MSI 790FX-GD70 im Test (5/7)
Overclocking und besondere Features
Es
ist noch gar nicht so lange her, da waren digitale Diagnose-LEDs auf
Mainboards noch ein Merkmal für Besonderheit und Hochwertigkeit.
Inzwischen findet man diese allerdings nicht nur auf Enthusiasten
Boards wie dem MSI 790FX-GD70, sondern auf nahezu jeder Systemplatine.
Um also hochwertige Boards von der Masse abzuheben, müssen neue
Konzepte her. Für das 790FX-GD70 hat sich MSI gleich mehrere
Features einfallen lassen, mittels derer das eigene Produkt sich
abzusetzen versucht. Zum einen betrifft dies das die Energieeffizienz,
zum anderen das Under- und Overclocking.
Bei
der Energieeffizienz setzt MSI auf das "GreenPower"
Feature, das auf mehrere Wege erreicht werden kann. Es dient dazu, auch
dann Systemkomponenten in Stromsparmodi zu versetzen, wenn noch gar
kein Betriebssystem geladen ist, das diese Modi verwaltet. Ein Weg ist
beim 790FX-GD70 das BIOS. Dort können jeweils separat die Phasen
für CPU, Chipsatz und Arbeitsspeicher auf Energieeffizienz
getrimmt werden. Zusätzlich befindet sich am unteren Rand des
Boards ein kleiner Button, mit dem die GreenPower Funktion per
Knopfdruck an- und abgeschaltet werden kann.
Auf dem PCB selbst
befinden sich blaue – prima zur Optik des Boards passende -
LEDs, die über die Energiezustände der jeweiligen Komponenten
(CPU, Chipset, RAM) Auskunft geben. Speziell was den Prozessor angeht,
so skalieren die LEDs mit dem Energiebedarf. An dieser Stelle sei
angemerkt, dass dies an sich kein Feature ist, das MSI mit dem
790FX-GD70 exklusiv bietet. So ganzheitlich und konsequent umgesetzt
hat es aber nur MSI.
Was das Einstellen
von Takten für das System angeht, so hat sich MSI nach den Overclocking-Switches vorangegangener Modelle etwas
Neues einfallen lassen. Ebenfalls am unteren Rand des Mainboards findet
sich ein "OC-Dial", ein Drehregler, mit dem sich der
Referenztakt des Mainboards in 1 MHz-Schritten erhöhen oder senken
lässt. Der Anwender kann also ohne das BIOS aufrufen zu
müssen oder spezielle Software zu installieren sprichwörtlich
an der Taktschraube drehen.
So
schön und ausgefeilt diese Features sein mögen, umso
komplizierter ist es aber auch, sie anzuwenden. Sie sind im Inneren
eines Gehäuses und dort auch noch am unteren Rand des Mainboards
denkbar schlecht zu bedienen und aus diesem Grund werden wohl auch die
wenigsten User ernsthaft auf die Idee kommen, diese zu nutzen. Es
besteht eben doch ein Unterschied darin, ob man das BIOS über
einen – im Vergleich zu einem Jumper - bequemen Button
zurücksetzen kann; oder ob die Ausstattung erfordert, dass mit ihr
tatsächlich gearbeitet wird. MSI hätte an dieser Stelle beim
790FX-GD70 so konsequent sein müssen, diese Knöpfe und
Drehregler für "GreenPower" und "OC-Dial"
auch erreichbar zu positionieren. Und dies kann unserer Ansicht nach
nur außerhalb des Rechnergehäuses geschehen, beispielsweise
über eine Blende in einem 3,5 oder 5,25 Zoll Schacht.