Super Flower Leadex II Gold im Test
Leadex Gold - Die zweite Generation
Das
Super Flower Leadex Gold
gilt als solides und vor allem von der
Ausstattung her gutes Netzteil und ist schon seit 2015 auf dem Markt. Jetzt
steht der Nachfolger in den Starlöchern und will sich noch einmal deutlich
verbessern. Das Super Flower Leadex II Gold bringt neben verbesserter
Ausstattung auch eine höhere Effizienz mit sich. Das neue Modell wurde von
Super Flower komplett überarbeitet und bietet einige interessante Neuerung,
eine der auffälligsten ist die Dual-Zertifizierung in zwei unterschiedlichen
Leistungsklassen.
Im Gegensatz zum
Vorgänger, der noch 115 V Gold zertifiziert war, ist das neue Modell nun
230V Gold zertifiziert, also etwas höher angesiedelt. Viele bei 115 V Gold
zertifizierte Netzteile verfehlen nämlich bei 230 V den Gold-Level. Gold bei
115V heißt eben noch lange nicht Gold bei 230V, so dass die Verwirrung für
den Kunden perfekt wird.
Da Super Flower wohl nicht auf eine 115V-Zertifzierung verzichten wollte,
besitzt das Netzteil zusätzlich noch eine zweite 115V-Zertifizierung
auf Gold-Level. Und jetzt wird es richtig interessant. Diese
Zertifizierung gilt nur für eine geringere
Ausgangsleistung von 850 Watt. Anders gesagt, dieses neue Modell ist bei
230V ein 1000 Watt Netzteil, bei 115 V aber nur ein 850 Watt Netzteil.
Klingt alles kompliziert, ist es aber nicht, denn uns interessiert sowieso
nur was bei den Messungen herauskommt und nicht was auf den Karton gedruckt
wird.

Technisch setzt das Leadex II wieder auf LLC-Resonanzwandlung im
Primärbereich und DCDC-Wandler für die 3,3 und +5-Volt-Schiene. Damit wurde nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Ausgangsspannungen unter
Crossload stabilisiert. Auch wieder mit von der Partie soll die extrem
niedrige Restwelligkeit sein, die beim Vorgänger Leadex Gold auf einem
Rekordtief von unter 10 mV lag. Neben diesen niedrigen Werten, die vor allem für Overclocker interessant sind, soll das Leadex II auch wieder hohe Reserven
bieten und dabei gut abgesichert sein mit allen relevanten
Schutzschaltungen.
Bei der Bestückung setzt Super Flower auf der Hauptplatine ausschließlich
105-Grad-Elkos japanischer Marken sowie Polymer-Feststoff-Kondensatoren ein.
Die Kondensatoren auf der Anschlussplatine und für das modulare
Kabelmanagement sind nicht japanisch, aber immerhin 105-Grad-Elkos
taiwanischer A-Marken, die japanischen Modellen nicht unbedingt nachstehen
müssen.

Besonders auffällig ist beim neuen Leadex II Gold wieder das
markante Gehäuse mit abgerundeten Kanten, eingepresstem Logo und dem
speziellen Lüftergitter, so dass das Leadex auch optisch recht schnell als
solches zu erkennen ist. Super Flower hat natürlich erneut die
"Optik-Freaks" im Auge und bietet das Leadex II Gold gleich in zwei Farben
an, einmal in Schwarz und einmal in Schneeweiß. Die Kabel beim weißen Modell
sind ebenfalls schwarz. Abhilfe kann man aber schnell mit einem zusätzlichen
Sleeve-Cable-Kit schaffen, das in verschiedenen Farben, auch in Weiß, zu
bekommen ist.



Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu
wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine
korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma
Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment
zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in
Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der
Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei
4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen.
Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen
vorgeschlagen wird.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben
und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber
in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen
in direkter Reichweite zu haben. Davon kann so manch ein Netzteil-Anbieter in Deutschland nur träumen. Das so angesammelte Testequipment
kommt auf einen Wert von weit über 100.000 Euro und ermöglicht uns wirklich jeden Aspekt eines Netzteils überprüfen zu können, wenn wir
die notwenige Zeit dazu aufbringen können.