TweakPC



LGA775 onBoard-Grafik Mainboard Roundup

/Testberichte/Mainboards

Seiten: | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |   

- ASUS P5B-V

Ein Mainboard wie kein anderes

Das ASUS P5B-V ist ein Problemkind, wie wir es äußerst selten erleben durften. Es begann schon mit der Anlieferung, die nicht besonders reibungslos klappte. Das erste Modell (P5B-VM) war defekt und wurde zurück geschickt. Das zweite Modell wollte aus unerfindlichen Gründen nicht kommen. Doch glücklicherweise konnte Snogard einspringen, so dass wir kurzfristig doch noch zu einem GMA X3000 Mainboard kamen. Die Freude war aber von kurzer Dauer, denn das P5B-V zeigte sich von seiner schlechten Seite. Es stürzte jedes Mal im BIOS ab, sobald man die Power Management Funktionen aufrief. Doch ansonsten war es einsatzbereit, weshalb wir ihm eine Chance gaben. Wenngleich wir ihm für die folgenden Tests noch einen Gehäuse-Lüfter zur Seite stellen mussten, da es sonst bei längerfristigen 3D-Benchmarks zu Abstürzen neigte.

Es ist für so manchen IGP leider typisch, dass er einen längerfristigen 3D-Betrieb nicht standhält. Vor allem wenn er nur passiv gekühlt wird und ein Gehäuse-Lüfter fehlt. Doch die besondere Instabilität des ASUS P5B-V weist darauf hin, dass hier wohl noch andere Merkmale einen negativen Einfluss nehmen. Dazu zählt zweifelsfrei der GMA X3000 und sein immer noch verbesserungsbedürftiger Treiber. Dieser sorgt in manchen Spielen für eine Fehldarstellung oder verhindert gar den Start der Anwendung. Am instabilsten waren natürlich die 14.31beta Treiber, die aber erstmals neue Funktionen freischalteten (VS3.0). Danach folgten die finalen 14.31, sie waren deutlich stabiler und behoben auch die meisten aufgetretenen Grafikfehler. Doch vollkommen sind auch sie noch lange nicht. Die beste Kompatibilität erreichten wir tatsächlich mit den alten 14.29 Treibern, die dafür aber nicht die volle Funktionsvielfalt des IGPs freigaben. So muss man sich, wohl oder übel, für einen Kompromiss entscheiden.

Hier zeigt sich auch sehr gut, dass die Hersteller keine absolute Qualitätssicherung betreiben. Normalerweise hätte man Intel den G965-Chipsatz vor die Füße pfeffern müssen, statt ihn allen Ernstes auf ein Mainboard zu löten. Doch hätte man dass getan, dann wäre man auf weitem Feld der einzige Hersteller gewesen, der nicht mit einem entsprechenden Produkt aufwartet. Und so nimmt man lieber den Image-Schaden in Kauf, statt den Unmut des Chipsatz-Riesen auf sich zu ziehen. Hier spielen nämlich auch politische Aspekte eine wichtige Rolle. Und sofern sich ASUS auch weiterhin einen Platz an Intels Sonne sichern möchte, hat man keine große Wahl, als so ein Produkt auf den Markt zu bringen. Die Anderen tun es ja auch.

Für alle Anwender des P5B-V bleibt zu hoffen, dass bessere Treiber erscheinen, welche die Probleme des Mainboards weiter eindämmen. Denn Ausstattungstechnisch ist das P5B-V ein sehr interessantes Produkt. Hier finden sich zwei PCI-Express X16-Slots, wenngleich der zweite Slot nur maximal X4 erlaubt und dass auch nur theoretisch. Denn diese X4 muss er sich mit allen anderen Komponenten teilen, die ebenfalls über die Southbridge angebunden sind (GbLAN, Audio, USB, etc.). Dazu zählt auch der separate SATA-Controller. Zwar besitzt das Board schon von Haus aus vier SATA-Anschlüsse, doch über den zusätzlichen JMB363-Controller bietet es noch zwei weitere, die einmal intern als SATA-Schnittstelle und einmal extern als eSATA-Anschluss angeboten werden. Dieser Controller wird über eine PCI-Express-Lane angebunden. Selbiges gilt jeweils für die zwei PCI-Express X1-Slots, die für zukünftige Erweiterungskarten vorgesehen sind. Wenn sie alle im Einsatz sind, dann kann der zweite PCI-Express X16 Slot nur noch zwei seiner vier Lanes nutzen und die Bandbreite fällt auf maximal X2 ab. Wer also möglichst viel Bandbreite einer zweiten Grafikkarte bereitstellen möchte, sollte sein System nicht allzu sehr überladen.

Das Board unterstützt (mit BIOS-Update) alle LGA775-Prozessoren, darunter auch die Quad-Core Ausführungen. Vorausgesetzt natürlich, der Prozessor verwendet einem FSB von 533MHz, 800MHz oder 1066MHz. Höhere FSBs wie den 1333MHz FSB unterstützt das Board leider nicht. Als Arbeitsspeicher kommen DDR2-Module zum Einsatz und zwar mit maximal 800MHz. Im Dual-Channel-Betrieb erreicht er somit bis zu 12,8 GByte/s, was dem IGP nur recht sein kann. Ansonsten findet sich auch ein großes Erbe vergangener Tage. Dazu zählt die Floppy- und auch die IDE-Schnittstelle sowie drei herkömmliche PCI-Slots. Ebenso aber auch eine COM-Port-Schnittstelle auf dem Mainboard, jedoch ohne passenden Bracket. Um dann wieder den Sprung in die Gegenwart zu schaffen, finden sich auf dem Mainboard noch eine Firewire-Schnittstelle und vier USB-Anschlüsse.

Auch das Backpanel ist gut bestückt. Hier ragen neben dem analogen VGA-Ausgang ein Video-Ausgang in Form eines Composite-Cinch heraus. Besonders interessant ist der eSATA-Anschluss, der für externe Festplatten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Da er aber in der Regel über einen zweiten SATA-Controller umgesetzt wird, findet er sich nur auf wenigen Mainboards ein. Anders die vier USB-Anschlüsse, die nahezu standardisiert sind. Garniert werden sie von einem 6Pin-Firewire-Anschluss, der über einen zusätzlichen VIA-Controller realisiert wird. Der LAN-Anschluss gestattet Geschwindigkeiten bis 1000 Mbit/s und über den integrierten AD1988A Audio-Controller gibt es laut ASUS auch 8-Kanal-HD-Audio über 6 analoge Klinkenbuchsen. Abgesehen vom Mainboard selbst, findet sich im Karton noch ein IDE- und Floppy-Kabel, sowie zwei SATA-Kabel und ein USB-Bracket.

ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.