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Steelseries H Wireless Gaming-Headset im Test (4/6)

Klangqualität und Praxiseindrücke

Für unseren Praxistest des Steelseries H Wireless haben wir auf zwei bekannte und beliebte Wireless-Headsets als Vergleich zurückgegriffen. Zum einen das Logitech G930, eines der beliebtesten Wireless Headsets für Gamer, und zum anderen das Corsair Vengance 2000 Wireless. Als weitere Vergleichsmodelle haben sich diverse bekannte Gaming Headsets wie das Corsair Vengance 1500, das Logitech G35, Sennheiser PC160/PC320/PC350/PC360 bis hin zum Beyerdynamic MMX300 eingereiht.

Das Steelseries H Wireless gefällt beim Gaming-Sound bereits von der ersten Minute an, was wirklich nicht bei jedem Gaming-Headset der Fall ist. Es klingt in der Grundeinstellung ausgewogen. Die Bässe sind kräftig und knackig aber nicht übertrieben. Sowohl Mitteltöne als auch Höhen sind gegenüber dem Bass etwas zurückhaltender, so dass ihre Laustärke im Vergleich zum Bass nicht zu aufdringlich wird. Im Mitteltonbereich gibt es eine Senke zwischen 500 Hz und 1 KHz, und bei den Höhen zwischen 2 und 5 KHz. Das H Wireless ist also durchaus etwas "gesoundet", aber bei weitem nicht zu stark.

Insgesamt fällt auf, dass die maximale Laustärke des Headsets etwas eingeschränkt ist. Mit maximal etwa 94 dB bei 1 KHz befindet es sich in einem Bereich, der manchen Gamern zu niedrig sein könnte, die es gerne etwas lauter Krachen hören wollen.

Steelseries empfiehlt das Headset entweder über den USB oder den Digitaleingang zu betreiben. Dieser Empfehlung sollte man in jedem Fall nachkommen. Die Soundqualität in diesen beiden Modi ist klar besser und wirkt klarer. Der Analog Modus fällt im Höhenbreich gegenüber den digitalen Modi deutlich ab.

Obwohl auch unsere beiden hauptsächlichen Vergleichs-Headsets Gamer-Headsets sind, könnten sie in Sachen Sound kaum unterschiedlicher ausfallen. Das Corsair Vengance 2000 Wireless könnte man als "Brüllwürfel" bezeichnen. Die Bässe sind so stark angehoben, dass das Headset zum Teil anfängt zu vibrieren und zu verzerren. Überhaupt ist die Gesamtlaustärke bei diesem Headset mit bis zu 120 dB in der Spitze extrem - man könnte auch sagen ungesund - hoch. Mitten und Höhen wirken nicht so präzise, so dass das Headset insgesamt nicht an die Qualität des H Wireless heranreichen kann. Nebenbei bemerkt ist der Sound des Corsair Vengance Wireless überhaupt nicht mit dem der Vengance Kabel Version zu vergleichen, die deutlich anders klingt.

Das Logitech G930 geht einen total anderen Weg, denn es ist eher mittenbetont, und von 500 Hz bis 3 KHz sehr linear. Unseren Meinung ist dieser Bereich aber etwas zu stark über den Basslevel angehoben. Zwar ist die Tonqualität insgesamt sehr gut, aber ohne am Equalizer zu spielen wirkt das Headset gerade beim Games bei den Mitten und Höhen manchmal zu dominant. Beim Musikhören klingt aber gerade Gesang auf dem G930 sehr gut. Man kann dem G930 mit dem Equalizer aber deutlich auf die Sprünge helfen. Gleiches gilt aber für das Steelseries Wireless H. Die Einstellung Musik im Equalizer (die den Bass etwas zurück nimmt und die Höhen hoch setzt) lässt gerade akustische Musik auf dem Wirelesss H besser klingen.


