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MSI MPG A650GF, A750GF, A850GF Netzteile im Test (9/9)

Zusammenfassung

Fassen wir unserer Ergebnisse aus dem Test kurz zusammen. Es gibt einige Dinge, die bei der MSI MPG Serie besonders positiv im Test auffallen. Zuerst wäre da die Effizienz zu nennen, denn auch wenn das Netzteil als 80 Plus Gold zertifiziert ist, handelt es sich eigentlich eher um ein 230 V Platinum Modell. Die Effizienz bei 230V liegt so knapp unterhalb der Platinum-Grenzwerte, dass ein relevanter Unterschied zu Platinum klassifizierten Modellen kaum gegeben ist. In der Spitze sehen wir Effizienzwerte von 93,6 %, betrachtet man nur die 12V Schiene geht es sogar über 94%. Im Falle des 850 Watt Modells liefert das Netzteil grob gesprochen von 10 bis 100% Last immer über 90% Effizienz ab. Das sind für ein Gold-Netzteil herausragend Werte. Auch bei 115V Eingangsspannung sind die Werte übrigens deutlich über dem was von einem 80-Plus-Gold-Netzteil verlangt wird.

Bei besonders niedrigen Lasten unterhalb von 100 Watt, wird das Netzteil zwar von ganz Modernen Plattformen überholt, allerdings nur bei Werten unterhalb von 30-40 Watt. Darüber zeigt sich das MSI Netzteil auch noch recht stark und geht schnell über die 80 % Effizienzmarke.

Die Effizienz auf der Standby-Leitung lässt keinerlei Probleme mit ErP und anderen Spezifikationen erwarten, aber die Gesamteffizienz liegt mit etwa 77% nur auf gutem, nicht aber auf höchstem Niveau.

Bei der Spannungsregulation wartet die nächste positive Überraschung. Alle Modelle zeigen bei den relevanten Spannungen Regulationswerte von unter deutlich unter 1%, zum Teil sogar klar unter 0,5%, was zur absoluten Spitzenklasse zu zählen ist. Das sie Spannungsregulation der -12V Leitung grenzwertig ausfällt, ist nur ein Schönheitsfehler, da diese Spannung eh kaum noch gebraucht wird. Insgesamt ist das Netzteil in Sachen Spannungsregulation also äußerst stark.

Eine ebenfalls gute Leistung bekommt man in Sachen Ripple und Noise geboten. Hier zeigen sich auf den 12V Rails werte von um die 20-25 mV mit Ausnahme der ersten Rail, in der sich hochfrequente Störungen finden, die die Ripple auf immer noch gute 50 mV anheben. Das dass ATX-Kabel schlechter entstört ist als die PCIe und EPS Leitungen ist nicht ungewöhnlich, da sich hier gern Störungen vom DCDC-Controller einschleichen.

Kommen wir zum Thema Timings, einem Punkt bei dem sich zuletzt in Sachen Spezifikationen einiges getan hat. Bei den ganz neuen Plattformen wurden nämlich für bessere Einschaltzeiten in den Standbymodi die Power-On-Time und das Power-OK-Delay verkürzt. Dies ist beim MSI Netzteil noch nicht der Fall. man sieht hier noch ein Power-OK-Delay von über 300 ms. Die Power-On-Time ist mit etwa 70 ms aber schon recht kurz.

Die Holduptime der Netzteile liegt bei allen Modellen mit etwa 11 ms deutlich unterhalb der in der ATX-Spezifikation verlangten 16 ms. Allerdings verlängert sich das Power-Good Signal von verlangten 1 ms Verzögerung etwas abmildernd auf gut 3 ms. Dieses verhalten sieht man aktuell bei vielen Netzteilen in der Gold-Klasse, da durch kleinere Primärkondensatoren kosten eingespart werden. In der Praxis ergeben sich für den normalen User dadurch keine Nachteile, wenn man die Netzteile an stabilen Stromnetzen betreibt. Auch der Betrieb an einer USV ist in der Regel unproblematisch wenn die Holduptime über 10 ms liegt.

Die Schutzschaltungen funktionieren einwandfrei. Die Abschaltzeitpunkte sind auch nicht zu hoch gewählt, so dass man hier keine Gefahr läuft das die Netzteile schaden nehmen. Auch die Spannungen bleiben bis zur Abschaltung hin weitgehend konstant.

Bei der Lüftersteuerung ist für viele User ein wichtiger Punkt bei Netzteilen, denn schließlich will man ja einen leisen Betrieb sicherstellen. Als Anwender mit empfindlichen Ohren muss man sich bei den MSI MPG Modellen da auch keine großen Sorgen machen. Die Lüftersteuerung der Modelle arbeitet nämlich sehr zurückhaltend. Beim 850 Watt Modell zum Beispiel bleibt das Netzteil bis hin zu etwa 600 Watt quasi in der geringsten Drehzahl von unter 700 UPM. Erst dann steigt es auf bis zu 1400 UPM auf, eine immer noch moderate Zahl, die nicht allzu viel Laustärke erzeugt. Die Lüftersteuerung besitzt keinerlei Neigung zum aufheulen arbeitet aber auch nur aktiv und nicht semipassiv. Der Lüfter ist zudem recht leise, gibt aber aufgrund des Kugellagers durchaus einige Lagergeräusche von sich.

Fazit

Das erste Netzteile eines Herstellers wird natürlich immer mit Argusaugen beachtet. Um so erfreulicher ist es, dass MSI hier einen gelungenen Auftakt hinlegt. Auch wenn man dem MSI an manchen Stellen anmerkt, dass es sich nicht um eine brandaktuelle Plattform handelt, so überzeugt das Netzteil doch gerade in den für den User relevanten Bereichen. Effizienz und Spannungsregulation, das sind die absoluten Stärken dieses Modells. In beiden Punkten liefert das Netzteil Top-Werte, weit über dem was man erwarten sollte. 

Stark zeigt sich das Netzteil auch in weiteren relevanten Punkten wir der 10 Jahre Garantie, hochwertigen Kondensatoren oder auch dem Multirail-Betrieb mit guten Schutzschaltungen. Die Punkte in denen das Modell etwas zurückfällt, wie der Holduptime oder der Effizienz im Standby, sind da deutlich weniger relevant.

Insgesamt bleibt so ein sehr solides Netzteil, das man bedenkenlos empfehlen kann, wenn es zu einem guten Preis angeboten wird. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass MSI das Netzteil oft in Bundles oder Aktionen promoted, so dass man hier einen guten Deal machen kann.

Aktuell befinden sich die Netzteile wieder in einer Cashback Aktion in den MSI Christmas Deals. 20 Euro Cashback lassen sich so auf das 850 Watt Modell abstauben.

Vorteile

  • Deutlich über Gold Effizienz (230V nahezu Platinum)
  • Multirail Design mit vier 12V-Rails
  • Gute Dokumentation der Rails und Anschlussoptionen
  • Sehr gute Spanunngsregulation
  • Gute Ripple/Noise-Werte
  • Gute Schutzschaltungen
  • Insgesamt gute Verarbeitung
  • Lange Kabel
  • gelungene Optik
  • 10 Jahre Garantie

Nachteile

  • Holduptime etwas niedrig
  • 5V Standby Effizienz etwas niedrig


4.12.21 / rj

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