be quiet! Pure Power 12M 850, 1000 und 1200 Watt im Test - Gut bis alternativlos (Teil 2) (2/9)
Effizienz
Die Effizienz eines Netzteils lässt sich am besten anhand eines einfachen Diagramms darstellen, das auf der X-Achse horizontal
unten die Last aufträgt, mit der das Netzteil gerade arbeitet und auf der Y-Achse vertikal links die Effizienz mit der es bei dieser
Last arbeitet. Im Diagramm lässt sich die Effizienz dann leicht als Kurve angefangen bei kleiner Last links bis hin zu Volllast rechts
ablesen. Dabei sieht man, dass die Effizienz immer geringer wird je mehr die Last gegen Null läuft und ebenso fällt, wenn das Netzteil
stark belastet wird.
In unseren Effizienzmessungen testen wir den Lastbereich des Netzteils von 5 bis 100 % in 5 % Schritten bei 230 und 115V nach dem
üblichen 80 Plus Standard. Hierbei messen wir alle relevanten Daten des Netzteils von Spannungen, Verbrauch, PFC, THD und mehr, stellen
aber hier der Übersicht halber nur die für den Endkunden relevanten und interessanten Daten dar, um nicht in einer Flut von Diagrammen
zu ersticken. Gerne nehmen wir in unserem Netzteil-Forum Vorschläge
zur Verbesserung oder Erweiterung entgegen.
Effizienz mit 230V / 115V Eingangspannung
Effizienz bei niedriger Last von 1-10%
Bei modernen Netzteilen wird gerade die Effizienz im Niediglastbereich immer wichtiger. Die neuste Version der ATX-Spezifikation gibt
hier auch bereits erste Werte vor, die aber aktuell nur von sehr wenigen Netzteilen erfüllt werden. Dabei muss bei ein Netzteil bei 10
Watt oder 2% Last, wenn mehr als 500 Watt Leistung, eine Effizienz von mehr als 72% (Netzteile > =400W) , oder sogar 75% (Netzteile <400
Watt) erreichen.
Effizienz bis 100 Watt Last
Erläuterung zum Test: Ein immer wichtiger werdender Aspekt bei Netzteilen ist die Effizienz im
niedrigen Lastbereich, weshalb wir für jedes Netzteil noch einmal getrennt
die Effizienz von 5 bis 100 Watt messen. Dabei greifen wir auf eine
Lastverteilung zurück, die einer tatsächlichen Belastung eines PC im Idle-Betrieb
entspricht. Absolute Top-Netzteile liefern bereits ab 50 Watt eine Effizienz
von über 90 %.
Effizienzbereich (Max-Min)
Bei den üblichen Messungen nach 80Plus Standard werden nur symmetrische Lastverteilungen betrachtet, das heißt alle Schienen des
Netzteils werden prozentual gleich belastet. So wird ein guter Durchschnitt der Effizienz ermittelt. Um die Leistung des Netzteils aber
noch etwas genauer zu erfassen und weitere Daten zu gewinnen, testen wir das Netzteil unter 230V noch einmal im besten Fall (nur Last
auf 12V) und im schlechtesten Fall (maximale Last auf 3,3 und 5V). Das Ergebnis aus dieser Messung gibt den Effizienzbereich wieder, in
dem das Netzteil üblicherweise arbeitet.
Standby Verbrauch und Effizienz
Erläuterung zum Test: Die 5V-Standby-Leitung eines Netzteils bestimmt maßgeblich den Verbrauch des PCs im ausgeschalteten Zustand
und im Sleep-Modus (S3, Suspend to RAM). Auch hier ist natürlich eine
hohe Effizienz vor allem unter geringer Last erwünscht. Dies
Standby-Effizienz ist extrem relevant für die Einhaltung der
Energiesparrichtlinien. Daher sind weltweit unterschiedliche
Mindestanforderungen vorgeschrieben. Wir messen die Standby Leitung ohne Belastung, nach EuP/ErP und dann ebenfalls in 5% Schritten bis zur Maximalbelastung der Schiene.
PFC-Stage - Power Factor / THD
Erläuterung zum Test: Der Power Factor auf Deutsch auch Leistungsfakor eines Netzteils wird von
0 bis 1 angegeben und gibt wieder wie effizient ein elektrisches Gerät die
eingebrachte Energie ausnutzt. Der Leistungsfaktor ist der
Quotient aus Wirkleistung und Scheinleistung, wobei die Wirkleistung in Watt
und die Scheinleistung in VA (Voltampere) angegeben wird.
Da Strom für Endkunden in Deutschland nach Wirkleistung abgerechnet wird
und nicht nach Scheinleistung hat der Leistungsfaktor überwiegend eine
Bedeutung für die Stromerzeuger. Ein hoher Leistungsfaktor bedeutet nämlich
das der Stromerzeuger weniger "unbezahlte Scheinleistung" bereitstellen
muss. Gute PFC-Werte liegen also sehr im Interesse der Stromanbieter.