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Corsair SF1000L ATX 3 Netzteil im Test

ATX3 im SFX-L Format mit herausragender Effizienz

Bei Corsair geht es mit Netzteilen, die den neuen ATX3-Standard erfüllen aktuell Schlag auf Schlag. Man kommt mit dem Testen kaum noch hinterher. Nach dem Corsair RMx Shift das als erstes ATX3-Netzteil direkt mit neuem innovativem Kabelmanagement vorgestellt wurde, kam das preiswertere aber nicht schlechtere Standard-Gold-Model Corsair RMe. Und nun steht noch ein weiteres Modell in der Gold-Klasse an, das im geschrumpften SFX-L-Format antritt. Die neue Corsair SF-L Serie, bei uns im Test ebenfalls vertreten  in der 1000 Watt Variante als Corsair SF1000L.

Die Nach dem RMx Shift und dem RMe ist das SF-L damit das dritte Modell in der hart umkämpften Mittelklasse mit 80Plus Gold Zertifizierung in der sich auch die anderen bekannten Netzteile wie das be quiet! Pure Power, das Seasonic Focus oder andere Modelle wie die Enermax Revolution ATX3 tummeln.

Mit dem neuen SF1000L stellt Corsair ein leistungsstarkes und kompaktes Netzteil vor, das vor allem für beengte Platzverhältnisse gedacht ist. Es handelt sich hierbei aber nicht um ein SFX Netzteil wie das schon berühmte Corsair SF Platinum, das als beste SFX-Netzteil auf dem Markt gilt. die SFX-L Netzteile sind quasi ein zwischenschritt zwischen den SFX und ATX Modellen. Der besondere Vorteil hierbei ist, dass man auf den extrem kleinen Lüfter, der bei SFX-Modellen zwangsweise verbaut ist verzichten kann und somit bei den SFX-L Modellen geringere Drehzahlen fahren kann und damit eine deutlich bessere Geräuschkulisse bekommt. Die Kühlung eines SFX-L Netzteils gestaltet sich also wesentlich einfacher, weshalb man, wenn der Platz vorhanden ist, auch eher ein SFX-L als ein SFX-Netzteil einsetzen sollte.

Bei der SF-L-Serie beschränkt sich Corsair erst einmal auf zwei Modelle, eines mit 850 und eines mit 1000 W Ausgangsleistung. Anhand der Leistung kann man schon absehen, dass man mit dem Netzteil auf kompakte Gaming PCs der Mittel und Oberklasse abzielt und bei kleineren Modellen vermutlich noch auf den Verkauf von ATX 2 Netzeilen setzt.

Es war bei ATX2 Netzteilen schon so, dass sich Modelle kleiner als 650 Watt kaum noch für den Verkauf rentiert haben, da die Produktionskosten mit sinkender Leistung kaum noch fallen. Gut Möglich das sich diese Grenze mit ATX3 noch weiter nach oben geschoben hat.

Im ersten test des SFX-L werden wir uns wieder auf die 1000 Watt Version beschränken, aber euch natürlich auch die nicht weniger interessante 850 Watt Variante noch nachliefern.

Das Corsair SF1000L  im Detail

Optisch erkennt man da SFX-L anhand des Lüftergitters auch direkt als Corsair Corsair Netzteil, die abgeschrägten Kanten, die man von den ATX-Modellen als Markenzeichen kennt, sind hier aber nicht vorhanden. Bei den Modellen muss der Platz einfach maximal ausgereizt werden. Für optische Spielereien bleibt da wenig Raum.

Mit einer Größe von 12,5x13x6,3 cm ist das SFX-L Netzteil schon deutlich kompakter als ein ATX Modell. Vor allem in der Höhe macht sich das bemerkbar weshalb SFX-Netzteile in Gehäuse auch oft aufrecht stehend verbaut werden.

Wie die beiden bisherigen ATX3-Netzreile von Corsair zählt auch das neue SF1000L zur 80 Plus Gold Klasse. Direkt vorab angemerkt, liegt die Effizienz hier aber trotz der kleineren Abmäße höher als bei der RMx RMe Serie, was schon auf die hohe Qualität des kleinen Corsair-Netzteils hinweist. Wie gut Corsair bei den kompakten Designs ist hat man ja mit dem SFX-Platinum bereits bei den ATX 2 Netzteilen bewiesen.

