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Test: Grand Theft Auto V (GTA V) (3/6)

GTA V für den PC: Gameplay

Laufen, Schleichen, Rennen, Fahren, Fliegen, Schwimmen, Tauchen, Schießen, Sprengen, Prügeln. Natürlich sind all diese bekannten Interaktionsmöglichkeiten aus der GTA-Reihe auch in GTA V wieder enthalten. Im Vergleich zu GTA IV ist vor allem die Steuerung zu Fuß per Tastatur und Maus deutlich komfortabler. Während Niko Bellic am PC häufig steuerungsbedingt noch in die Irre lief, sind Franklin, Michael und Trevor gut zu Fuß unterwegs. Das gilt insbesondere bei Feuergefechten, die nun auch aus der Ego-Perspektive geführt werden können - allerdings mit dem kleinen Nachteil, dass darunter der gefühlte Schwierigkeitsgrad leidet. Gegnerische Truppen sind am PC sehr schnell überrannt.

Auch können die Protagonisten wieder deutlich effektiver zuschlagen und Antagonisten mit Betäubungsschlägen außer Gefecht setzen. Das ist insbesondere sehr hilfreich, wenn die Mission es erfordert, unauffällig zu bleiben. In einer Keilerei in GTA V den Kürzeren zu ziehen ist ziemlich undenkbar, längere Faustkämpfe wie in GTA IV gibt es nicht. Auch das aus GTA IV bekannte und notwendige anvisieren während einer Prügelei entfällt in GTA V völlig, es ist dank der bereits erwähnten, deutlich verbesserten Steuerung zu Fuß schlicht nicht mehr nötig.

Die Steuerung von Fahrzeugen in GTA V ist im Vergleich zu GTA IV zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, man ist aber sehr schnell mit der Funktionsweise vertraut und meistert dann mit einer vorausschauenden Fahrweise das Fortkommen recht unfallfrei. Die Fahrzeuge geraten nicht mehr so einfach ins Schleudern, reagieren dafür bei der Lenkung auch nicht mehr so direkt. Bei maximaler Fahrzeugdichte ist zwar deutlich weniger los auf den Straßen von Los Santos als in Liberty City, dafür fährt die KI aber auch deutlich besser: Sie weicht besser aus, überholt sinnvoller und lädiert uns nicht bei jeder roten Ampel, an der wir ausnahmsweise einmal anhalten, den Kofferraum. Stau gibt es in San Andreas nicht und auch nicht so viele Taxis. Dafür aber eine deutlich größere Fahrzeugvielfalt, darunter auch Elektroautos. Jedes Fahrzeug hat eine eigene Fahrdynamik, das betrifft die Lenkung, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und das Schadensmodell bei Unfällen.

Das Fahren in der Ego-Perspektive umfasst nun auch Lenkrad, Armaturenbrett, A-Säule, Spiegel und Scheibenwischer im Blickfeld. Dadurch leidet zwar zum Teil je nach PKW oder LKW die Übersicht über die Straße und die Verkehrsverhältnisse, dafür gewinnt GTA V aber deutlich an Realismus und somit auch Spielspaß. Tachonadel und Drehzahlmesser verraten Perfektionisten, welches Vehikel tatsächlich am schnellsten ist. Und auf Motorrädern erleidet in GTA V zum Glück niemand mehr ein visuelles Schleudertrauma in der Ego-Perspektive, generell ist die Steuerung von Zweirädern deutlich einfacher geworden.