SteelSeries H Wireless (USB/Optisch/Analog) VS Corsair Vengance 2000 VS Logitech G930

Vom Frequenzgang her ist das H Wireless also etwas aber nicht zu stark auf Gaming getrimmt. Die leichte Betonung der Bässe und Zurücknahme der Höhen ist für ein Wireless-Headset eigentlich gut gelungen, da man dieses um die Akku-Laufzeit hoch zu halten eher selten auf voller Lautstärke fährt. Mit der gewählten Abstimmung erreicht Steelseries auch bei niedrigeren Laustärken noch einen schönen Bass und ein voluminöses Klangbild.

Dank des digitalen Eingangs mit Dolby Digital ist auch die Ortbarkeit sehr gut. Das Logitech G930 liefert mit seinem 7.1 Modus über den USB Treiber allerdings vergleichbar gute Resultate und bietet dazu etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten, die man aber nur selten nutzt.

Um das Steelseries H Wireless noch mehr zu fordern haben wir natürlich auch noch weitere Headsets gegen gehört . Es sind keine Geringeren als das Beyerdynamic MMX 300,  für stolze 300 Euro derzeit wohl mit eines der beste Gaming Headset und das Beyerdynamic DT 990 Pro, ein mit 150 Euro nicht zu teurer Studiokopfhörer, der auch bei Gamern recht beliebt ist, da er einen sehr schönen "offenen" Sound besitzt. Auch PC350 und PC 360, die Gaming-Boliden von Sennheiser sind zum Vergleich angetreten.

 
Steelseries Wireles H VS Beyerdynamic MMX300 VS Beyerdynamic DT 990 Pro

Das Steelseries H Wireless schlägt sich in dieser "Luxus-Gruppe" ganz gut, man spürt zwar auch hier die etwas stärkere Basslastigkeit, als störend haben wir diese aber nicht empfunden. Beim Gaming und Kinosound macht sie sogar definitiv Spaß, bei Musik kann sie manchmal etwas zu betont sein. Das Beyerdynamic MMX300 bietet sicherlich in Sachen Musik von allen den reinsten Klang mit exzellenten Mitten und schönen Bässen, dafür hat uns beim Steelseries H Wireless Surroundsound mittels Dolby Digital über Blu-Ray wirklich gut gefallen, dagegen waren die normalen Headsets eher machtlos.

Besonders toll am Steelseries Wireless H: Schließt man das Headset direkt per Kabel an, so lässt die Soundqualität absolut nicht nach sondern scheint an einer hochwertigen Soundkarte noch fast einen Tick besser zu sein. Das H Wireless taugt also definitiv auch als Kabelheadset und bietet damit wirklich das beider Welten in einem.

Das Mikrofon des Steelseries H Wireless ist gut, liegt aber in der Qualität etwas unterhalb des G930 Headsets. Die beiden schlagen das Corsair Vengance 2000 Wireless in jeder Hinsicht, denn bei diesem Ist das Mikrofon nicht nur qualitativ schlechter, sondern hat auch noch eine interne Rückkopplung, die extrem nerven kann.

Einer der Knackpunkte am Mikrofon des H Wireless ist seine sehr hohe Empfindlichkeit. Falsch positioniert hört man so jeden Atemzug aus Nase oder Mund. Zum Glück kann das Mikrofon mittels Schwanenhals in fast jede beliebige Position gebracht werden. Es darf sich aber nicht zu weit vom Mund entfernen, da sonst die Laustärke deutlich abnimmt.

Für ein Wireless-Headset geht die Leistung damit in Sachen Mikrofon in Ordnung, kommt aber an ein Parade-Mikro wie das des Sennheiser PC 350 nicht heran, dafür ist es sehr klein und eben auch versenkbar, was gegenüber den großen Mikros der Konkurrenten sicherlich auch wieder ein Vorteil ist.

Frequenzverläufe / Disortion / THD / Impuls Response

Für interessierte Leser zeigen wir im Folgenden noch Screenshots aus unseren Messungen zum Frequnzverlauf, Disortion, THD und Impulse Response.

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