Tom Clancy's H.A.W.X. 2 - Jet-Action im Test (5/7)
Singleplayer
HAWX 2 geht im Story-Modus den Weg moderner Egoshooter und lässt den Spieler in die Haut gleich mehrerer Protagonisten schlüpfen,
vier an der Zahl sind es. Der aus dem ersten Teil bekannte Colonel Crenshaw vom "HAWX-Squadron", LT. Munro von der britischen Royal
Navy, Major Hunter von der US Air Force und Captain Sokov von der russischen Luftwaffe. Diese spielen zwar alle eine entscheidende
Rolle in der Geschichte, bleiben aber genauso entscheidend blass und belanglos, man könnte sie problemlos gegen andere Charaktere
tauschen ohne dass der Unterschied auffällt, einfach aufgrund der Tatsache, dass sie nur Namen sind hinter denen nichts steckt.
Hauptprotagonist des Spiel bleiben nachwievor die Flugzeuge, die in allen möglichen Klassen zur Verfügung stehen, insgesamt gibt
es 35 verschiedene Modelle, die mit allerhand Waffensystemen (speziell Raketen-Arten) ausgerüstet werden können. Die Modelle wurden
dabei alle bis ins Detail ins Spiel eingebaut, abgesehen von der maximalen Traglast, denn hier geht HAWX 2 wie schon der Vorgänger,
den Weg des Unrealismus. Denn egal wie man es dreht und wendet, ein Kampfflugzeug kann keine 140 Raketen tragen, wie es in einigen
Missionen der Fall is und auch Bordkanonen haben nicht unendlich Munition.
Die Story selbst bleibt ebenso dünn, grob umrissen geht es um Terroristen, russische Seperatisten und Nuklearwaffen. Wenn auch die
Handlung selbst eher nicht berauschend ist, so sind es die meisten Kampfeinsätze. Diese finden an abwechslungsreichen, grafisch
zumeist wunderschönen Orten statt und sind gefüllt mit ordentlich Action. Zum Teil gibt es auch interessante Wendungen, wenn man
zum Beispiel im hochmodernen Kampfflieger erst unbemerkt Präzisionsbomben wirft und sich dann plötzlich nur mit der Bordkanone gegen
Abfangjäger verteidigen muss. Ubisoft weiß definitiv, wie man ein Luftgefecht inszeniert.
Zu den bereits aus dem Vorgänger bekannten Luft- und Bodenattacken gesellen sich noch mehrere äußerst langweilige Drohnen-Missionen,
in denen man lediglich mit einem Fadenkreuz einem Ziel in einer nachtsichtgrünen Landschaft folgt und ab und an mal einen Lasermarker
oder eine Rakete abfeuert. Dazu gibt es noch, in Spielen momentan anscheind guter Ton, eine Mission als Schütze eines AC130-Schlachtflugzeugs,
die aber zumindest mehr Spaß macht, als Drohnen pilotieren.
Um den Realismusgrad zumindest etwas zu erhöhen, wurden verschiedene Standard-Flugmanöver eingebaut, so muss man vor den meisten Missionen
selbst starten, was ein Kinderspiel ist, und am Ende auch selbst landen, was schon durchaus etwas knackiger ist, vor allem an Anfang und besonders
auf Flugzeugträgern. Neben Start und Landung gibt es außerdem noch die Luftbetankung. Das lässt auf den ersten Blick vermuten, dass man tatsächlich
auf den Treibstoffvorrat achten muss, dem ist aber nicht so, die Betankungen sind lediglich gescriptete Missionsereignisse und ein äußerst nerviges
Unterfangen. Zwar mag eine Luftbetankung für echte Piloten eines der schwersten Manöver sein, in einem Spiel sollte es aber nicht in Frust ausarten,
was es in HAWX 2 leider tut, speziell durch das knappe Zeitlimit.
Die Handlung beschäftigt ungefähr 8-10 Stunden, je nach eigenem Können, danach stehen noch diverse Einzelmissionsmodi zur Verfügung, in denen man
sein Können und sein Erfahrungspunktekonto verbessern kann, was für den Multiplayer hilfreich ist.