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LC-Power Scorpio 480W Netzteil

/Testberichte/Gehäuse

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Das Innenleben

Gut dimensionierte Kühlkörper und alles am rechten Fleck

Betrachtet man das Innenleben der neuen LC-Power Modelle, so wird auch hier deutlich, daß man nicht nur an der Optik gefeilt hat. Das LC-Power Scorpio kann ebenfalls mit gut dimensionierten Kühlkörpern, aktiv PFC und einer Lüftersteuerung aufatmen und muß sich diesbezüglich nicht mehr hinter der großen Marken verstecken. Man hat also verglichen zu den älteren Modellen reichlich nachgebessert, was wir durchaus sehr begrüßen. Damit einhergehend produzieren die neuen LC-Power Netzteile auch weniger Abwärme und sind noch leiser, als seine ihre Vorgänger. Auch in Punkto Blindleistung sind sie dank der guten, aktiven Phasenkorrektur deutlich sparsamer und effizienter.

Was die Verarbeitung angeht, so sieht alles zwar recht aufgeräumt und gut dimensioniert aus, doch an einigen Stellen bedarf sie noch einiger Nachbesserungen.

Hier ist in erster Linie die Verarbeitung der Kühlkörper selbst gemeint. Diese sind zwar gut gewählt und vorwiegend aus einem Guß, doch wurden die Rückstände der Nachbearbeitung und Nachbesserung nicht entfernt, so daß sie an diesen Stellen ausgefranst sind und diese Fransen sich bei Erschütterungen lösen und einen Kurzschluss verursachen könnten. Zwar ist das eher unwahrscheinlich, doch kommt es in Betracht. Der andere Punkt betrifft die Platine, die die Elektronik aufnimmt. Man erkennt noch deutliche Spuren des Flußmittels, die nicht ausgewaschen wurden. Ebenso fand sich auf einem der dicken Kondensatoren ein eingebrannter Zinntropfen, der die Verarbeitung nicht gerade in ein gutes Licht stellt.

Hier ist eine Verbesserung in der Endkontrolle und die Beseitigung der Mängel dringend anzuraten.

Technische Daten und Alltagsverhalten

Die Eckdaten unseres Testmusters.

Bei dem LC-Power Scorpio, das uns zur Verfügung gestellt wurde, handelt es sich um ein 480W  Aktiv-PFC Netzteil mit der Modellbezeichnung LC6480S. Gemäß der ATX 2.2 Specfikation besitzt es zwei separaten 12V Schienen, die einzeln bis zu 18 Ampere liefern können. Ein der Schienen dient dabei der Versorgung des Boards - hier vor allen dingen der CPU und der Peripherie - und die andere Schiene ist für die Versorgung einer PCIe Grafikkarte vorgesehen. Da das Netzteil nicht für SLI / Crossfire Boards konstruiert wurde, wurde die Leistung auf beiden Schienen entsprechend groß bemessen, reicht aber für ein System mit einer leistungsstarken Karte vollkommen aus.

Die 3.3V Schiene  ist mit ihren 32A mehr als gut dimensioniert. Dies gilt ebenso für die 5V Schiene, die mit bis zu 38A zusammen mit der Leistung auf der 3.3V Schiene eher an die Werte eines  550 - 600W Modells kommen. Auch fehlt bei unserem Modell die -5V Schiene nicht, die zwar laut der ATX 2.2 Spezifikation nicht mehr vorgeschrieben ist, von einigen Boards aber nach wie vor verlangt wird. Somit dürfte es zu keinen Problemen beim Einsatz des LC-Power Scorpio mit diversen Boards kommen. 

Gewiss trüben die Mängel im Innenleben des Netzteil das Gesamtbild ein wenig, doch nicht nur die Leistungswerte, sondern auch das Alltagsverhalten entschädigen das ganze wieder mit sehr stabilen Spannungen, niedrigen Temperaturen und einer kaum wahrnehmbaren Geräuschkulisse. Hie zeigte sich das Netzteil wieder von seiner besten Seite und absolvierte all unsere Tests ohne zu murren. An dieser stelle gab es wirklich nichts zu bemängeln. Die Spannungen blieben unter allen Bedingungen sehr stabil, wie wir es von den großen Marken her gewohnt sind. Mit solchen Werten kann das LC-Power Scorpio 480W also durchaus mit weit teureren Netzteilen mithalten und muß sich nicht hinter ihnen verstecken. 

Hinsichtlich des Leistungsverbrauch hat sich auch was getan, doch verglichen mit anderen Modellen liegt es am oberen Rand der Scala und verbraucht in etwa so viel, wie das Thermaltake Toughpower mit seinen 550W, das eher für große Lasten konzipiert wurde und erst bei großer Auslastung seine Vorteile ausspielen kann. Die Konkurrenz ist da wesentlich genügsamer, auch wenn sie teils größer dimensioniert ist. Das LC-Power Scorpio zählt demnach nicht zu den sparsamsten Netzteilen, kann aber mit guten Spannungen trumpfen.

Die aktive Phasenkorrektur arbeitet durchgehend gut, selbst im StandBy Betrieb, was ja nicht bei jedem Netzteil selbstverständlich ist. Manche Modelle anderer Hersteller haben da immer noch Probleme damit, so daß unter Umständen ein Netzteil mit passiver Phasenkorrektur deutlich besser abschneidet, als eins, das sich damit rühmt Aktiv-PFC zu besitzen. Aktiv-PFC ist also kein Garant dafür, dass ein Netzteil auch eine gute Pahasenkorrektur vornimmt, wie wir schon öfter feststellen mußten, doch das LCPower Scorpio leistet sich hier keine Blöße. 

Im StandBy Betrieb fällt der Faktor der Phasenkorrektur zwar auf 0.8 herunter, doch selbst damit verbraucht es kaum Blindleistung. Bei dem Verbrauch stoßen wir allerdings auf eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Sunbeam NUUO Netzteil. Auch das LC-Power besitzt diesen Pumpeffekt, wie wir es gerne bezeichnen, wonach der Verbrauch im StandBy periodisch schwankt und sich auf ca. 20W mitteln lässt. Im Idle-Betrieb verbrauchte unser Testmuster mit 110W etwas weniger als unser Referenzmodell, doch lag seine Scheinleistung mit 115VA dank einer etwas schlechteren Phasenkorrektur leicht drüber, was eine etwas höhere Blindleistung mit sich bringt. Unter Last spielte die aktive Phasenkorrektur dann ihre Stärken aus, so daß nicht nur der Verbrauch in Watt mit 170W niedriger ausfiel, sondern auch die Scheinleistung mit 173VA etwas unter den Werten unseres Referenzmodells lag.

 
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