ASRock Z77 OC Formula im Test (4/7)
Overclocking
Wenn es an das Thema Overclocking geht, muss man mittlerweile bei den
passenden Kandidaten drei Bereiche betrachten, die bei einem guten
OC-Mainboard Hand in Hand gehen. Die Grundlage eines guten Overclocking
Mainboards bildet natürlich die Hardware. Aber ohne den zweiten Punkt,
nämlich ein geeignetes BIOS, hilft einem die beste Hardware nur wenig
weiter. Der dritte Aspekt ist die auf das Mainboard angepasste
Overclocking-Software, die zwar nicht erforderlich ist, einem aber besonders
beim Extreme-Overclocking einen nicht zu verachtenden Luxus und vor allem
eine enorme Zeitersparnis bringt.
ASRock hat das OC Formula in allen drei Bereichen sehr gut ausgestattet.
Über die Hardware haben wir uns ja bereits ausgelassen. Wie "Potent" das
Board in Sachen Overclocking ist haben wir kurz mit einer Intel 3770k CPU
getestet. An dieser Stelle sein angemerkt, dass das Overclocking-Potential
beim Sockel 1155 weit mehr von einer guten CPU als vom Board abhängt.
Deutlich unterschiedlich ist aber, wie einfach sich mit dem Board die
maximale Taktrate erreichen lässt. Unsere Test-CPU beginnt ab etwa 4,9 GHz
unter normaler Luftkühlung zickig zu werden. Bisher konnte kein Board die
CPU auf Anhieb ohne deutliche Eingriffe im BIOS unsererseits auf 5 GHz
betreiben.
Das OC Formula hat dies allerdings geschafft. Mit einem der
vorinstallierten Profile von Nick Shih - die im BIOS abgespeichert sind -
konnten wir die CPU in Sekunden auf 5 GHz takten. Beim Speichertakt
akzeptierte das Board auf Anhieb unsere TridentX Module mit 2600 MHz bei
CL10 Timings über die XMP Settings. Weiteres übertakten der Module war problemlos auf 2800 MHz
ohne große Änderungen der Einstellung möglich. Auffällig beim OC Forumla ist
auch der exakte BCLK von genau 100 MHz.
http://valid.canardpc.com/show_oc.php?id=2618437
Das BIOS des OC Formula bietet alles nur erdenkliche, was man heute von
einem Overclocking Mainboard erwartet und ist dazu äußerst übersichtlich
strukturiert. Wir haben unten die wesentlichen Screenshots aus dem UEFI BIOS
einmal zusammengefasst. Besonders gut gelungen ist die
Benutzung von Profilen, Voreinstellungen und die Unmengen an
Spannungseinstellungen. Dazu gesellen sich nette Features wie Performance-Tweaks für SuperPi und 3DMark 2001 die bei
HWBbot-Rekorden hilfreich sein
können.
Für "Optik-Freaks" hat das Board eine sehr schöne grafische Übersicht
über die Hardware und auch die Temperatursensoren. Das UEFI
BIOS lässt sich einfach direkt aus dem BIOS über Internet updaten, ohne
lange mit USB-Sticks usw. herumfummeln zu müssen.
ASRock überfrachtet das BIOS nicht mit Schnick-Schnack, so dass es auch
schön schnell bei den Eingaben reagiert, was Overclocker beim Ändern von vielen Einstellungen
zu schätzen wissen. Das einzige kleine Manko, welches wir finden konnten ist dass
nicht alle Settings per Zahlen eingegeben werden können, sondern viele über
Scrollen ausgewählt werden müssen. (Zum Beispiel alle Spannungswerte)
Overclocking Software
Dem ASRock Z77 OC Formula merkt man definitiv an, das hier ein
Overclocker bei der Entwicklung beteiligt war. Oft wird bei der Software,
die zu einem Mainboard dazu gegeben wird, mehr auf die Optik und bunte
Bilder geachtet, als auf die Funktionalität. Beim OC Formula ist das nicht
der Fall. ASRock gibt dem Overclocker gleich drei nützliche Tools an die
Hand.
Das erste ist Formula Drive. Hierbei handelt es sich um ein
typisches Windows-Realime-Overclocking-Tool. Das bedeutet, dass alle
Änderungen in dem Tool direkt ohne System-Neustart angewendet werden können. Neben dem Basistakt
kann, der CPU Multiplikator eingestellt werden und das
Anpassen aller Spannungen ist ebenfalls möglich. Dazu können Overclocking Profile
gespeichert und geladen werden. Das Tool installiert sogar ein
eigenes Energie-Profil für Windows, dass beim Overclocking recht nützlich
sein kann und die CPU dauerhaft auf Höchsttakt hält, selbst wenn im BIOS die
Energiesparfunktionen aktiviert sind.
Formula OC-Tool ist recht
umfangreich und für Hardcore Overclocking eigentlich schon eine Nummer zu
umfangreich.
Es verursacht zudem recht viel CPU Last beim Start.
Neben der reinen Overclocking Funktion, bietet das Tool nämlich noch einiges mehr.
So kann man eigene Profile für die Lüftersteuerung erstellen, oder den
Energiesparmodus des Boards aktivieren, damit sich unnötige Phasen der Spannungsvesorgung abschalten. Zusätzlich ist in dem Tool ASRocks XFastRAM -
eine praktische RAMDiks - integriert, die das System teilweise
deutlich beschleunigen kann und auch für einige Benchmarks nützlich hist.
Besonders nett an Formula Drive ist die hier wie im BIOS abrufbare komplette Übersicht
über alle Temperatursensoren des Mainboards.
Insgesamt ist das Formula Drive Tool eher für den "Daueroverclocker"
ausgelegt und nicht unbedingt für die empfindliche Jagd nach Taktrekorden.
Dazu eignen sich besser die beiden weitern Tools.
Das zweite nennt sich Timing Configuration und ist für das
Übertakten des Speichers nützlich. Mit dem Tool können ganz einfach die RAM
Timings bis auf die CL Settings in Windows geändert werden. Dazu ist es auch
hier möglich Profile zu speichern und zu laden. So kann man den Rechner
mit langsamen Timings hochfahren und dann in Windows versuchen die Timings
zu optimieren.
Das dritte Tool - für extrem Overclocker sicher das wichtigste - wird für die Benutzung der +/- Tasten auf dem Board
benötigt. Mit Hilfe des Tools kann man über Hot-Keys wählen, was bei
betätigen der
+/- Tasten auf dem Mainboard geändert werden soll. Zur Auswahl stehen hier BCLK,
CPU-Teiler und
Core-Voltage. Gerade für den BCLK ist dieses äußerst praktisch, wenn man
sich dem maximalen Takt der CPU nähern will.
BIOS / UEFI
Screenshots