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Das Innenleben
Auch Innen alles ordentlich und gut gekühlt
Im Inneren des Netzteils fallen sogleich die
zwei großen Kühlkörper auf, die sich breit gefächert über weite Teile des
Gehäuses erstrecken und mit zahlreichen feinen Lamellen durchzogen sind. Damit
werden die empfindlichen und Hitze entwickelnden Elemente optimal gekühlt,
selbst bei einem lauem Windchen des langsam drehenden Lüfters. An einer Stelle
wirkt das Netzteil jedoch recht gestaucht. Vor allen Dingen dort wo die
Stromversorgung sitzt. Hier hätten wir uns eine etwas bessere Lösung mit mehr
Abstand zu der übrigen Elektronik gewünscht. Auch
wäre es vorteilhaft gewesen, wenn die verbauten Spulen zusätzlich mit einem
Harz vergossen sein würden. Dies würde helfen eventuelle Vibrationen lockerer
Windungen und das daraus entstehende Pfeifen zu vermeiden. Nicht dass unser
Testmuster derartige Geräusche produziert hätte, aber mit der Zeit können
sich die Wicklungen etwas lösen und das Netzteil dann in ein Pfeiforchester
verwandeln. Auch beim Silentcool müssen wir die Lage des Entstörkondensators
etwas rügen. Nicht nur, dass dieser recht locker angebracht ist, seine
Leitungen besitzen zudem keine Ummantelung. Wenigstens ein paar
Schrumpfschläuche wären hier also angebracht.
Abgesehen
von dieser Engstelle ist die Anordnung der restlichen Bauelemente vorbildlich.
Alle vorderen Anschlüsse des Kabelmanagements sind auf einer soliden Platine
angebracht, die an das Gehäuse geschraubt ist.
Technische Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Das uns zur Verfügung gestellte 560W
Netzteil besitzt die Modelbezeichnung: SC560-AS12CF. Es handelt sich dabei um
ein Aktiv-PFC Netzteil mit drei separaten 12V Schienen, die insgesamt 440W erzeugen können.
Hier wird also umso deutlicher, das der Trend dahingehend ist die maximale Last
auf die 12V Schienen zu verlagern. Verglichen mit dem kürzlich getestetem
Thermaltake ToughPower, liegt sie beim Silentboost beinahe doppelt so hoch. Eine
der Schienen dient dabei der Stromversorgung des Motherboards und der Laufwerke,
während die anderen beiden Schienen für die beiden PCIe Anschlüsse vorgesehen
sind. Damit einhergehend fallen die maximalen Lasten auf der 3.3V und der 5V
Schiene entsprechend geringer aus.
Nichtsdestotrotz besitzen beide immer noch
eine beachtliche Gesamtleistung von 180W. Für ältere Boards, die die Last der
CPU hauptsächlich aus der 3.3V oder der 5V schiene beziehen, dürfte dies aber
unter Umständen zu gering ausfallen, was auch unsere Messergebnisse bestätigen
dürften.
Leistungsübersicht (Output)
|
|
+3.3V
|
+5V
|
+12V1
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+12V2
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+12V3
|
-12V
|
+5VSB
|
Max. Load
|
28A
|
40A
|
14A
|
23A
|
15A
|
0.5A
|
2.5A
|
Min. Load
|
0.8
|
0.5A
|
1A
|
1A
|
1A
|
0A
|
0.1A
|
Max.
Power
|
180W
|
440W
|
6W
|
12.5W
|
560W
|
Während unser Testmuster auf unserem Athlon
64 Testsystem mit absolut stabilen Spannungen überzeugen konnte, leistete es
sich mit dem Athlon XP kleine Schwächen, die nicht gerade für einen Einsatz
mit älteren Boards sprechen. Zwar meisterte es alle Tests auch auf unserem
Athlon XP Testsystem ohne Probleme, doch
brach dort die 5V Spannung unter Volllast auf 4,7V ein, während sie selbst bei
wesentlich größerer Belastung auf dem Athlon 64 System konstant auf 5,124V
lag.
Dennoch müssen wir an dieser Stelle nochmals
ausdrücklich betonen, dass es auch trotz des Spannungseinbruchs absolut stabil
seine Arbeit verrichtet hat. Ein Dauertest unter Volllast brachte selbst nach
Tagen das System nicht zum Absturz. Dennoch wird hier klar ersichtlich, dass das
Silentcool eben nicht für solche Systeme besonders geeignet ist. Andererseits
hatten wir schon andere Netzteile mit ähnlichen Leistungswerten audf der
5 Volt Schiene, ohne das es zu derartigen Einbrüchen kam. Man sollte also doch
schon erwarten können, dass ein Netzteil auch abwärtskompatibel ist und
genauso gut mit älteren Systemen umgehen kann, ohne dass es zu solch einem
Verhalten kommt.
Wer es aber in Kombination mit einem Athlon
64 oder Pentium 4 System einsetzen möchte, der braucht sich über eventuelle
Spannungseinbrüche keine Sorgen zu machen.
Eine weitere Auffälligkeit, die wir schon
zuvor kurz angesprochen haben betrifft den Gesamtverbrauch und die
Phasenkorrektur. Das Silentcool verbraucht in der Tat wesentlich weniger als
andere Netzteile selben Typs. Sogar weniger als viele Leistungsschwächere
Netzteile. Die Angabe von weniger als einem Watt stimmt allerdings nicht ganz.
Im StandBy zeigte uns die Wattanzeige des Netzteils gute " Watt an,
während der tatsächliche Verbrauch bei etwa 3 Watt lag. Das selbe Verhalten
konnten wir auch im Leerlauf sowie unter Volllast beobachten. Während also das
Netzteil im Leerlauf gerade mal 68W anzeigte, hat unser Wattzähler 80 Watt
Verbrauch diagnostiziert. Unter Volllast waren es dann 112W laut dem Netzteil
und 150W laut unserem Wattzähler. Dies entspricht in etwa 85% beziehungsweise
76% des Gesamtverbrauchs.
Nun kann man mutmaßen, dass es sich dabei um
die Effizienz handelt und die eingebaute Wattanzeige der Ausgangsleistung
entspricht. Ein Vergleich der Scheinleistung mit der Effektivleistung bringt
jedoch Licht ins Dunkel und macht deutlich, daß die Phasenkorrektur alles
andere als ideal ist. Yesico selbst gibt sie in einem Wert zwischen 0.50 und
0.99 an. Für die Werte im Leerlauf und unter Volllast mag das auch stimmen,
jedoch nicht bei den Werten im StandBy. Bei 3 Watt verbrauch ermittelten
wir dort sagenhafte 25VA, was einem PFC Faktor von etwa 0.12 entspricht. Die
0.99 PFC scheinen sich also nur darauf zu beziehen, wenn das Netzteil völlig
ausgelastet ist. Bei niedrigerem Verbrauch sinkt also die Phasenkorrektur
entsprechend und die Blindleistung fällt proportional höher aus.
Dennoch liegt der Effektivverbrauch und die Scheinleistung des
Netzteils trotz schlechter Phasenkorrektur unter den Werten vergleichbarer
Modelle, so dass man tatsächlich von einem niedrigerem Verbrauch sprechen kann.
Die dabei anfallende Blindleistung kann der Kunde getrost vernachlässigen, da
er nur für die Effektivleistung zahlt, doch umweltfreundlich ist das nicht
gerade.
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