Xiaomi wird mit dem Xring O1 wohl einen eigenes SoC für Smartphones und Tablets auf den Markt bringen. Ziel ist es, den Schritt in Richtung eigenentwickelter Chips zu gehen - ein Ansatz, den bereits Industriegrößen wie Apple und Samsung seit Jahren verfolgen. Dieser Schritt signalisiert dabei eine strategische Neuausrichtung bei Xiaomi, das zum ersten Mal auf eigene Mobilprozessoren zurückgreifen möchte.
Die Geschichte der internen SoC-Entwicklung bei Xiaomi begann bereits im Jahr 2014, was 2017 in Form des Surge S1 einen ersten praktischen Ansatz fand. Der im 28-nm-Verfahren hergestellte Chip fand seinen Einsatz in einem Einsteigergerät, dem Xiaomi 5C. Aufgrund der damals hohen Entwicklungskosten wurde das Projekt jedoch im Jahr 2019 vorübergehend zurückgestellt, sodass sich das Unternehmen zunächst auf weniger komplexe Komponenten wie Bildsensoren und Power-Management-ICs konzentrierte. Mit einer Reaktivierung des Chip-Entwicklungsprogramms im Jahr 2021 wurde dann angestrebt, einen fortschrittlichen Mobilprozessor zu realisieren, der voraussichtlich gegen Ende Mai 2025 auch endlich vorgestellt wird.
Der Xring O1 wird dabei dem aktuellen Mobil-SoCs folgen, der Chip soll im 3-nm-Prozess gefertigt werden und basiert auf der ARM-Architektur. Die Produktion erfolgt voraussichtlich über TSMC, den weltweit führenden Auftragsfertiger. Interne Angaben deuten zudem darauf hin, dass die Entwicklungskosten für diesen SoC sich auf etwa 13,5 Milliarden US-Dollar belaufen.
Ein Blick auf erste, bislang aus inoffiziellen Benchmarks stammende Leistungswerte vermittelt den Eindruck, dass der Xring O1 in puncto Performance konkurrenzfähig sein dürfte. So soll der Chip im Geekbench 6 Single-Core-Test Werte um die 3119 Punkte erzielen - während im Multi-Core-Betrieb etwa 9673 Punkte erreicht werden, was ihn in ein vergleichbares Leistungsniveau mit High-End-Prozessoren wie dem Snapdragon 8 Elite einordnen ließe. Weitere Informationen aus anonymen Testberichten weisen darauf hin, dass der Xring O1 ein hybrides Kernkonzept realisiert. Demnach könnte der Chip über zwei Hochleistungskerne des Cortex-X925-Designs verfügen, die Taktraten von bis zu 3,9 GHz erreichen, ergänzt durch vier zusätzliche Performance-Kerne, zwei weitere Kerne im mittleren Taktratenbereich (etwa 1,89 GHz) und zwei effizienzorientierte Kerne, welche etwa mit 1,8 GHz betrieben werden.
Diese Angaben deuten darauf hin, dass der Xring O1 Xiaomi in die Lage versetzen könnte, eine Plattform bereitzustellen, die den Ansprüchen an moderne High-End-Smartphones gerecht wird. Zugleich wird aber erwartet, dass externe Lieferanten wie Qualcomm weiterhin eine wichtige Rolle im Gesamtangebot von Xiaomi einnehmen - vor allem im Mittelklassesegment, für das erst kürzlich noch der Snapdragon 7 Gen 4 vorgestellt wurde.
ueber TweakPC:
Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2025 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.