Fractal Design Edison M 650 im Test (3/6)
Effizienz und Leistungsdaten
Der Einsatz unserer eigenen Chroma-Teststation im Haus ermöglich uns natürlich nun deutlich mehr Messungen vorzunehmen, als dies außer Haus
aufgrund von Terminabsprachen und Zeiteinteilung möglich ist. Unsere Effizienzmessungen haben wir daher nun auf den kompletten
Lastbereich des Netzteils von 5 bis 100% in 5% Schritten ausgeweitet. Hierbei messen wir alle relevanten Daten des Netzteils von
Spannungen, Verbrauch, PFC, THD und mehr, stellen aber hier der Übersicht halber nur die für den Endkunden relevanten Daten dar, um nicht
in einer Flut von Diagrammen zu ersticken. Gerne nehmen wir in unserem Netzteil-Forum
Vorschläge zur Verbesserung oder Erweiterung entgegen.
Wir messen die Effizienz des Netzteils sowohl bei 230V als auch bei 115V und nutzen dazu eine Chroma AC-Source mit Feedbackmessung.
Die Source stellt dabei lastabhängig die Spannung immer so ein, dass genau 230 V und 50 Hz oder 115 V und 60 Hz in einer perfekten
Sinuswelle anliegen. Das Netzteil wird also unter idealen Bedingungen gemessen.
Beim Edison M fällt bereits bei der 115 V Messung auf, dass die Effizienz für ein Netzteil der Gold-Klasse sehr hoch ausfällt. Das Netzteil erfüllt also nicht nur die Bedingungen für den 80 Plus Gold Standard sondern übertrifft diesen klar. Das
dies nicht nur im unteren Lastbereich, sondern auch bei 100% Last der Fall ist, spricht für die Qualität des Netzteils, denn oftmals ist gerade die Effizienz bei 100% Last nah am Grenzwert.
Bei der 230 V Messung liegt die Effizienz naturgemäß wieder etwas höher. Hier platziert sich das Netzteil bei 100% Last sogar auf 230V Platinum Level mit einer Effizienz von über 90%. In der Spitze erreicht das NT immerhin 92,2 % und liegt
damit auch auf dem 230V Gold Level. Die Effizienz bei 20 % Last ist mit 90% ebenfalls recht gelungen.
Standby Verbrauch und Effizienz
Die 5V Standby Leitung eines Netzteils bestimmt maßgeblich den Verbrauch des PCs im ausgeschalteten Zustand. Auch hier will man eine
hohe Effizienz und vor allem einen niedrigen Verbrauch im lastfreien Zustand. Wir messen die Standby Leitung ohne Belastung nach EuP/ErP und dann ebenfalls in 5% Schritten bis zur Maximalbelastung der Schiene.
Auch hier sehen wir recht gute Effizienzwert von etwa 77 %. Die besten Netzteile liegen hier bereits über 80 %, so dass das Edison M gut abschneidet, aber nicht mehr zu Spitzenklasse bei der Standby Effizienz zählt.
Einschaltstrom
Der Einschaltstrom eines Netzteils steht in engen Zusammenhang mit der Lebensdauer eines Netzteils und zudem mit der
Anwenderfreundlichkeit. Leistungsstarke Netzteile mit zu hohem Einschaltstrom können nämlich schnell die Haussicherung auslösen. Vor allem aber wird bei jedem
Einschalten kein kleiner "Stromschlag" in das Netzteil gepumpt, der zu einer schnelleren Alterung der Komponenten führt. Gute Netzteile
besitzen daher einen Einschaltstrombegrenzer, der vor allem bei höher dimensionierten Netzteilen enorm wichtig ist.
Mit 53 A ist der Einschaltstrom nicht bedenklich hoch, aber etwas höher als bei den besten Modellen die knapp über 40 A landen.
Holdup Time
Die Hold-Up-Time ist die Zeit, die ein Netzteil noch genug Strom liefern kann, wenn am Eingang eine Stromunterbrechung auftritt. Wie
ein kleiner Puffer kann das Netzteil so kurzfristige Stromschwankungen oder Ausfälle ausgleichen. Der ATX-Standard gibt für diese Hold-Up-Time
einen Mindestwert von 16 Millisekunden vor. Beim Einhalten der Hold-Up-Time wird gerne gespart, da hierzu größer dimensionierte und
damit teurere Kondensatoren nötig sind. Besonders Billig-Netzteile unterschreiten daher gerne die geforderten Mindestanforderungen.
Die Holdup Time des Edison M ist mit 19 ms seht gut und liegt deutlich über den geforderten 16-17 ms.