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Corsair RM1000e 2023 ATX 3 Netzteil im Test

Corsair RMe - ATX3 ist schon im Mainstream angekommen

Bei den neuen Netzteilmodellen, die derzeit auf den Markt kommen hat ATX3-Zug bereits volle Fahrt aufgenommen. Nahezu alle namenhaften Hersteller haben ihre ersten ATX3-Nezteile vorgestellt oder bereits im Handel. Besonders interessant daran, es sind gar nicht nur Highend-Modelle die zuerst auf ATX3 aufgewertet werden, sondern vor allem die massentauglichen Mittelklasse-Modelle.

Auch Corsair geht diesen Weg und hat gerade erst das Corsair RMx Shift als ATX3-Netzteil mit neuem innovativem Kabelmanagement vorgestellt. Das Modell zeichnet sich insbesondere durch seine patentierten seitlichen Anschlüsse aus und ist daher besonders für Enthusiasten interessant, die oft an ihrem PC rumschrauben. Leider passt das interessante Netzteil deshalb nicht in jedes Gehäuse, eine Kompatibilitätsliste zum RMX Shift findet ihr aber in unserem Test.

Die RM und RMx Serie ist bei Corsair das Mainstream-Mittelklasse-Modell, das sich in der Regel durch gute Leistung in der 80Plus Gold-Klasse bei einem noch recht guten Preis auszeichnet. Man kann also sagen das was Pure Power für be quiet, oder das Focus für Seasonic, ist das RM bei Corsair.

Mit dem RMe hat Corsair die Serie erst 2022 um ein weiteres Modell erweitert, welches vor allem preisoptimiert und daher deutlich günstiger als das RMx zu bekommen war.

Nachdem Corsair mit dem RMx Shift zumindest indirekt eine neue ATX3-Version vom RMx 2021 gestartet hat, steht nun mit dem RMe 2023 das gleiche für das RMe 2022 an, womit man bereits das zweite ATX3-Netzteil im Programm hat.

Corsair liefert mit dem RMe 2023 sein ATX3 Mainstream-Modell aus, dass im Gegensatz zum Shift wieder auf ein normales modulares Layout setzt. Anmerkungen zum neuen ATX3-Standard haben wir bereits im Test des RMx Shift dargelegt und wollen diese hier nicht noch einmal wiederholen. Die entsprechenden Abschnitte zu den Herausforderungen bei ATX3, können dort nachgelesen und auf das RMe übertragen werden.

Zum Start setzt man beim RMe auf drei Modelle, die sich mit einer Leistung von 750, 850 und 1000 vorstellen. Ob noch weitere Modelle dazukommen wird sich zeigen. Wenn dann wird sich die Serie aber wohl eher nach oben erweitern, denn mit geringen Wattzahlen dürften ATX3-Netzteile derzeit wohl eher weniger nachgeragt werden.

Wir werden uns im Test zunächst auf das 1000 Watt Modell aus der Serie konzentrieren, uns später aber sicherlich auch noch die anderen zwei Versionen anschauen.

Das Corsair RMe 2023 1000W im Detail

Optisch ist das RMe wieder sofort als Corsair Netzteil zu erkennen und setzt auf das gleiche Gehäusedesign das alle aktuellen Netzteile von Corsair bieten. Besonders auffällig sind dabei wie immer die abgeschrägten Kanten und das ausgestanzte Lüftergitter mit Dreieckformen, die allerdings im Vergleich zu älteren Modellen etwas größer geworden sind.

Aufällig ist die Größe des RM1000e, denn das Modell is mit 140x150 mm extrem klein für ein 1000 Watt Netzteil. Gut zusehen, wenn man einmal das RMx Shift mit 1000 Watt und das RMe übereinander legt.

Auch die neuen RMe Netzteile zählen zur 80 Plus Gold Klasse, allerdings sind sie wie erwähnt einem Costdown unterzogen. Das heißt die Modelle sind einfach mehr kostenoptimiert als die RMx Netzteile. Das wird unter anderem dadurch erreicht, dass die verbauten Komponenten günstiger gewählt werden, was aber nicht bedeutet, dass hier deutlich in der  Qualität gespart wird. Ein gutes Beispiel dafür sind immer die Primärkondensatoren, die einfach kleiner und damit auch günstiger gewählt werden können, was in den Messergebnissen primär die Holduptime verringert.

