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MIFCOM Performance M1G 850W- Preiswertes und effizientes Budget-Netzteil

Gold-Netzteil vom Komplett-PC-Anbieter

Wenn wir uns gelegentlich auf den Webseiten verschiedener Komplett-PC-Anbieter umschauen und dort nach verbauten Netzteilen schauen, läuft uns oft noch immer ein Schauer über den Rücken. Die gerade in günstigen PCs genutzten Netzteile sind oft von sehr zweifelhafter Qualität. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Anbieter, die sich gerade beim Thema-Netzteil deutlich stärker engagieren.

Ein Anbieter von Komplett-PCs den wir schon einmal in Sachen Netzteile unter die Lupe genommen haben ist Mifcom. Im Gegensatz zu den meisten Anbietern besitzt Mifcom tatsächlich ein kleines aber feines Team, das Netzteile nach eigenen Vorgaben fertigen lässt. Genauer gesagt: Mifcom baut natürlich keine Netzteile selbst, aber man lässt sie bei Auftragsfertigern nach den eigenen Vorgaben in großen Stückzahlen bauen, und danach finden sie dann den Weg in die Mifcom-PCs. Neuerdings lassen sich die Netzteile sogar im Shop auch einzeln bestellen oder in eigenen Konfigurationen nutzen.

Ein sehr interessanter Sprössling, der so entstanden ist, ist das MIFCOM Performance M1G 850W, ein 850 Watt Netzteil aus der 80Plus Gold Klasse das preislich äußerst attraktiv ausfällt

Das Mifcom Performance M1G ist in zwei Versionen verfügbar. Die 750 Watt Version gibt es für 75,90 Euro und die 850 Watt Version wird für 89,90 Euro angeboten. Damit gehören die Beiden zu den günstigsten Netzteilen ihrer Klasse und sind vielleicht ein echte Tipp für Sparfüchse. Wir schauen uns anhand des 850 Watt Modells in unserem Test einmal an, was man dafür bei Mifcom geboten bekommt.

Der erste Faktor der beim M1G von Mifcom auffällt ist, dass es sich hier um ein 80 Plus Gold Netzteil handelt. Hochwertigere Netzteile aus der Gold-Klasse findet man in der gegebenen Situation eher selten, wenn Komplett-PC Hersteller eigene Netzteile in ihre PCs bauen, sind diese zumeist aus der Bronze-Klasse oder sogar niedriger. Das 80 Plus Zertifikat lässt sich online abrufen und ist sogar recht aktuell und stammt von Ende 2021.

Laut Mifcom soll das Netzteil eine mittlere Effizienz von 90% übertreffen, das gibt auch 80 Plus für 115V Eingangspannung an, aber bei uns bei 230V  dürfte der Wert eigentlich deutlich darüber liegen.

Bei der Optik setzt Mifcom auf das kostengünstige Standard- Blechgehäuse und wertet es durch eingestanzte Logos und homogene Farbgebung inklusive Lüftungsgitter in schwarz auf. So ergibt sich insgesamt tatsächlich durchaus eine Optik, die im PC unauffällig verschwindet.  

Die Mifcom M1G Modell sind teilmodular. Das ATX-Kabel und ein EPS-Kabel sind fest am Netzteil montiert. Da diese beiden Anschlüsse quasi bei jedem PC immer genutzt werden ergibt sich damit in Sachen Flexibilität kein Nachteil, nur bei der Montage ergeben sich kleine Unterschiede.

Die DCDC-Technologie im M1G sorgt nicht nur für bessere Effizienz, sondern vor allem auch für stabilere Nebenspannungen. Gold Netzteile findet man quasi nur noch mit dieser Technik und selbst in der Bronze Klasse ist sie Standard.

Überraschender ist da schon die Verwendung von 105-Grad-Kondensatoren taiwanesischer Marken, die die Kosten eines Netzteiles steigern. Die taiwanesischen Kondensatoren haben zwar nicht den Ruf japanischer, sind aber in Sachen Qualität in den letzten Jahren auch immer besser geworden.

Beim Lüfter wird ein 120 mm FDB-Lüfter verwendet. Die FDB-Lüfter sind für ihren leiseren Betrieb bei niedrigen Drehzahlen aufgrund geringerer Lagergeräusche bekannt und daher in Sachen laustärke den kugelgelagerten vorzuziehen. 

Zu den Schutzschaltungen macht Mifcom keine Angaben, aber die relevanten Schaltungen sind vorhanden. Mifcom gewährt auf das Netzteil eine Garantie von 3 Jahren.

Schauen wir uns also an, was das 850 Watt Modell der Serie so auf dem Kasten hat. Wie üblich präsentieren wir auf den nächsten Seiten alle Resultate mit Erläuterungen zu den einzelnen Tests. Fragen zu den Ergebnissen können gerne jederzeit in unserem Netzteile Forum gestellt werden.

Technische Details und Spezifikationen

Das Mifcom Performance M1G 850 ist erneut ein Single-Rail-Netzteil mit einer Dauerleistung von 850 Watt. 840 Watt davon stehen auf der 12V Leitung parat, was genau 70A entspricht.  Das Netzteil kann bei 100 bis 240 Volt betrieben werden und auf dem Label findet sich schon das neue 80 Plus Siegel, welches die Eingangspannung für die Zertifizierung angibt.

Die beiden Nebenspannungen leisten zusammen maximal 100 Watt, wobei jede einzelne 3,3 V und 5V sind auf 20A ausgelegt. Das sind mittlerweile die Standardwerte die bei immer mehr Netzteilen genutzt werden.

Die Standby und -12V Spannung liegen auf den üblichen Werten von 0,3 und 2,5A. Ebenfalls Leistungsdaten wie sie derzeit absolut üblich sind, wobei sich die 5V Standby heute auch oft auf 3A gesetzt wird. Aber keine Sorge die Angaben bei der Standby-Leitung sind eher obligatorisch. Das Netzteil leistet auch 3A auf 5V Standby. 


Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Lieferumfang und Kabel

Der Lieferumfang fällt wie für ein derartiges Netzteil zu erwarten spärlich aus. Es gibt Neben dem Nezuteil nur noch ein kleines Tütchen mit Schrauben und ein paar Kabelbinder.

Für eine bessere Optik sind die Kabel für ATX, EPS und PCIe beim Mifcom tastsächlich schön mit einem schwarzen, blickdichten Sleeve versehen. Die SATA Kabel liegen allerdings nur als los Kabel vor, sind aber immerhin auch komplett schwarz gefärbt und nicht etwa wie bei so manch anderem günstigen Netzteil rot, gelb, orange, schwarz.

Aus der Tabelle unten kann die komplette Kabelkonfiguration entnommen werden kann.

Kabellänge  
KabelAnzahl
Kabel
Anzahl
Stecker
Länge mm
(Stecker zu Stecker)
 
ATX 20+4 Pin11650 
EPS 8 PIN1600 
VGA 8 (6+2) Pin 600 
SATA3500/150/150 
MOLEX1550/150/150 
Floppy    


Der Lieferumfang des Netzteils besteht aus:

  • Netzteil
  • Handbuch
  • Netzkabel

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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