Der von AUDI, BMW und Mercedes für 2,8 Milliarden Euro erworbene Kartendienstleister HERE hat mit der Live Map eine neue, selbstlernende Karte für Fahrzeuge entwickelt, die in den kommenden Jahren in den Fahrzeugen der Hersteller als Grundlage für autonome Fahrzeuge genutzt werden soll. Dabei soll ein Algorithmus die gewonnenen Sensordaten der Fahrzeuge auswerten. Bei entsprechenden Qualitätsmerkmalen können diese Daten dann in den Cloud-Bestand eingespielt werden. Die Karte der Zukunft aktualisiere sich kontinuierlich, so Ralf Herrtwich, SVP Automotive bei HERE. Der Serieneinsatz ist ab dem Jahr 2020 geplant.
Dann sollen die auf Basis der HERE Live Map autonom fahrenden Fahrzeuge die von der SAE International festgelegten Autonomiestufen 3 bis 5 erfüllen. Fahrzeuge der Stufe 5 sollen eines Tages vollständig autonom fahren.
Das Kartenmaterial der HERE Live Map wird durch drei Layer realisiert. Layer 1 bildet die Spursituation anhand von Merkmalen wie der Mittellinie oder Überführungen und Unterführungen ab. Layer 2 liefert eine hochauflösendes 3D-Modell der Straßen mit zentimetergenauen Informationen zu den Fahrspuren. Layer 3 ergibt sich aus statischen Merkmalen, anhand denen sich das System orientieren kann, etwa Straßenschilder, Ampelanlagen und Laternen.
Bisher umfasst das Datenmaterial für die HERE Live Map ein Straßennetz von einer halben Millionen Kilometern. Im Laufe dieses Jahres will man das Netz auf eine Million Kilometer in Nordamerika und Europa ausweiten. Dies erfolgt über speziell ausgerüstete Kamerafahrzeuge.
Dem Endanwender ist HERE womöglich noch durch die Karten- und Navigations-App für Windows Phone 8 bekannt.