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Corsair HS65 Surround Headset im Test (3/4)

Klangqualität und Praxiseindrücke

Für unseren Klangtest des Testkandidaten greifen wir wieder auf unser übliches mittlerweile umfangreiches Test- und Vergleichs-Equipment zurück. Den Hörtest führen wir generell an unterschiedlichen Soundkarten vom Realtek Onboard-Sound (ALC1150) über diverse Highend-Soundkarten (Soundblaster Titanium HD und ZXR, ASUS Xonar Essence STX) bis hin zu analytischen Studiosoundkarten wie der EMU0404 oder EMU 1212e. Bei USB-Headsets wird natürlich die mitgelieferte USB-Lösung genutzt.  Zudem führen wir über einen künstlichen selbstgebauten Messkopf (kein professionelles Gerät) auch Messungen des Frequenzgangs, der maximalen Lautstärke und mehr durch, die uns bei der Klangbeurteilung unterstützen.

Als Vergleichs-Headset dienen uns die derzeit bekanntesten Gaming-Headsets wie das Logitech G35, Sennheiser PC160/PC320/PC350/PC360, das Beyerdynamic MMX300 (wird als Referenz benutzt) und Custom One sowie weitere diverse Modelle. Zusätzlich setzen wir als Studiokopfhörer zum Vergleich noch den beliebten Beyerdynamic DT990 Pro ein. Für den Vergleich von Wireless-Modellen besitzen wir diverse Exemplare wie das G35, die neuen Arthemis und auch alte Corsair- und Steelseries-Modelle.

Hatten wir zuletzt bei den Corsair Headsets in den Modellen eine recht ähnliche Abstimmung, so hat sich der Sound beim HS65 nun doch deutlich geändert. Das hört man und man sieht es auch sofort an unseren Messungen.


Frequenzgang Corsair HS65(maximale Lautstärke+90 dB @ 1 KHz)

 Das HS65 ist mehr auf Action getrimmt als zum Beispiel das HS80 oder das teurer Virtuoso. In der maximalen Laustärke kommt das Modell an unserem Messequipment an die 108 dB heran und ist mit der USB-Soundkarte bei 107 dB etwas genauso laut. Beim Frequenzgang merkt man deutlich, dass hier die Bässe und Höhen etwas angehoben sind. Allerdings bei den Höhen zum Glück nicht zu stark, so dass sie nerven. Vermutlich hat Corsair sich dazu entschieden damit das Headset vor allem auch im Surround Modus mehr Effektbetonung zu bekommt. Deutlich auffällig ist zudem eine starke Senke im Verlauf bei 10 KHz, die wir auch bei unterschiedlicher Positionierung des Headsets nicht neutralisieren konnten. 

Der Mitteltonbereich schwächelt das HS65 etwas und der Klang wird vom deutlich betonteren Bassbereich und den Höhen etwas überrollt. Feine Details können da schon mal untergehen.

Der Bass hingegen ist wieder recht gut gelungen und präziser. Durch die geschlossenen Ohrpolster in Stoff-Lederkombi kann das Modell auch ordentlich Druck auf die Ohren bringen. Ein weiter Punkt der gerade bei Effektbezogenem Kino-Sound aber auch beim Gaming viele Freunde findet.

Der Unterschied zwischen kabelgebundenem und USB-Sound ist relativ gering, wenn man sich die Soundkurve nicht mit der ICUE-Software oder dem SoundID-Tool umbaut. Die USB-Soundlösung ist sicherlich nicht Highend, aber für ein Headset unter 100 Euro in Ordnung.


Corsair HS65 Kabel (rot) vs Corsair HS65 USB (schwarz)

Im direkten Vergleich zum HS80 kann man beim HS65 gut erkennen, das die Abstimmung weniger Linear ist und vor allem der Bassbereich bis 200 Hz und die Höhe von 3-8 Khz deutlich angehoben sind.


Corsair HS65 (schwarz) vs Corsair HS80 (rot)

Die Abstimmung des HS65 sorgt dann tatsächlich vor allem im Surround-Modus für einen recht guten Sound, der zwar nicht unbedingt sehr natürlich klingt aber entsprechend stark ist in Sachen Räumlichkeit. Durch die angehobenen Hohen Frequenzen lassen sich Positionen besser orten und insgesamt erscheint die Räumlichkeit weiter.

Explosionen und alles was Wumms macht hat das HS65 ebenfalls recht gut im Griff, so dass am Ende ein sehr Effektbezogenes Headset für Kinosound oder Gaming herauskommt.

Für die reine Musikwiedergabe wird das Headset wohl weniger Freunde finden auch wenn man sich über den iCUE Equalizer den Sound entsprechend anpassen kann.

Noch ein Wort zum zusätzlich in iCUE integrierten SounID-Feature. Das Tool ist eine Blackbox, die versucht anhand von diversen A-B-Vergleichstest, den Sound an die eigenen Präferenzen anzupassen. Man wählt sich ein kurzes Soundstück aus einer Bibliothek aus, welches man vorgespielt bekommt und muss dann jeweils entscheiden welche Version A oder B besser klingt. Diesen Schritt wiederholt man ein paar mal und bekommt dann eine ganz individuelle Abstimmung.

Das integrierte SoundID-Tools bei Corsair hat auch nicht viel zu tun mit dem großen SoundID-Reference Tool von Sonarworks, das eine komplexe Anpassung des Sounds für Headsets mit sich bringt.

Das Feature ist ein nettes Gimmick, war uns dann aber im Test einfach zu undurchsichtig. In den meisten Fällen in denen wir das Setup durchgespielt haben gefiel uns der Sound am Ende schlechter als Vorher. Das Problem hierbei ist das man auch nicht nachvollziehen kann warum, denn die Software erklärt nichts. Auch lassen sich verschiedene Einstellungen nicht Speichern oder Vergleichen, so dass man am Ende wohl doch lieber zum altbekannten Equalizer greift.

Frequenzverläufe / Disortion / THD / Impuls Response - Kabel

Für interessierte Leser zeigen wir im Folgenden noch Screenshots aus unseren Messungen zum Frequenzverlauf, Disortion, THD, Impulse Response, Burst Decay und CSD.

 

Frequenzverläufe / Disortion / THD / Impuls Response - USB

 

 

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