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MIFCOM Performance M1G 850W- Preiswertes und effizientes Budget-Netzteil (9/9)

Zusammenfassung

Nachdem Mifcom uns zuletzt schon mit dem 40 Euro Einsteiger Netzteil überrascht hat, waren wir natürlich gespannt auf die Leistungen die man nun in der Gold Klasse abliefern kann, vor allem zu besagtem Preis von unter 90 Euro für das 850 Watt Modell.

Fangen wir mit der Effizienz an, dem wohl wichtigsten Punkt, wenn man sich schon ein Gold-Netzteil aussucht. Ab etwa 50% Last legt das M1G eine Punktlandung hin. Die Effizienz liegt abgesehen von Messtollerranzen ziemlich genau auf dem Punkt den 80Plus für Gold-Effizienz fordert. Unterhalb der 50% Marke steigt die Effizienz aber deutlich an bis auf Platin-Level. Das heißt unterhalb von 425 Watt wird das M1G richtig effizient. Besonders nett ist, dass wir beim Performance M1G 850 auch ein erfüllen der 230 V Gold-Grenzwerte sehen, die 2% höher liegen. Bei Volllast erreichen wir genau 89 %. Die höchste Effizienz wird mit 92,4 % bei 30-40% Last erreicht.

Bei 3% Last erreicht das Netzteil bereits eine Performance von über 70% und betrachtet man die Effizienz von von 5 bis 100 Watt, so sieht man das die 80% Marke bereits bei 40 Watt Last fällt. Das M1G gehört so zwar nicht zu den effizientesten Gold Netzteilen, die wir gemessen haben, aber es liefert eine absolut solide Leistung ab.

Auf der Standby-Leitung erreicht das Netzteil leider nur einen  Wert von um die 75 %,  das sind 5% weniger als die besten Modelle. Die ErP Anforderungen werden erfüllt, wenn auch nur knapp.

Was uns erstaunt hat, ist dass das Netzteil die Holduptime von 16 ms nicht nur erreicht sondern mit 17,1 ms sogar überschreitet und auch das Delay zum PG-Drop ist mit über 5 ms sehr hoch! Solche Ergebnisse werden von vielen Netzteilen großer Marken nicht einmal erreicht, da sie direkt mit dem Primärkondensator und damit mit dem Preis der Netzteils korrelieren.

In Sachen Timings gibt es ebenfalls nichts zu Meckern was die Rise-Time Sequenzen angeht. Auch die Power On Time ist mit 136 ms OK. Lediglich beim Power OK Delay (274 ms) ist das Netzteil etwas langsamer als die neusten Modelle. Es erfüllt aber immer noch die älteren grenzwerte der ATX-Spezifikation.

Die Spannungsregulation ist ein Segment, das vor allem bei hochpreisigen Netzteilen im Fokus steht, denn die Toleranzen sind hier doch recht großzügig ausgelegt. Das sieht man daran, dass selbst ein günstiges Netzteil wie das M1G einen Spannungsdrop von unter 2% liefert, erlaubt wären 10% Drop und 5% Abweichung. Alles mehr als im grünenen Bereich kann man also sagen aber auch deutlich oberhalb der 0,5% die von den besten Netzteilen erreicht werden.

Die Überraschung am Performance M1G sind erneut die Schutzschaltungen. Obwohl nicht angegeben funktionieren die wichtigen OCP und OPP welche wir getestet haben einwandfrei.  Auch die SCP funktioniert gut gegen Erde hat aber minimale Schwächen bei Kreuzspannungen, die aber in der Praxis sehr selten auftreten. Selbst teure Luxusnetzteile haben hier oft Probleme.

Bei der Restwelligkeit zeigt ähnliches wie die Spannungsregulation. Keine Top-Werte aber alles ist deutlich  innerhalb der erlauben Grenzen angesiedelt. Die 3V Spannung erreicht zwar Grenzwertige 50 mV, allerdings muss man hierbei bedenken, dass die Belastungen die wir in unserem Test fahren (10,71 A auf 3,3V) in der Praxis so nicht auftreten, weshalb die Ripple da auch niedriger ausfällt.

Durchaus solide arbeitet auch der Lüfter, denn er fährt bei niedrigen Lasten auf etwa 740 UPM herunter und geht bei Volllast auf etwa 1500 UPM hoch. Die Geräuschkulisse fällt entsprechend aus. Bis etwa 700 Watt arbeitet das Netzteil noch recht geräuscharm, darüber wird es aber deutlich hörbarer.

Fazit

Es ist ganz interessant zu sehen was Mifcom als Komplett-PC-Anbieter für unter 90 Euro in Sachen Netzteil hervorzaubern kann. Das Modell kann absolut mit den Netzteilen bekannterer Marken mithalten und liefert eine solide Leistung ab. Das bei der Entwicklung des Netzteils erfahrene Leute am Werk waren, erkennt man schnell, da sich das M1G auch in den unwichtigeren Test keine Patzer leistet, die selbst von großen Marken gerne nicht so genau genommen werden. Ein Beispiel dafür wäre zum Beispiel die Holduptime.

Insgesamt kann man durchaus sagen, dass Mifcom für den angepeilten Preis eine insgesamt gute Leistung aus dem Netzteil herausgekitzelt hat. Und natürlich erfreut es um so mehr, dass man sieht, dass der Hersteller auch beim Nischenthema Netzteile offenbar einen recht hohen Qualitätsanspruch für seine Komplett-PCs an den Tag bringt.

Vorteile

  • guter Preis für gebotene Leistung
  • Gute Effizienz bis 92 %
    Gold Level bei 115 und 230V
  • Bis 700 Watt leise
  • Korrekte Timings
  • 17 ms Holduptime
  • 3 Jahre Garantie

Nachteile

  • Leicht erhöhte Ripple auf 3,3 V
    bei maximaler Belastung
  • SATA und Molex Kabel nicht gesleeved


27.4.22 / rj

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