ASRock X99 OC Formula Overclocking Mainboard für Sockel 2011-3 im Test (4/7)
Overclocking
Das ASRock X99 OC Formula versteht sich als Overclocking-Mainboard der Extraklasse. Wie alle Mainboards der Formula-Serie spickt
ASRock auch das Modell mit Sockel LGA 2011-3 und X99-Chipsatz mit vielen nützlichen Funktionen, die das Übertakten vereinfachen oder das
Extreme-Overclocking überhaupt richtig ermöglichen.
Die wichtigsten Features beim Übertakten des ASRock X99 OC Formula sind neben den wichtigsten OnBoard-Buttons ein aufgeräumtes und
übersichtliches UEFI, eine gute Spannungsversorgung sowie gute Software, die das Übertakten des Mainboards im laufenden Betrieb
ermöglicht.
Trotz der vielen Funktionen des ASRock X99 OC Formula für die Übertaktung mit flüssigem Stickstoff bietet beschränken wir uns hier
auf das handelsübliche Overclocking mit konventioneller Kühlung.
Mit einem Takt von rund 4,6 GHz auf dem von uns verwendeten Core i7-5820K konnte wir eine Taktsteigerung von 1,3 GHz mit einer
moderaten Spannungerhöhung erreichen. Wie auch in unseren anderen Testberichten liegt der erreichte Takt an dem Maximum der von uns
verwendeten CPU bei 1.3 Volt Spannung. Es besteht jedoch auch kein Zweifel daran, dass das ASRock Mainboard erheblich mehr kann. Bei
einer Spannung von 1.4 Volt erreichten wir bereits 4750 MHz auf dem Mainboard und mit entsprechender Kühlung ist sicherlich einiges mehr
drin.
Dass das Mainboard kein wirklich limitierender Faktor ist, zeigen aktuell Bestwerte auf HWBot.org von Nick Shih oder Chi-Kui Lam. In
Verbindung mit einem extrem guten Sample des Core i7-5960X konnte bereits ein
Takt von über 6,6 GHz, die
entsprechende Kühlung vorausgesetzt, mit dem ASRock X99 OC Formula erreicht werden. Zum Zeitpunkt des erstellen des Testberichtes war
dies der Weltrekord.
Um solche extremen Taktraten mit den Prozessoren des Sockels LGA 2011-3 zu erreichen spendiert ASRock dem X99 OC Formula sogar
speziellen LN2-Modus um den Überhitzungsschutz der CPU zu deaktivieren. Der verbaute Schalter für den Slow-Mode hilft Overclockern beim
Starten um die CPU mit dem niedrigsten Multiplikator zu starten. Und damit man einen guten "Startpunkt" für das Overclocking hat, sind
im Bios des Boards bereits Profile von Nick Shih für Taktraten von bis zu 6 GHz hinterlegt. Diese sollte man allerdings wirklich nur
unter LN2 Kühlung aufrufen.
In Sachen Speicheroverlocking ist das ASRock Board extrem unkritisch. Mit der entsprechenden CPU Spannung konnte der von uns
verwendete DDR4-Speicher G.Skill Ripjaws DDR4 3000 direkt mit XMP-Settings auf 3000 MHz betrieben werden. Wie üblich wird dabei das
komplette System dabei übertaktet, da ein BCLK-Takt von 125 MHz Voraussetzung ist.
(extrem
schneller DDR4 Speicher: G.Skill Ripjaws 4 3000)
Um das Übertakten und Testen von Grafikkarten zu erleichtern ist ein PCIe-ON/OFF-Schalter verbaut, der es erlaubt einzelne
PCI-Express-Slots des Mainboard zu deaktivieren. In bestimmten Fällen kann dies nützlich sein, da Grafikkarten nicht ausgebaut werden
müssen um sie zu deaktivieren.
Der Multi-Thermal-Sensor sowie die Multimeter-Messpunkte erlauben die Auslesung der einzelnen Spannungen und der Temperaturen ohne
auf spezielle Software angewiesen zu sein.
Ein weiteres Highlight des ASRock X99 OC Formula ist der Senkrechte USB-3.0-Anschluss bei dem OC-Elementen, der für den schnellen
Anschluss einer Tastatur oder USB-Sticks oftmals bei einem offenen Aufbau genutzt wird.
Um das System auch unter Windows und ohne UEFI oder Hardware-Einstellungen Übertakten zu können, bietet ASRock eine ausgereifte
Software an. Die Formula Drive Software bietet dabei einen ähnlichen Umfang wie das UEFI, bestimmte Änderungen erfordern technisch
bedingt aber einen Neustart des Systems.
Mit dem DirectKey direkt auf dem PCB lässt sich das Mainboard direkt ins UEFI booten ohne, dass ein Befehl mit der Tastatur
eingegeben werden muss.
OC Tools / BIOS / UEFI
Das ASRock Board bietet eine Reihe von Tools um das Overclocking zu vereinfachen. Allen voran wird Overclockern hierbei das ASRock
Rapid-OC-Tool gefallen. Mittels der Overclocking-Buttons auf dem Board lässt sich damit der Takt verändern. Der zusätzliche Menü-Button
lässt die POST-Bios-Code-Anzeige zwischen Zeit, Temperatur und Spannungsinformationen wechseln. Vorteil des Rapid-OC-Tools ist vor
allem, das es extrem schnell lädt und auf grafischen Overload verzichtet. Zu dem Tool gehört auch noch ein separat zu startendes OC-Tool
für die RAM-Timings.
Neben dem einfachen Rapid-OC gibt es auch noch das Formula-Drive-Tool. Dieses Tool stellt eher eine Art Systemsteuerung für das Board
dar. Hier kann nicht nur übertaktet werden, sondern es können Profile gespeichert werden, eine Autotuning Funktion übertaktet
automatisch die CPU und das Live-Update sucht vollautomatisch online nach den aktuellsten Treibern. Wie im Bios auch ist in dem Tool
zudem ein Kontaktformular eingebaut um direkt mit dem Tech-Support von ASRock in Kontakt treten zu können.
Das ASRock UEFI-BIOS des X99 knüpft nahtlos an das des Z97 Mainboard an. ASRock verzichtet weitgehen auf übertriebene Grafik im BIOS,
was wir sehr angenehm finden, vor allem für ein Overclcocking Board. Das BIOS ist eine Kombination aus dem klassischen altbekannten
Textbios, daher extrem schnell zu bedienen und übersichtlich, hat aber auch einige neue sehr praktisch UEFI Elemente in sich, die
deutlich über die üblichen BIOS Funktionen hinausgehen. Zu nennen wären hier zum Beispiel die nützlichen Online-Tools, die nicht nur
automatisch über das Internet das BIOS-Updaten können, sondern sogar in der Lage sind, direkt aus dem BIOS die aktuellen Treiber aus dem
Netz auf einen USB-Stick zu laden! Und das alles ohne überhaupt ein Betriebssystem installiert zu haben.
Mit den von Nick Shih bereitgestellten Overclocking-Profilen direkt im UEFI des Mainboards lässt sich erahnen welche Möglichkeiten
das Mainboard mit dem richtigen Prozessor bietet.