(Video mit Alterskontrolle: Bei YouTube einloggen)

Auffällig ist auf den Straßen von Los Santos und im Umland das Verhalten der Polizei und die Polizeifahrzeuge. In GTA V ist es nicht mehr so einfach ein Polizeiauto zu erbeuten wie in GTA IV, auch sind die Polizeifahrzeuge nicht mehr die Über-Vehikel. Wo in Liberty City bei aktivierter Sirene andere Verkehrsteilnehmer noch ehrfürchtig ihre Fahrzeuge beim Ausweichen in den Strukturen rechts und links der Fahrbahnen verunfallten, nehmen sie nun in Los Santos nur noch kleine Ausweich- und Bremsmanöver vor. Somit ergibt sich aus dem Fahren eines Einsatzwagens kein großer Vorteil mehr, auch weil die Fahrdynamik der Einsatzfahrzeuge eher mittelmäßig ist. Dafür ist die Polizei deutlich hartnäckiger, wenn man vor ihr entkommen muss. Sie vollzieht nun mitunter aggressive und gezielte Rammmanöver und ist auch deutlich schneller und zielsicherer beim Einsatz der Schusswaffe. Die Einsatzkräfte einfach nur abzuhängen funktioniert auf der Flucht selten, man muss sich nun in Seitenstraßen dem Blickfeld der Polizei entziehen und dort ausharren, bis der Fahndungslevel schließlich verschwindet.

Und wir fahren wieder Rad! Zwar nicht während der Hauptmissionen, aber einige Nebenmissionen erfordern bei Wettrennen einen flotten Tritt in die Pedale. Dabei lädt die Landschaftsgestaltung von GTA V durchaus auch dazu ein, unabhängig von Missionen auf eine Mountain-Biking-Tour zu gehen und ein paar Stunts hinzulegen. Die liebevolle Ausarbeitung der Natur mit allerlei Getier macht das Radeln zu einem eindrücklichen Erlebnis. Und als netten Nebeneffekt lässt es sich bei dieser Gelegenheit auch gut jagen, was auch die Aufgabe einer Nebenmission ist.

Wenig getan hat sich im Vergleich zum Vorgänger bei der Flugdynamik, diese war auch schon sehr gut. Dafür gibt es neben Hubschraubern und Helikoptern in GTA V auch wieder wie in GTA:SA eine Reihe von Flugzeugen mit Flügeln, wahlweise mit Propellern oder Düsen. Mit dem Besteigen eines Luftfahrzeugs erhalten die Protagonisten automatisch einen Fallschirm, sei es für den Notfall oder einfach nur des Spaßes wegen. Zum Erlernen wesentlicher Manöver kann die Flugschule besucht werden, ansonsten ist das Fliegen entweder eine Aufgabe in Missionen oder ein famoser Spaß. Nur bei sehr seltenen Gelegenheiten lohnt es sich allerdings, von Punkt A nach Punkt B zu fliegen. Weil die Spielewelt eben nicht so immens groß ist wie in GTA:SA, fällt die Abwägung erst zum Flughafen zu fahren oder direkt zum Ziel häufig zu Gunsten der letzteren Option aus.

Ein Aspekt, der während der Hauptmission definitiv zu kurz kommt, ist das Schwimmen und Tauchen. Sei es mit Booten, dem U-Boot oder einfach nur so mit der Sauerstofflasche. Die Unterwasserwelt in GTA ist wahnsinnig gut gestaltet, überhaupt ist das Wasser schon oberflächlich hervorragend in Szene gesetzt. Alleine das aufgewühlte Meer während eines Gewitters zu befahren und die Gischt an Felsen und Küste spritzen zu sehen, ist ein kleines Abenteuer für sich. Aber erst unter Wasser, zwischen Riffen, Algen, Seegras und vielfältigen Anemonenarten stoßen wir auf Flugzeug- und Schiffwracks und können Haie, Rochen und Fischschwärme beobachten, währen wir dem Gesang der Orcas und dem Schnattern der Delfine lauschen. Wenn dann noch Partikel und Luftblasen in der Strömung treiben und die an der Oberfläche sanft gebrochenen Lichtstrahlen die Unterwasserwelt beleuchten, dann möchte man eigentlich gar nicht mehr auftauchen in und aus GTA V.

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Inhaltsverzeichnis:
[1] GTA V
[2] Story
[3] Gameplay
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