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Das Innenleben
Gut dimensionierte Kühlkörper und sauber verarbeitet
Wirft man einen Blick ins innere des
Netzteils, offenbart sich einem zunächst ein gewohntes Bild. Aufällig ist
jedoch, daß die Kühlkörper relativ groß ausgefallen sind, was einer
niedrigen Betriebstemperatur und der Geräuschkulisse zugute kommt. Beides damit
verbunden, daß der Lüfter nicht so hoch drehen muß, um das Netzteil
ausreichend zu kühlen. Neben des guten
Kühlkonzepts fallen einem aber auch ein paar andere Besonderheiten direkt ins
Auge. Da wäre zum Beispiel zunächst der Thermosensor für die
Lüftersteuerung, der an dem sekundärem Kühlkörper ziemlich nahe an dem
Abluftgitter angebracht wurde, um nicht nur die Temperatur des Kühlkörpers
sondern auch der Umgebungsluft mitzumessen. Allerdings stellt sich hier die
Frage ob es nicht sinnvoller gewesen wäre den Sensor in dem hinterem Bereich
anzubringen, wo sich eher die Hitze stauen könnte. Oder zumindest etwas näher
an der Quelle - also den zu kühlenden Dioden und Transistoren.
Als weitere Auffälligkeit besitzt das OCZ ModStream anders als andere Netzteile eine separate Platine für die
Phasenkorrektur und Filterung des Netzstroms. Etwas eigenwillig, wie uns
scheint, doch offenbar traut man bei OCZ nicht den üblichen Lösungen und geht
hier einen eigenen Weg.
Ob diese Lösung aber auch tatsächlich eine
bessere Phasenkorrektur und Filterung mit sich bringt, das bleibt noch
abzuwarten und wird sich erst mit unseren Messungen eindeutig bestimmen können. Was
die Verarbeitung des Innenlebens angeht, so kann man getrost sagen, daß sie insgesamt
sehr gut ist. Alle Kabel sind sauber verlegt und das Netzteil mach auch von
innen einen sehr ordentlichen Eindruck. Selbst an einen OCZ-Sticker am Stromanschluss
über der Entstörspule hat man gedacht, obwohl das eher Spielerei ist, als daß
es einen wirklichen Nutzen hätte.
Technische
Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Bei dem ModStream Netzteil von OCZ handelt es sich um ein
520W Aktiv-PFC Netzteil
mit der Modellbezeichnung OCZ-520 12U EU. Es besitzt im Gegensatz zu anderen
modernen Netzteilen nur eine 12V Schiene, die bis
zu 26 Ampere liefern kann und auf eine Nettoleistung von 336 Watt kommt. Nun mag
es dem einen oder anderen seltsam vorkommen, daß man bei OCZ nur auf eine
starke 12V Leitung setzt, statt wie andere Hersteller die Leistung auf mehrere
Schienen zu verteilen, doch werden diese meist auch aus einer Schiene gespeist,
so daß auch diese Netzteile in Wirklichkeit eigentlich nur eine 12V Schiene
besitzen. So gesehen ist dies kein wirklicher Nachteil, sondern nur die
Ehrlichkeit von OCZ es auch als eine Schiene anzugeben, statt sich mit 3 oder 4
Schienen zu rühmen, die de Fakto an einer Leitung hängen.
Anders als die übrigen Hersteller wird
bei dem ModStream Netzteil nicht an der Leistung auf der 3.3V und der 5V Schiene
gespart. Zwar sieht die neue ATX-Spezifikation etwas weniger Leistung auf diesen
Schienen vor, da sie sich ja gemäß der aktuellen Spezifikation mehr zugunsten
der 12V Leitung verlagert hat, doch hat OCZ offenbar noch ein Herz für die
Anwender älterer Mainboards und stattet beide Leitungen mit satten 260W
Leistung ab. Dementsprechend vermag die 3.3V Leitung bis an die 28 Ampere und
die 5V Leitung satte 52 Ampere zu liefern.
Auch -5V Schiene vermisst man hier nicht, die
zwar auch in der neuen Spezifikation gestrichen wurde, aber von einigen Boards
nach wie vor verlangt wird und die Abwärtskompatibilität gewährleistet.
Was das Verhalten unseres Testmusters angeht,
so ergaben sich bei unseren beiden Tests keinerlei
Probleme. Das Netzteil lief sowohl mit dem Athlon 64 und dem Athlon XP
Testsystem absolut problemlos.
Beim Leistungsverbrauch liegt das
Netzteil in etwa im Mittelfeld. Mit einer Effizienz von 46% im Leerlauf
und 66% unter Last zählt es nicht gerade zu den sparsamsten
Netzteilen. Gewiss steigt die Effizienz unter zunehmender Last noch weiter an,
doch wir hatten auch schon Kandidaten, die deutlich genügsamer waren und weit
weniger Blindleistung verbraucht haben. Mit 15 Watt im StandBy, 97 Watt im Leerlauf und
159 Watt unter Last ist es zwar nicht besonders sparsam, aber
immerhin besser als Low Cost Netzteile.
Bei der aktiven Phasenkorrektur kann das
ModStream wiederum auftrumpfen und bescheinigt in allen Disziplinen sehr
gute Werte. In den Meisten Fällen deckt sich der Scheinverbrauch nahezu mit dem
Effektivverbrauch, so daß der cos Phi nie unter 0,94 abfällt. Dadurch fällt
die Blindleistung sher gering aus, was für die zusätzliche Elektronik spricht,
die OCZ dem ModStream verpasst hat. Man könnte jedoch den StandBy Verbrauch
noch weiter senken und allgemein die Effizienz des Netzteils steigern, denn eine
gute Phasenkorrektur ist eben nicht alles.
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