Homefront - Der Beginn einer Serie (7/7)
Fazit
Am Ende des Tests zu Homefront stehen enttäuschte Erwartungen, das Spiel pegelt sich höchstens im Mittelmaß ein.
Die eigentlich gute und packende Geschichte verschenkt eine Menge Potenzial in dem sie viel zu kurz ist und mit blassen
Charakteren gespickt wurde. Dazu kommt das recht langweilige Gameplay, das an frühe Call of Duty Teile mit dummen Gegnerhorden
erinnert und das Wiederstands-Szenario absolut nicht ausnutzt. Und obendrauf gibt es ein viel zu abruptes Ende, schade Kaos, da
wäre mehr drin gewesen.
Der Multiplayerpart ist anfangs Lichtblick, danach einigermaßen kurzweilige Zwischenkost. Die Zusatzelemente sind interessant
und neu, helfen aber nicht über das immer gleiche stupide Einzelkämpfer-Geballer hinweg, dass den Homefront Multiplayer auszeichnet.
Taktischer Tiefgang, fehlanzeige. Teamplay, fehlanzeige. Abwechslung, nach wenigen Stunden fehlanzeige. Auch hier bleibt also nur zu
sagen, schade Kaos, da wäre mehr drin gewesen.
Auf technischer Seite leistet Homefront ebenfalls keine Überzeugungsarbeit. Der Sound ist eine mindere Katastrophe, mit falscher
Positionierung, katastrophalen deutschen Sprechern, stellenweise fehlerhafter Übersetzung und mauen Waffen- und Effektsounds, lediglich
die englischen Sprecher können etwas retten. Grafisch ist Homefront zwar allgemein in Ordnung, aber nicht auf der Höhe der Zeit. Außerdem
dämpft der künstliche Look der Unreal Engine die ernste Atmosphäre, von der das Spiel zu leben versucht. Schade Kaos, auch hier wäre mehr
drin gewesen.
Am Ende können wir tatsächlich keine Empfehlung für Homefront ausstellen. Zu viel Potenzial wurde unnötig verschenkt, zu sehr hängt es
im Mittelmaß. Einzig und allein über den Preis kann THQ in unseren Augen noch etwas retten, denn für weniger Geld kann man sich Homefront
durchaus anschauen, schon alleine wegen des trotz allem recht kurzweiligen Multiplaymodus. Aktuell ist es fürs Gebotene aber viel zu teuer.
Positiv:
- packendes Szenario
- einige dramatische Szenen, die an den Bildschirm fesseln
- stimmige Landschaften
- gute Waffenmodelle
- gute englische Sprecher
- Abwechslungsreiche Helipkopter-Missionen
- kurzweiliger Multiplayer mit neuen Elementen
Negativ:
- Singleplayer viel zu kurz
- Story bleibt zu oberflächlich, zu wenige Aha-Effekte
- Guerilla-Kriegsführung kommt nicht rüber
- lahmes Ende
- flache Charaktere
- schlechter Sound
- Grafik wirkt zu künstlich
- teils unfaire Speicherpunkte
- kein Wiederspielwert
- unendliche Gegnerhorden nicht zeitgemäß
- fehlender Tiefgang und Teamwork im Multiplayer
- zu wenig abwechslungsreiche Multiplayermodi und -karten