Ich möchte zuerst deine Fragen beantworten, dann gehe ich nochmal auf deine Asuführungen ein.
1. Eine gerechte/angemessene Strafe für einen Kinderschänder ist der Freiheitsentzug, in besonderen Fällen kann sogar anschließend noch die Sicherheitsverwahrung zum Zuge kommen.
Ich bin mir sogar sicher, dass z.B. 5 Jahre im Gefängnis die härtere Strafe sind, als der herbeigeführte Tod nach einem Urteil; Täter die sich an Kindern vergreifen stehen in der Hackordnung im Knast nämlich _ganz_ unten.
2. Das gleiche wie bei erstens, nur dass Mörder im Knast unter ihren Mitgefangenen einen leicht höheren Stellenwert haben.
3. Natürlich waren die Strafen an NS-Funktionären falsch, denn erstens ist heute bekannt, dass die Angeklagten damals nicht im Verhältnis zu ihrer Schuld bestraft wurden, sondern z.B. die Interessen der Siegemächte von übergeordnetem Interesse waren. Es ging dabei viel mehr um politsches Geschacher der SU und der Westmächte, denn um eine ordentliche Urteilsfindung.
Zweitens hat man nur die "Täter an der Feder" in den Nürnberger Prozessen belangt, aber diejenigen die tatsächlich vor Ort Kriegsverbrechen und solche gegen die Menschlichkeit begangen haben, kamen vergleichsweise ungeschoren davon. Und IMHO ist derjenige, der eine Tat ausführt, immer härter zu bestrafen als einer, der nur darüber redet.
Es ist also klar, dass sich auch mehrere Zeugen "irren" können (stell dir mal vor, alle diese Leute hätte man hingerichtet) - gerade bei Kindern als Zeugen ist leider nie auszuschließen, dass ihre Aussagen gesteuert oder fehlinterpretiert werden. Und längst nicht jede Tat ist überhaupt mit Labormitteln nachweisbar, z.B. wenn einige Zeit ins Land gegangen ist.
Ein Strafmaß darf sich aber alleine an der Schwere der Schuld orientieren und nicht an den Möglichkeiten der Nachweisbarkeit.
Ich bezog mich übrigens auf die Gesetzesdefinition von Mord: (2) Mörder ist, weraus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oderum eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,einen Menschen tötet.
Quelle: Mord ? Wikipedia (ruhig mal die Erläuterung zu den niedrigen Beweggründen lesen, Stichwort: Rachsucht)
@GER_J0k3r:
M. W. ist nicht rechtskräftig freigesprochen worden. Er hat ein Buch geschrieben, das noch vor Verkündung des Urteils veröffentlicht wird; daher haben seine beiden Anwälte das Handtuch geworfen.
Ausserdem würde ich bei der Diskussion das Interesse der Kinder mehr in den Vordergrund stellen. Die Öffentlichkeit mag betroffen sein, Angehörige mögen sich auch als Opfer fühlen, aber der Schwerpunkt sollte m.E. woanders liegen.
Die psychischen Belastungen können sicher beträchlich sein, aber zunächst scheint mir das physische Überleben des Kindes, dabei möglichst unversehrt, wichtig. Auch da wird erkennbar, wie unnsinnig es wäre, den Strafrahmen so zu erhöhen, dass zwischen Vergewaltigung etc. und Mord kein Unterschied mehr wäre. Und bei den langfristigen psychischen Belastungen des Opfers könnte es verheerend sein, wenn das Kind sich z.B. für den Tod des Vaters verantwortlich fühlen könnte.
Was das Wohl unserer Kinder angeht, so scheint mir eine frühzeitige Entdeckung von Mißständen wichtiger als eine Verlängerung der Strafdauer. Und im "normalen" Schulalltag gibt es sicher zahlreiche Dinge, die sich ganz gravierend auswirken können. In meiner Schulzeit habe ich neben einigen begnadeten Pädagogen und viel Mittelmaß leider auch minderintelligente Lehrer, Sadisten und Perverslinge erlebt.
Die psychischen Belastungen können sicher beträchlich sein, aber zunächst scheint mir das physische Überleben des Kindes, dabei möglichst unversehrt, wichtig. Auch da wird erkennbar, wie unnsinnig es wäre, den Strafrahmen so zu erhöhen, dass zwischen Vergewaltigung etc. und Mord kein Unterschied mehr wäre. Und bei den langfristigen psychischen Belastungen des Opfers könnte es verheerend sein, wenn das Kind sich z.B. für den Tod des Vaters verantwortlich fühlen könnte.
