Origin: Anwalt vergleicht EA-Software mit Spyware

Mit Origin hat EA den Download Manager deutlich aufgewertet und ein Konkurrenzprodukt zu Steam geschaffen, das ebenso wie die Valve-Plattform über einen Shop und ein Community-System verfügt.

Strittig sind dabei seit langem die Geschäftsbedingungen, die Electronic Arts Origin-Kunden zumutet. Der Rechtsanwalt Thomas Schwenke hat nun die Endnutzer-Lizenzvereinbarung  der Origin-Software untersucht und erhebt schwere Vorwürfe gegen EA. So heißt es etwa, dass dort "umfangreiche Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte" festzustellen sind. Darüber hinaus betonte Schenke, dass die EULA (End User License Agreement) einen Kopierschutz legitimieren soll, der in seiner Wirkung einer Spyware gleichkomme.

Konkret geht es darum, dass EA sich in der EULA das Recht zusichert, auf den kompletten Computer zuzugreifen. So könnte EA etwa feststellen, ob der Nutzer EA-Produkte nutzt, für die er keine Lizenz besitzt. Natürlich könnte die Software aber auch alle anderen Daten des Computers analysieren.

Zur der Gewährleistungs- und Haftungsbeschränkung sagt Schwenke gar, dass diese "völlig unwirksam" seien, da das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) einen umfangreichen Ausschluss der Gewährleistungs- und Haftungspflichten verbiete. Des Weiteren hält sich EA "das Recht vor, diese Datenschutzerklärung jederzeit zu verändern", was dem BGB zufolge allerding lediglich bei "triftigen Gründen" zulässig ist.

Als Folge haben Käufer eines Spieles Schwenke zufolge aufgrund der "eklatant rechtswidrigen Regeln" etwa die Möglichkeit, das Spiel zurückzugeben, auch wenn im Vorfeld auf die zwingende Origin-Anmeldung hingewiesen wurde. Theoretisch seien auch Schadenersatzforderungen möglich, wobei der Anwalt einschränkt, dass diese vermutlich schwer nachzuweisen wären.