TweakPC



Patrizier IV: Handelssimulation im Test (3/4)

Schwächelnde Engine

Technik und Präsentation gehen in vielen Punkten jedenfalls nicht über das hinaus, was moderne Browsergames bieten. Die Übersichtskarte könnte man mit viel gutem Willen vielleicht noch als Retro-Element durchgehen lassen, doch letztendlich ist sie eine Enttäuschung. Weder Grafik noch Interaktion sind auf dem Stand der Zeit. Bedauerlich auch, dass sich der schlechter Eindruck in den Städten fortsetzt.

Zwar wurden die Gebäude liebevoll gestaltet und die Engine zeigt innerhalb der Stadt auch gute Ansätze, die manchmal fast ein Panoramagefühl aufkommen lassen, doch die Bodentexturen und Bäume hätten wohl auch schon vor zwei Jahren niemanden mehr vom Hocker gehauen und sind selbst in Full HD pixelig und unschön anzusehen. Das ein umfangreicher Patch, nur einen Tag nach dem Release, zahlreiche Kritikpunkte beheben sollte, jedoch aufgrund von Abstürzen und Instabilitäten wieder zurückgezogen werden musste, unterstreicht darüber hinaus den Eindruck eines unfertigen Spiels. Hier wäre man vielleicht besser beraten gewesen, Gaming Minds noch einen Monat Entwicklungszeit zuzugestehen.

Licht und...

... Schatten in der Engine

Eine kurze Aufführung der Punkte, die der erste Patch verbessern sollte, spricht dabei Bände. So wurde angekündigt, in den verschieden Regionen unterschiedliche Baustile zu integrieren, sowie unterschiedliche Bodentexturen einzuführen und Interface-Schwächen zu beheben. Alles nette Verbesserungen, aber auch alles etwas, was bei einem fertigen Spiel vorausgesetzt werden kann.

Schwächelndes Interface

Ähnliche Schwächen wie die Engine, weist das Interface auf. So kann etwa, wenn ein Fenster geöffnet ist, kein Button mehr angeklickt werden und kein zweites Fenster geöffnet werden. Ja nicht einmal die Spielgeschwindigkeit kann verstellt werden, wenn man beispielsweise gerade im Kontor seine Waren durchgeht. Das Ergebnis ist, dass man als Spieler ständig die Fenster wechseln muss, und abwechselnd die Infos durch herzumspringen in den Fenstern sammelt. Zwar half am Ende ein Block Papier weiter, um eine Übersicht über die Preise zu erhalten, und man benötigt zumindest weniger Klicks als noch bei Patrizier II, doch gerade am Anfang des Spiels und ohne Preiserfahrungen ist diese Vorgehensweise einfach nur umständlich, da hätte mehr dringesessen.

Der Handelsrouten-Bildschirm

Dazu kommt der umständliche Kopierschutz, der trotz einer Onlineregistrierung sowie der Angabe der E-Mailadresse und setzen eines Passwortes die DVD im Laufwerk erfordert, um das Spiel zu starten. Bei allem Verständnis für das Bedürfnis der Publisher effiziente Kopierschutzsysteme zu integrieren, aber wenn man sich schon online registrieren und an einen Account binden muss, dann sollte das Spiel wenigstens ohne DVD funktionieren. Dass so etwas problemlos geht, zeigen etwa Valve mit Steam und Electronic Arts mit dem EA-Downloadmanager.

Inhaltsverzeichnis:
ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.