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iPhone 5S: Fehlerhafte Bewegungserkennung durch Bosch-Sensor

Samstag, 19. Okt. 2013 08:22 - [tj] - Quelle: realitycap.com

Die Ungenauigkeiten bei den Bewegungssensoren in Apples iPhone 5 liegen offenbar an einem neuen Bosch-Sensor.

Nachdem Anfang Oktober das Technikblog Gizmodo auf fehlerhaft arbeitende Bewegungssensoren hinwies und dies durch mehrere dokumentierte Tests untermauerte, folgt nun möglicherweise die Auflösung des Problems. Wie der iOS-Entwickler Eagle Jones auf seiner Homepage berichtet, nutzt Apples iPhone 5S einen neuen Beschleunigungssensor, der nicht wie zuvor vom Schweizer Unternehmen  STMicroelectronics sondern von Bosch gefertigt wird.

Ein entscheidendes technisches Detail von Beschleunigungssensoren ist das sogenannte 'Zero-G Bias Level', das quasi den Startwert der Messung bestimmt, wenn keine Beschleunigung vorherrscht. (Zero-G). Während der STMicroelectronics-Sensor hier eine Standard-Abweichung von +/- 20 mg aufweist, kommt der im iPhone 5S eingesetzte Bosch-Sensor vom Typ BMA220 auf eine Toleranz von +/- 95 mg.

In der Praxis bedeutet dies laut Jones, dass der Sensor von STMicroelectronics um etwa ein Grad abweicht, während der Bosch-Sensor bis zu fünf Grad abweicht. Dies würde unter anderem die Beobachtung erklären, warum manche iPhones zum Start von Rennspielen eine Phantom-Lenkbewegung wahrnehmen und beispielseise nach rechts oder links steuern, obwohl das iPhone nicht bewegt wird.

Die Entscheidung für den Bosch-Chip sei jedoch nicht etwa aus Kostengründen gefallen. Beide Sensoren kosten im Einkauf etwa einen Euro. Der Vorteil des Bosch-Sensors liegt in seinem geringeren Stromverbrauch.

In wie weit Apple den Fehler mit einem Software-Update beheben kann, wird die Zukunft zeigen müssen. Generell können wiederkehrende Messungenauigkeiten durch eine softwareseitige Anpassung der Messwerte noch ausgeglichen werden. Erschwert werden dürfte dies allerdings durch die Beobachtung, dass die Messungenauigkeit nicht bei jedem iPhone 5S gleich stark ins Gewicht zu fallen scheint.

Womöglich bleibt Apple am Ende also nur eine manuelle Kalibrierung eines jeden einzelnen iPhones durch den Nutzer, also vergleichbar mit einem Gamepad oder einem Joystick. Zum Glück für Apple sind die Abweichungen eines Geräts weitestgehend konstant.

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