Seiten: | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
- ASUS P5B-V
Ein Mainboard wie kein anderes
Das ASUS P5B-V ist ein Problemkind, wie wir es äußerst selten erleben durften. Es begann
schon mit der Anlieferung, die nicht besonders reibungslos klappte. Das erste Modell (P5B-VM) war defekt
und wurde zurück geschickt. Das zweite Modell wollte aus unerfindlichen Gründen nicht kommen. Doch glücklicherweise
konnte Snogard einspringen, so dass wir kurzfristig doch noch zu einem GMA X3000 Mainboard kamen. Die Freude war aber von
kurzer Dauer, denn das P5B-V zeigte sich von seiner schlechten Seite. Es stürzte jedes Mal im BIOS ab, sobald man die
Power Management Funktionen aufrief. Doch ansonsten war es einsatzbereit, weshalb wir ihm eine Chance gaben. Wenngleich wir
ihm für die folgenden Tests noch einen Gehäuse-Lüfter zur Seite stellen mussten, da es sonst bei längerfristigen
3D-Benchmarks zu Abstürzen neigte.
Es ist für so manchen IGP leider typisch, dass er einen längerfristigen 3D-Betrieb nicht
standhält. Vor allem wenn er nur passiv gekühlt wird und ein Gehäuse-Lüfter fehlt. Doch die besondere Instabilität des
ASUS P5B-V weist darauf hin, dass hier wohl noch andere Merkmale einen negativen Einfluss nehmen. Dazu zählt zweifelsfrei
der GMA X3000 und sein immer noch verbesserungsbedürftiger Treiber. Dieser sorgt in manchen Spielen für eine
Fehldarstellung oder verhindert gar den Start der Anwendung. Am instabilsten waren natürlich die 14.31beta Treiber, die
aber erstmals neue Funktionen freischalteten (VS3.0). Danach folgten die finalen 14.31, sie waren deutlich stabiler und
behoben auch die meisten aufgetretenen Grafikfehler. Doch vollkommen sind auch sie noch lange nicht. Die beste
Kompatibilität erreichten wir tatsächlich mit den alten 14.29 Treibern, die dafür aber nicht die volle Funktionsvielfalt
des IGPs freigaben. So muss man sich, wohl oder übel, für einen Kompromiss entscheiden.
Hier zeigt sich auch sehr gut, dass die Hersteller keine absolute Qualitätssicherung
betreiben. Normalerweise hätte man Intel den G965-Chipsatz vor die Füße pfeffern müssen, statt ihn allen Ernstes auf ein
Mainboard zu löten. Doch hätte man dass getan, dann wäre man auf weitem Feld der einzige Hersteller gewesen, der nicht
mit einem entsprechenden Produkt aufwartet. Und so nimmt man lieber den Image-Schaden in Kauf, statt den Unmut des
Chipsatz-Riesen auf sich zu ziehen. Hier spielen nämlich auch politische Aspekte eine wichtige Rolle. Und sofern sich
ASUS auch weiterhin einen Platz an Intels Sonne sichern möchte, hat man keine große Wahl, als so ein Produkt auf den
Markt zu bringen. Die Anderen tun es ja auch.
Für alle Anwender des P5B-V bleibt zu hoffen, dass bessere Treiber erscheinen, welche
die Probleme des Mainboards weiter eindämmen. Denn Ausstattungstechnisch ist das P5B-V ein sehr interessantes Produkt.
Hier finden sich zwei PCI-Express X16-Slots, wenngleich der zweite Slot nur maximal X4 erlaubt und dass auch nur
theoretisch. Denn diese X4 muss er sich mit allen anderen Komponenten teilen, die ebenfalls über die Southbridge
angebunden sind (GbLAN, Audio, USB, etc.). Dazu zählt auch der separate SATA-Controller. Zwar besitzt das Board schon
von Haus aus vier SATA-Anschlüsse, doch über den zusätzlichen JMB363-Controller bietet es noch zwei weitere, die einmal
intern als SATA-Schnittstelle und einmal extern als eSATA-Anschluss angeboten werden. Dieser Controller wird über eine
PCI-Express-Lane angebunden. Selbiges gilt jeweils für die zwei PCI-Express X1-Slots, die für zukünftige
Erweiterungskarten vorgesehen sind. Wenn sie alle im Einsatz sind, dann kann der zweite PCI-Express X16 Slot nur noch
zwei seiner vier Lanes nutzen und die Bandbreite fällt auf maximal X2 ab. Wer also möglichst viel Bandbreite einer
zweiten Grafikkarte bereitstellen möchte, sollte sein System nicht allzu sehr überladen.
Das Board unterstützt (mit BIOS-Update) alle LGA775-Prozessoren, darunter auch die
Quad-Core Ausführungen. Vorausgesetzt natürlich, der Prozessor verwendet einem FSB von 533MHz, 800MHz oder 1066MHz.
Höhere FSBs wie den 1333MHz FSB unterstützt das Board leider nicht. Als Arbeitsspeicher kommen DDR2-Module zum Einsatz
und zwar mit maximal 800MHz. Im Dual-Channel-Betrieb erreicht er somit bis zu 12,8 GByte/s, was dem IGP nur recht sein
kann. Ansonsten findet sich auch ein großes Erbe vergangener Tage. Dazu zählt die Floppy- und auch die
IDE-Schnittstelle sowie drei herkömmliche PCI-Slots. Ebenso aber auch eine COM-Port-Schnittstelle auf dem Mainboard,
jedoch ohne passenden Bracket. Um dann wieder den Sprung in die Gegenwart zu schaffen, finden sich auf dem Mainboard
noch eine Firewire-Schnittstelle und vier USB-Anschlüsse.
Auch das Backpanel ist gut bestückt. Hier ragen neben dem analogen VGA-Ausgang ein
Video-Ausgang in Form eines Composite-Cinch heraus. Besonders interessant ist der eSATA-Anschluss, der für externe
Festplatten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Da er aber in der Regel über einen zweiten SATA-Controller umgesetzt wird,
findet er sich nur auf wenigen Mainboards ein. Anders die vier USB-Anschlüsse, die nahezu standardisiert sind. Garniert
werden sie von einem
6Pin-Firewire-Anschluss, der über einen zusätzlichen VIA-Controller realisiert wird. Der LAN-Anschluss gestattet
Geschwindigkeiten bis 1000 Mbit/s und über den integrierten AD1988A Audio-Controller gibt es laut ASUS auch
8-Kanal-HD-Audio über 6 analoge Klinkenbuchsen. Abgesehen vom Mainboard selbst, findet sich im Karton noch ein IDE-
und Floppy-Kabel, sowie zwei SATA-Kabel und ein USB-Bracket.
|