Neu an diesem Netzteil und bisher bei keinem anderen SFX-L oder SFX Netzteil zu finden sind die kleinen PCIe-Microfit-Anschlüsse am Netzteil, die schon beim RMx Shift benutzt wurden. Die kleinen Anschlüsse sind bei dem kompakten Netzteil natürlich sehr nützlich, denn zum einen hat man so mehr Platz für mehr Anschlüsse und der Platzbedarf für das Kabelmanagement ist zudem im Vergleich zu den Standard Anschlüssen geringer.

Technisch wird wie bei fast allen Modellen der Gold Klasse auch hier wieder eine  LLC Topologie und DC-DC-Wandlung genutzt. Bei den 105°C-Kondensatoren, die verbaut sind,  setzt man zu 100% auf japanische Hersteller.

Neben der Effizienz kommt das Netzteil auch mit schnellen Timings daher um so alle modernen Standby-Modi zu unterstützen und auch die Holduptime soll komplett dem ATX-Standard entsprechen, was bei SFX/SFX-L Modellen eher die Ausnahme ist.

Die üblichen Schutzschaltungen sind natürlich mit an Board. Dass heißt Überlastschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Unterspannungsschutz, Überstromschutz und auch ein Überhitzungsschutz.

Die Garantiezeit auf die SF-L Serie beträgt 7 Jahre und damit drei Jahre weniger als bei der RMx Shift serie. Vermutlich ist das auf das kompakte Design und die damit einhergenden höheren Belastungen zurückzuführen.

12VHPWR Kabel und Anschluss

Erneut gibt es auch beim SFX-L wieder den für ATX3-Netzteile typischen 12VHPWR Anschluss. Nach der neusten ATX Spezifikation V2.01 ist eine Beschriftung der Leistung der 12VHPWR-Anschlüsse am Kabel oder alternativ auf dem Netzteillabel erforderlich. Diese Änderung ist allerdings recht neu und wurde daher noch nicht von allen Herstellern umgesetzt. Im Test des RMx Shift sind wir darauf bereits genauer eingegangen.

Beim Corsair SFX-L weißt ein kleiner Schriftzug in der oberen Ecke der Verpackung auf die Vorgesehene Leistung des Anschluss hin, die bei 1000 Watt Gesamtleistung bei 450 Watt liegt. Wohlgemerkt handelt es sich hierbei aber nur um Empfehlungen. Das beiliegende 12VHPWR-Anschlüsse ist hardwareseitig auf 600 Watt kodiert, denn es handelt sich hier um kein reines 12VHPWR, sondern um ein Adapterkabel von 12VHPWR auf 2 mal 8-Pol-PCIe, bei dem beide relevanten Sense-Leitungen mit Erde verbunden sind. Die empfohlene Leistung des Netzteils stimmt hier also nicht mit der Kodierung des Kabels überein.

Technische Details, Spezifikationen, Kabel und Lieferumfang

Bei den technischen Leistungsdaten folgt das SFX-L Netzteil ebenfalls dem RMX Shift und verzichtet auf die -12V Spannung. Diese ist bereits in den letzten ATX2 Spezifikationen nur noch optional gewesen und war primär für einige Serielle Ports, PCI-Erweiterungskarten und insbesondere einige PCI-Soundkarten relevant. Davon wird eigentlich nichts mehr in aktuellen und selbst älteren PCs eingesetzt.

Spezifikationen Leistung
Modell850 Watt1000 Watt
Leistung gesamt W8501000
Peak Leistung W==
12V-Gesamt A/W70.8
849.6
83.3
999.6
12V-Rails11
Leistung Multirail A--
Leistung 3.3/5V W gesamt150150
3,3V A2020
5V A2020
-12V A--
5 V SB A33

Bei den Anschlüssen sehen wir wieder den alten Modularen Standard, den wir kennen. Hier gibt es somit wenig auffälliges zu berichten.

Kabelkonfiguration
   8501000
 Länge mmTypKabel x Stecker
ATX 24-pin600flach1x11x1
EPS / ATX12V 4+4Pin640flach2x12x1
PCIe 5.0 - 12VPWHR
Leistung
650flach1x1
450W
1x1
450W
6+2-pin PCIe590flach1x21x2
6+2-pin PCIe590flach2x13x1
SATA #1445flach1x41x4
SATA #2445flach1x41x4
SATA/Molex 445/90/90/90/90flach1x31x4
Floppy  00
     

Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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