Enermax Revolution D.F. 12 im Test - ATX 3.1 in ultrakompakt (9/9)
Zusammenfassung
Enermax hat sich mit dem D.F.12 in eine Nische begeben und das könnte
sich sogar auszahlen, denn der Wunsch nach kompakteren Systemen ist
definitiv vorhanden. Und der Einbau typischer ATX Netzteile inklusive
Verkabelung in kleine Gehäuse oft eine Qual.
Genau für solche Zwecke ist das Enermax D.F.12 gedacht. Das
Netzteile bietet hohe Leistung auf kleinstem Raum und kommt von der Größe
her quasi an SFX-L Netzteile heran. Es bietet aber einen entscheidenden
Vorteil, nämlich die direkte Einbaumöglichkeit in alle Gehäuse für
ATX-Netzteile ohne irgendwelche Adapterplatten. Das das D.F.12 dabei so kurz
ist kommt natürlich dem Kabelmanagent zu Gute. Man gewinnt hier gut 2cm oder
sogar mehr gegenüber anderen ATX-Netzteilen.
Punkten kann das Netzteil nicht nur mit seiner Größe, auch die
Effizienz überzeugt. Die Vorschriften für 80 Plus Gold werden hier nicht nur
knapp sondern ganz deutlich übertroffen. Abgesehen von gerade mal 0,7% beim
Wirkunsgrad bei 50% Last erfüllt das Enermax Netzteil sogar die 80 Plus
Platinum Vorgaben. Mit einem Platinum-Netzteil fährt man je Nach Auslastung
also gar nicht besser. In der Spitze werden 93.5% erreicht bei 20% Last sehen wir
immer noch 92% Wirkunsggrad.
Auch der Wirkungsgrad von 0-100 Watt braucht sich beim neuen
Enermax Modell nicht zu verstecken. Wir sehen hier zwar keine Top werte aber
mit einem Verlust von 4,99 Watt ohne Last steht das Netzteil nicht schlecht
dar und bei 50 Watt werden auch schon 87,4 % Wirkungsgrad erreicht.
Die Standby-Effizizienz liegt bei etwa 80%, auch hier also gut aber nicht
überragend. Wichtiger ist eh, dass die ErP Regeln erfüllt werden und das
Netzteil mit nur 0,12 Watt Standby ohne Last auskommt.
Die Ripple- und Noise-Werte liegen auf der 12V-Leitung bei ca. 30 mV wobei der ATX-Stecker
mit 38 mV etwas höher liegt. Auf den
Sekundärspannungen gibt es ebenfalls Werte um die 30 mV. Die Standby-Leitung
zeigt kleine Störeinflüsse mit einer etwas höheren Ripple von 48 mV.
Die Holduptime liegt bei 100% Last bei 15,3 ms. Da die neue ATX 3.1
Spezifikation hier nur noch 12 ms vorsieht ist das soll deutlich
übererfüllt. Man liegt aber auch nur sehr knapp unter dem alten Standardwert
von 16 ms. Bei 80 % Last werden satte 20,1 ms erreicht womit man weit über
dem Soll von 16 ms für ATX 3.1 liegt.
Der Spannungsabfall ist mit unter 1% auf der 12V Leitung in einem
guten Bereich. Bei den Neben Spannungen fällt sie etwas höher aus und liegt
um die 2 %
Die Schutzschaltungen funktionierten im Test einwandfrei und fangen das
Netzteil bei Überlast zuverlässig ab, wobei der Wert auf 12V aber mit fast
1200 Watt recht hoch liegt. Wichtig ist das trotz der hohen Grenzwerte die
SCP einwandfrei funktioniert, auch an den empfindlichen SATA-Anschlüssen.
Soweit also alles gut, was uns dann zum Knackpunkt des D.F.12 bringt.
Natürlich wollen 850 Watt auch bei hoher Effizienz gekühlt werden. Und das
ist wie man es von SFX oder SFX-l netzteilen kenn eben nicht so einfach. Die
sehr dicht bebauten Platinen brauchen quasi immer mit steigender Last
entsprechen mehr Luftzug, also Drezhal.
Das ist beim Enermax D.F.12 nicht anders, was die maximale Drehzahl unter
Vollast bei uns auf etwa 1800 UPM brachte. Bei hohen Temperaturen kann das
noch mehr werden. Das klingt erst einmal nicht so schön, aber Enermax hat
die Lüftersteuerung recht gut eingestellt, denn die Drezhal startet mit 880
UPM deutlich niedriger und steigt auch erst ab etwa 600 Watt Last deutlicher
an. Unter 400 Watt Last steht der Lüfter still, auch wenn es gelegentlich
dazu kommen kann, das er im Grenzbereich kurzzeitig anspringt. Im Vergleich
zu größeren ATX-Netzteilen ist das D.F.12 definitiv einen Tick lauter, im
Vergleich zu SFX oder SFX-L Modelle allerdings nicht unbedingt.
Fazit
Enermax macht zuletzt mit einigen guten Ideen bei den Netzteilen auf sich
aufmerksam. Sei es der mittlerweile bekannte Dust Free Mode oder wie jetzt
ein Netzteil im ultrakompakt Format. Da es immer mehr Anbieter gibt, die auf
die gleichen Plattformen setzen und quasi leicht modifizierte Klone unter
eigenem Namen auf den Markt bringen, kann dieser Weg eigentlich nur gut für
Enermax sein, weil man gewisse Alleinstellungsmerkmale erreicht. Das D.F.12
ist ein gutes Beispiel dafür.
Auch wenn die meisten PCs noch in große Gehäuse gebaut werden, der Trend
hin zu kleineren PCs, die weniger Platz beanspruchen wird sich auf dauer
weiter entwickeln, was schon daran zu sehen ist, das der ATX Markt kaum noch
Big Tower hervorbringt.
Das D.F.12 schwimmt bei einigen Messpunkten nur im Mittelfeld, wie zum
Beispiel die Spanungsregulation auf den Nebenspanungen und eben die
Laustärke. Es überzeugt aber insgesamt durch eine hochwertige Verarbeitung,
schöne gute Kabel, ATX 3.1 Standard, gute Timings und seine Key-Features,
die Größe und hohe Effizienz. Auch nicht zu verachten, das Nezteil ist in
weiß mit schönen weißen Kabeln verfügbar. Der Straßenpreis der 850
Watt Version geht mit unter 110 Euro für das gebotene ebenfalls in Ordnung.
Vorteile
- Mit 122 mm sehr kurz und damit optimal für kleine PC-Gehäuse
- Sehr gute Effizienzwerte, bei 230V quasi Platinum
- Gute Effizienz unter 100W
- ATX3.1 kompatibel
- Gute Spannungsregulation auf EPS und PCIe Anschlüssen
- korrekte Holduptime und PG-Delay
- Gute Kabellängen und Abstände
- Optisch schöne Kabel
- 10 Jahre Garantie
Nachteile
- Minimale Lüfterdrehzahl könnte niedriger sein
- Laustärke steigt deutlich bei über 600 Watt Last.