Pro Evolution Soccer 2011 im Test (2/4)

Die Macht der Erschöpfung

Es wurde in Pro Evolution Soccer 11 ebenfalls am Ausdauerverhalten gearbeitet. Sobald ein Spieler die Kugel annimmt, erscheint ein hellblauer Balken über ihm der bei größerer und dauerhafter Anstrengung zu schwinden anfängt. Dieses Merkmal lässt den Spielerwechsel an Priorität gewinnen. Wenn man also zum richtigen Zeitpunkt einen Messi oder Ribery ins Spiel schickt, kann sich das positiv auf den Spielverlauf auswirken.

Sollte man durch eine Einwechslung ein schönes Tor schießen, fällt etwas auf. Die Zuschauer lassen bis auf den Torjubel ziemlich wenig von sich hören. Ich meine, wenn man in einem Stadion mit 60.000 Zuschauern spielt sollte man doch mal richtigen Fan-Gesang und die Atmosphäre spüren oder? Leider wurde hier etwas gespart. Es ist kaum etwas im Stadion zu hören. Ab und zu wird in großen Abständen auf monotone Art und Weise den Name der Heimmannschaft gebrüllt. Es sind also leider kaum Emotionen im Stadion vorhanden. Aber wir haben ja noch unsere beiden Kommentatoren. Die Kommentare kommen manchmal total verspätet oder der Kommentar hat nichts mit der gegenwärtigen Situation zutun - schade!

Verbessert hat sich Pro Evolution Soccer 11 dagegen bei den Nebenanimationen der Spieler. Von Lockerungen und Dehnübungen bis hin zu subtilen Bewegungen mit oder ohne Ball. Hierdurch soll der Detailreichtum von modernem Fußball perfekt wiedergegeben werden.

Das Spiel bietet in Sachen Tricks & Finten eine neue Auswahl. Es gibt viele Finten, die man auf vier verschiedene Arten anwenden kann. Die Anwendung dieser Finten scheint jedoch auf Anhieb einen Tick zu leicht zu sein. Hierbei reichen oft zwei Tasten gleichzeitig, um einen Trick mit dem Ball umzusetzen, der uns früher aufgerissene Augen und Unterkiefer bis zum Boden beschert hätte. Was an den ganzen neuen Tricks & Finten ebenfalls ein wenig ernüchtert, ist, dass die Tastatursteuerung am Computer sehr vernachlässigt wurde. Hierfür ist nicht mal eine Info zur Tastenbelegung vorhanden, es wird lediglich die Belegung für einen Controller dargestellt. Problematisch wird es aber erst, wenn man versucht in einem Trainingsspiel neue Tricks und Finten auszuprobieren und zu testen. Um die Tastenkombinationen für neue Tricks zu finden, muss man sich erst mal eine Weile durchs Menü Pflügen. Es ist also nicht möglich, die Kombinationen während des Trainings anzuschauen. Vorsicht an alle Computer-Gamer ohne Gamepad: Auch hier sind die Kombinationen und Beschreibungen nur für einen Controller ausgelegt!