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ASRock X79 Extreme 11 mit LSI SAS2 Controller im Test (7/7)

Fazit

Wie schon das von uns getestete ASRock Z77 Extreme 11 ist auch das X79 Extreme 11 kein Mainboard für jedermann, sondern eine Speziallösung für besondere Ansprüche. Im Zentrum steht hier der LSI SAS2 Controller, der acht zusätzliche SAS2/SATA 6 Gb/s Ports bereitstellt. Mit seinen insgesamt 14 internen Ports für SAS/SATA Platten ist das Board damit derzeit einzigartig.

Hierbei gilt es zu beachten, dass die ASRock-Lösung mit Onboard-LSI-Controller gegenüber einer LSI-Controller Karte einige Einschränkungen mit sich bringt, wie zum Beispiel kein Raid 5 und keinen Onboard-Cache. Dennoch ist der LSI-Controller den üblichen SATAIII-Zusatzkontrollern aufgrund seiner Performance deutlich überlegen! Und dazu wird auf dem Board kein Slot verbraucht, so dass man vier Dual-Slot VGA Karten mit maximaler Performance betreiben kann und dennoch einen SAS Controller zu Verfügung hat.

Gleiches gilt auch direkt für den Sound, denn auch eine Soundkarte wird man beim ASRock X79 Extreme 11 nicht brauchen. Der Onboard-Sound, angetrieben durch den Creative Core 3D Audio-Prozessor, ist den sonst üblichen Onboard-Sounds deutlich überlegen, sowohl was Klangqualität als auch Bedienung angeht. Auch hier kann man also auf eine Steckkarte verzichten.

Mit so vielen Onboard-Komponenten ergibt sich bei dem Board die unbedingte Notwendigkeit einer aktiven Kühlung, die einiges an Temperaturen zu bewältigen hat und daher auch schon einmal etwas lauter werden kann.

Die Performance des ASRock X79 Extreme 11 liegt im üblichen Bereich für ein X79 Mainboard. ASRock hält sich hier auch strikt an die Intel Spezifikationen was den CPU Turbo angeht. Das tun lange nicht alle X79 Mainboards. Viele Modelle erhöhen künstlich den Turbo der CPU bei den Default Einstellungen, was dazu führt, dass die CPU auf allen Kernen bis zum maximalen Turbo von 3.9 GHz taktet, wodurch "das Board" schneller erscheint. In Wahrheit ist aber einfach die CPU übertaktet.

Etwas auffällig ist die beim X79 gegenüber den Z77 Mainboards etwas schlechtere Performance bei USB3.0. Da der X79 Chipsatz nativ kein USB 3.0 unterstützt muss USB 3.0 auf diesem Board über Zusatzcontroller realisiert werden, die in der Regel etwas schlechter als native Lösungen performen. Diese sind allerdings nicht so langsam, das man damit nicht leben könnte und lassen sich durch die XFAST-USB Software auch noch etwas beschleunigen.

Schaut man aufs Overclocking so zeigt sich das Board als recht leistungsfähig. Bereits mit den voreingstellten Profilen lässt sich leicht ein Takt von 4.8 GHz und mehr erreichen, sowie ein Speichertakt von 2400 MHz einstellen, den wir mit 4x8 GB Modulen erreichten.

Das X79 Extreme 11 ist bei weitem kein typisches X79 Mainboard. Hier hat ASRock wirklich in die vollen gegriffen und alles was nur irgendwie geht auf dieses außergewöhnliche Board gepackt. Neben dem Einsatz für Workstations, kann das Board sicherlich auch für Enthusiasten-Gaming-PCs eingesetzt werden, die 3 oder 4 Grafikkarten einsetzen und direkt auf einen guten Sound ohne Soundkarte wert legen.

 

Am Ende dreht sich beim Extreme aber alles um den verbauten LSI-Controller. Nur wenn dieser auch entsprechend genutzt wird,  macht das Board Sinn. Wer viele schnelle SATA Geräte ( also deutlich mehr als zwei ) ansteuern will oder sogar die Vorzüge von SAS2 nutzen will, findet hier eine passende Onboard-Lösung. Beim geplanten Einsatz von 4 Grafikkarten + SAS-Controller, für den kein Steckplatz mehr vorhanden ist, kommt man an diesem Board quasi nicht vorbei. Kein anderer Hersteller bietet derzeit etwas vergleichbares an.

Das ASRock sich an die technische Herausforderung gewagt hat, dieses Highend Board umzusetzen, ist lobenswert. Das ASRock X79 Extreme 11 ist eben ein außergewöhnliches Board für spezielle Anforderungen und nicht für den Massenmarkt gedacht. So wundert es auch nicht, dass der Preis  mit etwa 500 Euro für den normalen User jenseits von Gut und Böse liegt. Allerdings gilt das bekanntlich auch schon für die Sockel 2011 CPUs von Intel und zudem auch für SAS-Controller. Wer die hier gebotenen Features in seinem System kombinieren will, der findet in dem Board eine solide Lösung, die insgesamt gesehen dann auch gar nicht so teuer ist.

Positiv:

  • 8-fach SAS-Controller
  • Creative Sound Core3D
  • Gute Verarbeitung
  • Übersichtliches und einfaches BIOS
  • Voreingestellte und funktionierende OC-Profile auch für hohe Taktraten
  • Für Ausstattung angemessener Preis

Negativ:

  • Aktiver Lüfter bei hoher Drehzahl laut
  • Erster PCIe 16x Slot dicht am CPU-Sockel. Einige breitere Kühler passen nicht.

20.5.2013 /

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