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Unichrome Pro IGP
Aus einem Land vor unserer Zeit
Der Unichrome Pro ist unter den IGPs eigentlich ein Auslaufmodell. Das zumindest
müsste man annehmen, denn er beherrscht mit einfachem T&L lediglich DirectX 7.0 Funktionalität. Somit eignet er
sich nicht einmal für die ältesten unter unseren Benchmarks. Selbst das obligatorisch durchgeführte 3DMark 2001SE
spuckt bei ihm nur einen provisorischen Wert aus, da er mit seiner alten Technik nicht einmal die Hälfte der
benötigten Tests absolvieren kann. Doch selbst wenn er dazu in der Lage wäre, würde er mit seinen beiden
Pixel-Pipelines - die noch dazu nur bei 200 MHz getaktet sind - wohl auch keinen nennenswerten Erfolge verbuchen
können.
Die Stärken des Unichrome Pro liegen in einem ganz anderen Bereich. Integriert
im P4M890 Chipsatz stellt er eine äußerst preiswerte Plattform für die Core 2 Duo Prozessoren dar. Ja, richtig gelesen. Der
uralt Chipsatz ist auf neueren Mainboards auch problemlos in der Lage mit einem FSB von 1066MHz umzugehen.
Mehr noch. Er bietet sogar einen PCI-Express-X16-Slot, über dem auch aktuelle Grafikkarten Verwendung finden
können. Mit einer entsprechenden Southbridge präsentiert er sich Funktionstechnisch wie ein modernes System,
so dass es durchaus verständlich ist, warum VIA – statt einer Neuentwicklung den Vorzug zu geben – lieber den
P4M890 erneut recycelt.
Die Mainboard-Hersteller kann es freuen, denn mit diesen VIA-Chipsätzen
erhalten sie somit nicht nur den wohl preiswertesten Intel-Chipsatz für aktuelle Prozessoren, sondern auch
einen integrierten Grafikchip gleich dazu. Daher stört es auch nicht besonders, dass dieser keine hochwertige
3D-Grafik liefern kann. Getreu dem Motto: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.
Selbstverständlich trägt ein Chipsatz wie der P4M890 aber auch seine Altlasten
mit sich herum. Dazu zählt beispielsweise die magere Speicheranbindung. Denn obwohl diese nun auch DDR2
unterstützt, kann sie lediglich 533 MHz Module adressieren. Auch das allseits standardisierte Dual-Channel fehlt
ihr, so dass sie dem moderenen Core 2 Duo nur eine äusserst kleine Bandbreite von 4,3 GByte/s vorsetzen
kann. Das dürfte dem Prozessor nicht sonderlich schmecken, denn diese dünne Bandbreite muss er sich zu allem Übel
noch mit dem IGP teilen.
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