Wenn der Strafrahmen der selbe wäre, besteht auch eine riesen Gefahr für das Opfer, da die "Beseitigung" des Zeugen keine höhere Strafe wäre und man im Hefen es als Mörder sicherlich besser hat.
So, dann wärme ich das Thema mal wieder auf weil mir etwas im Magen liegt:
In den letzten Tagen liest man bei den üblichen Nachrichten-Seiten von weiteren Inzestfällen.
Erst in Italien einer der seine Tochter jahrelang missbraucht hat und dann einer in Kolumbien? der das Gleiche oder ähnliches getan hat.
Nachdem der Prozess gegen Fritzl gestartet ist kommt ein Fall nach dem anderen ans Licht und wird in den Medien mal mehr mal weniger zerissen. Woran liegt das? Wurde mit Fritzel nur der erste Stein ins Rollen gebracht?
Melden sich jetzt immer mehr Frauen, die jahrelang vergewaltigt wurden?
Wie viele sind es noch?
Und jetzt stellt sich mir noch eine Frage:
Ist das alles nicht ein "normales" Abfallprodukt unserer Gesellschaft?
Klar ist das jetzt nicht zu verharmlosen und ich will es auch in KEINSTER Weise runtersprechen oder relativieren.
Das Leid und Elend der Opfer ist wohl kaum zu beschreiben.
Aber jetzt mal von aussen und ganz objektiv ohne Emotionen und Sensationssucht betrachtet, stellt sich für mich die Frage ob das nicht in einer so "kranken" und "hochgezüchteten" Gesellschaft wie der unseren ein -wie oben- genanntes Abfallprodukt oder Nebenerscheinung ist?
Naja, ob uns die Kolumbianer gesellschaftlich so "ähnlich" sind?
Ich glaube, dass bei ca. 7 Milliarden Menschen auf dem Planeten ab und zu einfach ein Kaputter dabei ist, der sowas macht. So wie es unter 80 Millionen halt ab und zu einen gibt, der ein Massaker veranstaltet.
Sowas hats zu allen Zeiten gegeben, nur wurde nicht global/national, ja noch nicht einmal lokal darüber berichtet, weils einfach nicht möglich war. Früher wurden Nachrichten mit dem Ochsengespann von Dorf zu Dorf getragen... von einem, der gehört hat wie sich Leute darüber unterhalten haben dass einer in der Schenke von seinem Lehensherren gehört haben will, der das wiederum von seinem Vasallen weiss, dass..... bla bla passiert ist
Es gab (hier in Europa, Absolutismus) und gibt Gesellschaftsformen, da gilt Inzest als nichts Verwerfliches und der eine schlachtet Menschen ab und gilt als Held und Märtyrer in der Geschichte und der andere als kranker Perverser...
Nur weil der Mensch ein Handy hat und lesen/schreiben gelernt hat, heisst das nicht, dass er unbedingt besser ist als früher.
Die Dunkelziffer ist garantiert 99% höher. Dieser Planet ist nun mal ein riesengroßer Schweinestall. Wenn in China 5 Reissäcke umfallen, wird das am nächsten Tag in allen Medien berichtet.
Wer kümmert sich eigentlich darum was vor seiner Haustür passiert????? Je weiter weg das Verbrechen umso größer der Aufschrei.
Wenn man anfangen würde sich um Misständen vor der eigenen Haustür zu kümmern, hätte man keine Zeit mehr um die andere Seite der Erde zu bejammern.
Was ich damit ausdrücken will ist, das so viele rumrennen und ihr Leben mit Scheuklappen leben.
Viele sind wohl auch froh, diese Scheuklappen zu haben, dann müssten sie sich nicht mit der Realität befassen.
Und leider ist die Realität hart und ungerecht manchmal.
Da werden nun mal seit Jahren Kinder missbraucht und geschlagen.
Und keiner weiss es... Und wird es NIE wissen, weil die Leute ewig schweigen werden... Aus welchen Gründen auch immer.
Wenn man mal genau hinschaut und darüber nachdenkt, was um einen herum so passiert und welche Dinge wie gesteuert werden, dann ist es teilweise schon sehr krank...
Anderseits sollte man sich auch nicht die Lust am Leben verderben lassen, denn wir haben nur eins. Und das sollte man nach Möglichkeit so intensiv wie möglich auskosten!