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AMD Phenom II X6 und AMD 890FX Chipsatz im Test (9/9)

Fazit

Gelungener Start in die sechskernige Dimension

Das Fazit fällt am heutigen Tage etwas gespalten aus. Glanz und Gloria gibt es für AMD, denn das Debut mit sechs Kernen ist sehr gelungen. Die beiden Modelle, die das Unternehmen zunächst auf den Markt wirft, haben insgesamt das Potential, schneller zu sein als alles was AMD bisher an CPUs aufzubieten hatte.

Ob und wie der Phenom II X6 1055T und sein großer Bruder, der Phenom II X6 1090T mit freiem Multiplikator, ihr ganzes Potential entfalten können, hängt jedoch von der Arbeit ab, die sie zu meistern haben und damit ist die Software gemeint. Kann eine Anwendung über alle sechs Kerne hinweg skalieren, dann lassen die beiden CPUs alles von AMD bisher dagewesene links liegen.

Wenn die Software nicht mehr als drei Kerne auszureizen vermag, dann zünden die neuen "T"-Modelle ihre Turbo CORE Funktion und setzen den Takt für drei Kerne um ein ganzes Stück nach oben. Den Phenom II X6 1090T macht das ohne Frage zur schnellsten CPU (6x 3,2 GHz / 3x 3,6 GHz Turbo), die AMD je angeboten hat. Beim Phenom II X6 1055T (6x 2,8 GHz / 3x 3,3 GHz) sieht das ganze etwas anders aus. Arbeiten alle sechs Kerne, dann ist er insgesamt schneller, als ein Phenom II X4 965. Ist der 1055T jedoch in der Verlegenheit, den Turbo einsetzen zu können oder auch zu müssen, dann wird er gar von einem Phenom II X4 965 überholt.

AMD Phenom II X6 1090T

Mit den vielen Optionen, die die AMD Overdrive Software 3.2.1 inzwischen anbietet, steht es dabei dem Anwender frei, einen 1090T noch besser auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Beim 1055T sind die Optionen hingegen nicht so vielfältig.

Was die beiden CPUs angeht bleibt also festzuhalten: der Phenom II X6 1090T ist das neue Maß aller Dinge bei AMD, sein kleiner Bruder sollte aber nur von Anwendern in Betracht gezogen werden, die mit ihren Applikationen auch tatsächlich mehr als vier Kerne ausreizen können; den andernfalls ist ein Phenom II X4 965 möglicherweise die sinnvollere Wahl.

Der neue AMD 890FX Chipsatz macht auch einen guten Eindruck. Viel hat sich im Vergleich zum Vorgänger 790FX nicht geändert, aber die Einführung von IOMMU ist ein echter Lichtblick für Profis und Enthusiasten. Leider hat unser 890FXA-GD70 Mainboard das Overclocking nicht unbeschadet überstanden, daher gibt an dieser Stelle für MSI kein Lob, sondern den dringenden Hinweis, das Konzept der Spannungsversorgung noch einmal zu überprüfen. Doch es werden weitere Tests mit 890FX Platinen kommen.

Zuletzt werfen wir natürlich einen Blick auf die Preise:

Das Topmodell AMD Phenom II X6 1090T schlägt aktuell mit etwa 295,- Euro zu Buche. Ein Preis, der schon lange für keinen Desktop Prozessor von AMD mehr verlangt wurde und sicherlich nicht Jedermann anspricht. Wagt man aber einen Blick zur Konkurrenz, so muss man dort für einen sechskernigen Intel Core i7-980X aber noch wesentlich happigere 893,- auf den Tisch blättern. Die Preisdifferenz ist durch die Leistungsdifferenz nicht zu rechtfertigen. Es ist also wie so oft bei den Topmodellen: Bei der Leistung gewinnt Intel und bei der Preis-Leistung gewinnt AMD - dafür aber haushoch.

Der AMD Phenom II X6 1055T hingegen kostet derzeit 189,- Euro. Bei Intel sucht man vergebens nach einer Core i7 CPU, die da mithalten könnte, daher müssen wir hier bei den Core i5 Prozessoren nachsehen. Und wir finden für etwa 15 Euro weniger einen Quad-Core mit 4x 2,67 GHz namens Intel Core i5-750, der aber immerhin auch über eine Turbo Boost Funktion verfügt. Dieses Duell gewinnt AMD auf der ganzen Linie.

27.04.10 / jm

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