit erschweren. So ist z.B. die Unterseite des Twin Towers nicht absolut plan. Hier finden sich vier Bohrungen, in denen Schrauben eingelassen sind. Man muss den Kühler also sehr genau zentrieren, um sicher zu sein, dass eine solche Bohrung nicht über dem Chipsatz ruht. Großflächige Chipsätze, wie Intels G33 sind für die gebotene Fläche sogar zu groß, um den Bohrungen ausweichen zu können. Ganz gleich wie man sie platziert. Und kleine Chipsätze, wie der AMD690, erschweren die Montage, weil der Twin Towers auf ihnen nur dann die Balance halten kann, wenn er exakt zentriert ist. Und genau dass ist sein zweites Problem. Der Kühlkörper lässt nämlich sehr viel Spielraum bei der Montage. Ist er nicht genau zentriert, dann neigt er sich beim Festschrauben zu einer Seite. Ähnlich einem Ei, dass man auf dem Drahtseil balancieren möchte. Je kleiner die Chipsatz-Die, desto schwerer der Balance-Akt. Je größer die Chipsatz-Die, desto wahrscheinlicher, dass sie wegen den Bohrungen nicht ganzflächig gekühlt wird. Die Bohrungen liegen übrigens 14mm diagonal auseinander. Horizontal und Vertikal sind es sogar nur 9mm. Die maximale Die-Größe darf also 14mm x 14mm nicht überschreiten. Da man dies aber kaum nachprüfen kann, empfiehlt sich der Twin Towers nur für Chipsätze die höchstens 9mm x 9mm groß sind.

Passiv:1. Platz
+ Lüfter:n.V.  
+ 120mm Lüfter:1. Platz
Preis:ca. 20 Euro


Noctua NC-U6:

Der NC-U6 muss sich bei der passiven Kühlung mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Lange Zeit war er die absolute Nummer Eins, doch die Konkurrenz schließt auf. Dabei sollte man aber auch erwähnen, dass der Noctua nur knapp hinter dem neuen Erstplatzierten thront. Bei der aktiven Kühlung mit dem 120mm Lüfter, teilt er sich sogar den ersten Platz mit ihm. Seine Leistungsfähigkeit ist also noch lange nicht gebrochen. Ganz im Gegenteil. Seine Talente liegen nicht nur in der extremen Kühlleistung, sondern auch in der besonders einfachen Handhabe. Denn während man bei anderen Kühlern drei Hände und eine Menge Geduld benötigt, ist die Montage des NC-U6 ein Kinderspiel.

Fixiert wird er mittels Push-Pins oder wahlweise mit Hacken, je nachdem was benötigt wird. Die entsprechende Haltevorrichtung muss auf den richtigen Abstand eingestellt werden. Dann kann sie den Kühler auf den Chipsatz halten. Sobald dieser auf dem Chipsatz sitzt, kann man ihn drehen, um ihn in die gewünschte Position zu bringen. Beispielsweise in den Weg eines vorbeigleitenden Luftstroms. Damit er diese Position dann auch wirklich einhält, wird er mit einer zentralen Schraube festgeschraubt. In der Tat könnte ein geschickter Anwender diese Montage sogar mit einer Hand durchführen.

Bei der Kühlung arbeitet der NC-U6 mit zwei durchgezogenen 5mm Heatpipes. Zwischen diesen beiden Dual-Heatpipes sind mehrere Aluminium-Lamellen gespannt. Dadurch bietet er eine sehr große Kühlfläche von insgesamt über 650 cm². Interessant ist dabei auch, dass er eine Aussparung für einen 60mm Lüfter besitzt. Wem die passive Kühlleistung also nicht genügt und wer auch keinen Gehäuselüfter in der Nähe hat, der kann dem NC-U6 damit direkt einen Lüfter aufsetzen. Passende Halteklemmen oder Schrauben liegen ihm dafür nicht bei.

Mit 23,90 Euro zählt der NC-U6 ganz klar zu den teuren Modellen. Doch dieser Preis wird von seiner Dimension und dem gebotenen Herstellungsaufwand gerechtfertigt.

Passiv:2. Platz
+ Lüfter:n.V.  
+ 120mm Lüfter:1. Platz
Preis:23,90 Euro

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