Hi und willkommen,
Genau das Szenario hatte ich vor kurzen (dazu hatte ihr hier auch irgendwo einen Problemthread aufgemacht) und hab vllt eine gute Idee.
Allerdings vorher: ich verstehe richtig: Du nutzt den Rechner privat und die 4 User sind nicht parallel am System, gell?
Am ehesten würde ich sowas mit VirtualHardDrives unter Windows7 lösen. Unter VirtualPC hast du halt einen Hypervisor, der natürlich ebenfalls Performance frisst. Das selbe, wenn du über VMWare gehst.
Für meinen Vorschlag benötigst du auch keine allzu potente Hardware, da wiegesagt die Zwischenschicht wegfällt, einzig das Hostsystem muss darauf laufen.
Für eine VHD benötigst du Win7 oder Win Server 2008 R2- wobei ersteres im Heimbereich wohl geeigneter ist. Du installierst also Windows 7 auf eine Partition, die groß genug für das Hostsystem ist und eure Musik, Bilder...eben shared files schluckt.
Für das Szenario würde ich eine zweite Partition anlegen und diese leer belassen.
Nun erstellst du eine VHD. Diese kannst du als bootbares Medium erstellen, d.h. du installierst darauf erneut Windows7 (kannst die selbe Windows Lizenz nehmen). Diese VHD kopierst du eben für jeden User.
Über Bootmanager wie EasyBCD kannst du die 4 VHDs in die Bootselection nehmen und je nach User benennen.
Das Endergebnis wäre folgendes: (angenommen User sind: Thorben, Antje, Kevin und Waldemar)
- Du startest den Rechner
- Hast eine Bootauswahl von 4 Systemen (Antje, Thorben, Kevin und Waldemar Windows7)
- jeder User hat sozusagen sein eigenes Windows: kann dort Programme installieren, konfigurieren und vor allem etwas kaputt machen
- jeder User sieht das Hostbetriebssystem als Platte- auf der auch die Shared Files wie Musik etc. liegen
- Zerschisst jemand sein System, kopierst du eine nackte Backup VHD halt neu
Deine Fragen:
Vornweg: Virtualisierung stellt eine Zwischenschicht zwischen Hardware und Betriebs(Host)System bereit: den VirtualizationLayer. Dieser emuliert die echte, native Hardware und stellt diese, den virtuellen Systemen mithilfe von Standardtreibern zur Verfügung. Das heißt, wenn dein Prozessor bspw. ein Intel i7 940 ist, sehen die virtuellen Systeme (VMs = virtual machines) meist nur irgendeinen Quadcore mit den entsprechenden Taktfrequenzen. Hierbei handelt es sich aber um Standardtreiber für die VMs, nicht um die wirklich performanten Treiber des Herstellers.
1. VMs brauchen vor allem RAM: du benötigst RAM für dein Hostbetriebssystem, auf dem das Virtualisierungstool läuft (sagen wir pauschal 1 GB). Der VirtualizationLayer selbst benötigt nicht allzu viel. Allerdings hat dein Host System Auslagerungsdatei, die fest allokiert sind- das bedeutet: Hat dein System insgesamt bspw. 4 GB RAM, wirst du einer einzelnen Maschine maximal 2 davon vergeben können.
2. Der Performanceverlust zwischen Nativen und Virtuellen System liegt bei 5-20%. Linux steht besser da. Unter Windows 7 und XP (meine Erfahrungswerte) bemerkt man mit üblicher Software (Browser, Office Programme...) bemerkt man keinen allzu großen Unterschied. Aufwendige Anwendungen oder Gaming sind nicht zu empfehlen.
3. Hostbetriebssysteme kann man leicht eingrenzen: je weniger das System selbst an Ressourcen frisst umso mehr steht den VMs zur Verfügung. Demnach wäre irgendein Linux Derivat oder ein Server Windows optimal...den die VMs haben ja eh ihr eigenes System.
Unter VM oder VPC muss aber immer der Player laufen (Geld für einen ESX oder Hyper-V Server wirst du nicht ausgeben wollen

Deswegen find ich die Idee mit den VHDs eleganter: keine ressourcenhungrige Zwischenschicht, kein Performanceverlust, kaum Aufwand...
Gruß,
Tim
P.S.: Für das konkrete Einrichten und Erstellen der VHDs hätt ich sogar noch einen Guide (allerdings berufsbedingt verfasst, den müsste ich erst ummodeln, kann ich aber prinzipiell vergeben)