Apple blockt Konkurrenz bei Werbung raus

iAd, so heißt die Werbeplattform, die Apple am 1. Juli starten möchte. Mit iAd soll es Entwicklern möglich sein, Werbung direkt in Apps zu integrieren.

Ein absehbar hochprofitables Geschäftsmodell, aber Apple möchte an dieser Stelle natürlich wieder den Kuchen nur für sich. Man kennt das Prinzip aus der Vergangenheit. So saugt Apple beispielsweise anteilig Geld aus Mobilfunkverträgen oder den Erlösen von Apps (die exklusiv nur über Apples eigenen App Store vertrieben werden können) ab. Auch wenn Apple noch nie einen Mobilfunkmasten aufgestellt hat oder gar nicht an der Entwicklung einer App beteiligt ist.

Genauso wird Apple es bei iAd handhaben, denn 60 Prozent des Werbeumsatzes einer App gehen an den Entwickler, den Rest behält Apple ein. Dies alleine ist jedoch nicht ungewöhnlich, solche Geschäftsmodelle verfolgen prinzipiell alle Anbieter von Werbenetzwerken.

Nun geht Apple bei iAd einen Schritt weiter und verbietet mit dem in einer neuen Fassung veröffentlichten Developer Agreement praktisch einen Großteil bedeutender konkurrierender Werbeanbieter.

Eine Klausel dort lautet:

"3.3.9 You and Your Applications may not collect, use, or disclose to any third party, user or device data without prior user consent, and then only under the following conditions:

- The collection, use or disclosure is necessary in order to provide a service or function that is directly relevant to the use of the Application. For example, without Apple’s prior written consent, You may not use third party analytics software in Your Application to collect and send device data to a third party for aggregation, processing, or analysis.

- The collection, use or disclosure is for the purpose of serving advertising to Your Application; is provided to an independent advertising service provider whose primary business is serving mobile ads (for example, an advertising service provider owned by or affiliated with a developer or distributor of mobile devices, mobile operating systems or development environments other than Apple would not qualify as independent); and the disclosure is limited to UDID, user location data, and other data specifically designated by Apple as available for advertising purposes." (Kenntlichmachung von TweakPC)

Im Grunde entzieht Apple dadurch App-Entwicklern die Möglichkeit, außer iAd auch Werbenetzwerke von Unternehmen wie Microsoft (Windows Mobile) oder Google (Android) zu nutzen. Denn ohne eine Analyse der Daten, wie beispielsweise die Anzahl der ausgelieferten Werbungen, ist in der Praxis kein Werbegeschäft möglich; es fehlt die Berechnungsgrundlage für Leistung und Gegenleistung.

Besonders dürfte dies Google treffen. Das Unternehmen aquirierte kürzlich mit Admob ein Werbenetzwerk, das auf entsprechende mobile Werbung spezialisiert ist.

Für Apple selbst, das sowohl ein mobiles Betriebssystem als auch Mobilgeräte fertigt, gilt das selbstverständlich nicht.