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Der Kaufberater / Teil 4 - Die Festplatte

TweakPC – Der Kaufberater

Die Frage nach der Festplatte war bis vor Kurzem gar nicht so leicht zu beantworten. Als erstes musste man sich überlegen, ob es SCSI oder IDE sein sollte. Im ersteren Falls gab es SCSI II, Ultra-SCSI, Ultra-Wide SCSI undUltra2Wide. Mittlerweile haben aber die IDE-Platten dermaßen aufgeholt, dass SCSI eigentlich out oder sozusagen Luxus ist.

Die Festplatte: Die Qual der Wahl?

Wie gesagt, SCSI ist out und macht höchstens noch in High-End Servern mit Raid-Controllern Sinn. Allen "normalen" User (dazu zählen wir jetzt auch mal die Poweruser) können wir eigentlich nur IDE empfehlen. Allein das Preis-/Leistungsverhältnis ist deutlich besser. Langsamer sind die Platten auch nicht mehr.

Nun stellt sich natürlich zunächst die Frage nach der Größe. Hierbei stimmt nun wirklich "je größer desto besser". Sie glauben gar nicht, wie schnell "ein paar Gigabyte" voll sind. Da 30 GB Platten zur Zeit recht günstig sind, würden wir diese Größe durchaus empfehlen. An Platz mangelt es Ihnen dann vorerst nicht.

Okay, die Größe wäre geklärt, aber worauf sollten Sie noch achten? Ganz einfach, bei Festplatten gibt es eigentlich nur ein paar Dinge, die wichtig sind:

UDMA 66 Platte

Zum einen wäre da die Schnittstelle. Heutzutage stellt sich die Frage UDMA-33, UDMA-66 oder UDMA-100 (SCSI hatten wir ja von vorneherein ausgeschlossen)?

Bei einem Blick in die derzeit erhältlichen Festplatten, ist die Entscheidung schnell gefallen: UDMA-100 lautet das Zauberwort. Der UDMA-33 Standard gibt es praktisch nicht mehr zu kaufen, UDMA-66 Platten sind nur noch Restbestände, die zumal praktisch genau so viel kosten wie die neuere UDMA-100 Variante. Alle Standards sind abwärtskompatibel, alle Varianten sind, wenn es sie überhaupt noch gibt, gleich teuer. Aber: UDMA-100 bietet den schnellsten Datentransfer. Wie schnell dieser sein kann, hängt natürlich auch von der Umdrehungszahl ab.

Damit sind wir beim zweiten wichtigen Punkt. Die Drehzahl. Je schneller die Platte dreht, desto größer ist die Dauerdatentransferrate (die Platte ist einfach schneller), desto lauter aber auch das Lauf- und meistens auch das Zugriffsgeräusch. Hier müssen Sie abwägen, was Ihnen lieber ist. Schnell oder leise? Wollen Sie Performance, wählen Sie eine Platte mit 7.200 Umdrehungen pro Minute (oder demnächst 10.000), ist Ihnen die Ruhe wichtig, nehmen Sie eine Platte mit 5.400 U/min.

Als technische Angabe finden Sie oft noch die Zugriffszeit der Platte. Je geringer diese ausfällt, desto schneller "findet" die Platte die Daten. Es dauert halt immer eine Zeit, bis der Schreib-Lesekopf an die richtige Stelle geschoben wird. Aktuelle Platten sollten eine Zugriffszeit < 9 Millisekunden bieten.

Eine UDMA-66 Platte

Ebenfalls nicht unwichtig ist der Cache der Platte. Wenn Sie Daten anfordern, welche die Platte bereits gelesen hat, bekommen Sie diese aus dem Cache.

Außerdem liest jede Platte Daten voraus, in der Hoffnung, dass Sie genau diese Daten anfordern. Moderne Cache-Algorithmen haben dabei sogar eine recht ordentliche Trefferquote. Je größer der Cache, desto besser. 512 Kilobyte sind heutzutage unterster Standard, 2 Megabyte oder demnächst mehr sind angebrachter.

Gerade in Servern (kleine oder große) macht sich ein größerer Cache schnell bemerkbar. Schließlich erhöht sich die Chance, das Daten angefordert werden die bereits geliefert wurden, mit jedem Benutzer.

SCSI Platte

Eine U2W SCSI Platte

Eine Anmerkung zum Schluss: Achten Sie auch auf das richtige Kabel! Bei manchen Motherboards wird ein UDMA-33 und ein UDMA-66/100 Kabel beigelegt. Der Trend geht zwar zu zwei UDMA-66/100, aber nicht immer ist das der Fall. Nutzen Sie ein UDMA-33 Kabel, so wird die Platte auch nur im langsamen UDMA-33 Modus laufen. Das bessere UDMA-66/100 Kabel erkennen sie an der doppelten Aderzahl - 80 statt 40, zwischen jedem Datenkabel liegt ein Abschirmkabel - und an den farbigen Steckern.

Ein nicht unwichtiges Feature wird gerade immer aktueller: IDE-RAID. Die Controller dazu sind stellenweise auf Mainboards vorhanden oder können als Steckkarten günstig erworben werden. Damit lässt sich schon bei zwei Platten entweder eine Verdoppelung des Datentransfers (Striping) oder aber eine bessere Ausfallsicherheit (Mirroring) bewerkstelligen. Da Festplatten nun wirklich nicht mehr die Welt kosten, ist RAID eine Überlegung wert.

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