Technisch wird wie bei fast allen Modellen der Gold Klasse auch hier wieder eine  LLC Topologie und DC-DC-Wandlung genutzt. Bei den 105°C-Kondensatoren, die verbaut sind, werden allerdings keine japanischen Hersteller versprochen, im Gegensatz zur RMx Serie.

Die üblichen Schutzschaltungen sind natürlich mit an Board. Dass heißt Überlastschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Unterspannungsschutz, Überstromschutz und auch ein Überhitzungsschutz.

Die Garantiezeit auf die RMe Serie beträgt 7 Jahre und liegt damit auch 3 Jahre niedriger als bei der RMx Serie.

12VHPWR Kabel und Anschluss

Wie schon das RMx Shift besitzt auch das neue RMe einen 12VHPWR-Anschuss für neue Grafikkarten. Hier gibt es allerdings etwas wichtiges zu Beachten. Nach der neusten ATX Spezifikation V2.01 ist eine Beschriftung der Leistung der 12VHPWR-Anschlüsse am Kabel oder alternativ auf dem Netzteillabel erforderlich. Diese Änderung ist allerdings recht neu und wurde daher noch nicht von allen Herstellern umgesetzt. Im Test des RMx Shift sind wir darauf bereits genauer eingegangen

Beim Corsair RMe weißt ein kleiner Schriftzug in der oberen Ecke der Verpackung auf die Vorgesehene Leistung des Anschluss hin, die beim RM1000e bei 450 Watt liegt. Wohlgemerkt handelt es sich hierbei aber nur um Empfehlungen. Das beiliegende 12VHPWR-Anschlüsse ist hardwareseitig auf 600 Watt kodiert, denn es handelt sich hier um kein reines 12VHPWR, sondern um ein Adapterkabel von 12VHPWR auf 2 mal 8-Pol-PCIe, bei dem beide relevanten Sense-Leitungen mit Erde verbunden sind. Die empfohlene Leistung des Netzteils stimmt hier also nicht mit der Kodierung des Kabels überein.

Technische Details, Spezifikationen, Kabel und Lieferumfang

Bei den technischen Leistungsdaten folgt das Modell ebenfalls dem RMX Shift und verzichtet auf die -12V Spannung. Diese ist bereits in den letzten ATX2 Spezifikationen nur noch optional gewesen und war primär für einige Serielle Ports, PCI-Erweiterungskarten und insbesondere einige PCI-Soundkarten relevant. Davon wird eigentlich nichts mehr in aktuellen und selbst älteren PCs eingesetzt.

Spezifikationen Leistung
Modell750 Watt850 Watt1000 Watt
Leistung gesamt W10008501000
Peak Leistung W===
12V-Gesamt A/W62.5
750
70.8
849.6
83.3
999.6
12V-Rails111
Leistung Multirail A---
Leistung 3.3/5V W gesamt110150150
3,3V A202020
5V A202020
-12V A---
5 V SB A333

Bei den Anschlüssen sehen wir wieder den alten Modularen Standard, den wir kennen. Hier gibt es somit wenig auffälliges zu berichten.

Kabelkonfiguration
   7508501000
 Länge mmTypKabel x Stecker
ATX 24-pin600rund/sleeve1x11x11x1
EPS / ATX12V 4+4Pin640flach2x12x12x1
PCIe 5.0 - 12VPWHR
Leistung
650flach1x1
300W
1x1
450W
1x1
450W
6+2-pin PCIe590/140flach1x21x22x2
6+2-pin PCIe590flach1x11x12x1
SATA #1450/110/110/110/110flach3x43x41x4
SATA #2495/95/95/95flach1x31x31x3
SATA/Molex 445/90/90/90/90flach1x41x41x4
Floppy  000
      

Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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