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MSI MPG A1000G PCIE5 ATX 3 Netzteil im Test

ATX 3 und PCIe 5 von MSI

Weiter geht es mit einem interessanten neuen Netzteil von MSI, dass der "jüngere Bruder" des gerade erst von uns getesteten MSI MPG A1000G ist. Das Netzteil gibt es nämlich sowohl als ATX 2 als auch als ATX 3 Version, einfach zu erkennen am Anhängsel PCIE5 im Produktnamen.

Mit dem MPG A1000G PCIE5 bekommt man die auf ATX3 modernisierte Fassung des MPG A1000G. Da beide Modelle verfügbar sind, wollen wir uns natürlich einmal die Unterschiede genauer anschauen und herausfinden wann welches Modell interessanter ist. Insbesondere natürlich auch im Hinblick auf den Preisunterschied, der sich gar nicht so genau, aufgrund ständiger Preisschwankungen und Angebote beziffern lässt.

Die MPG PCIE5 Serie lässt sich äußerlich ganz schnell an der geänderten und etwas auffälligeren Verpackung erkennen, auf der auch gleich Werbewirksam die ATX 3.0 und PCIe 5.0 Kompatibilität beworben wird. Das Netzteil selbst sieht optisch aber genauso aus wie die ATX-2-Version, bis auf eine andere Anschlusskonfiguration.

Wir haben es auch bei ATX 3 weiterhin mit einem typischen Mittelklasse-Netzteil mit 80Plus Gold Standard zu tun. Da auf Besonderheiten wie digitale Steuerung und Überwachung verzichtet wird, diese sind bislang der MEG-Serie vorbehalten, ist das Modell preislich ebenfalls im mittleren Bereich zu finden und konkurriert mit anderen Modellen wie dem be quiet! Pure Power 12M oder der Corsair RMx Shift oder RMe Serie, die alle schon auf den neuen ATX3-Standard aktualisiert sind und auch in unserer Rubrik Netzteile zu finden sind.

Wie bei der ATX2-Version gibt es beim MPG A1000G PCIE5 eine Semi-Passive Lüftersteuerung, die mittels Taste am Netzteil zusätzlich in einen rein aktiven Modus umgeschaltet werden kann. Man an kann sich also aussuchen ob man es lieber besonders leise oder besser gekühlt haben will. Wie die Lüftersteuerung arbeitet werden wir natürlich auf den folgenden Seiten durchtesten.

Bei der der ATX 3 Version beschränkt sich MSI nicht nur auf ein 1000 Watt Modell, sondern bietet auch noch eine 850 Watt Variante an (MSI MPG A850G PCIE5 850W ATX 3.0 (306-7ZP7B11-CE0). Wie weit man noch darunter tätig wird, wer weiß, da sich die ATX3 Netzteile eher an leistungsstärkere Systemen orientieren. 750 Watt sind noch wahrscheinlich, wer ein 500 bis 600 W Netzteil sucht, der wird aber aktuell nicht unbedingt bereit sein den Aufpreis für ATX3 zu zahlen.

Die Optik der MSI PCIe-5-Modelle entspricht denen der alten ATX-2-Versionen und hat dank der silbernen eingebauten Platten und den trapezförmigen Einsatz im Alu-Look mit MSI-Drachen-Logo einen hohen Widererkennungswert. Weitere Designelemente, wie die Seitenstreifen oder die markante Optik der Lüfterabdeckung sorgen für eine insgesamt gelungenes Äußeres. Das Netzteil muss man also nicht unbedingt im Gehäuse verstecken.  

Das MSI MPG A1000G PCIE 5 ist mit 150x150 mm für ein 1000 Watt Netzteil recht kompakt und nicht größer als die ATX 2 Version. Mit mit den 150 mm Länge passt es problemlos in die meisten Gehäuse. Der verbaute Lüfter ist ein 135 mm FDB-Modell.

Wie sehr viele Modellen der Gold Klasse nutzt das Netzteil eine Half-Bridge-LLC-Topologie und für die Nebenspannungen wird DC-DC-Wandlung genutzt. Die genutzte Plattform stammt von CWT und ist eine der ersten ATX3 Plattformen, die es auf dem Markt gibt. MSI hat hier also frühzeitig den Einstieg gewagt.

Bei den Kondensatoren wird auf 100% Japanische 105 Grad Kondensatoren gesetzt. Das alles schlägt sich dann auch in einer Garantiezeit von 10 Jahren wieder.

Die üblichen Schutzschaltungen sind natürlich mit an Board. Dass heißt Überlastschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Unterspannungsschutz, Überstromschutz und auch ein Überhitzungsschutz.

12VHPWR Kabel und Anschluss

Wie viele andere Modelle der 1000 Watt Klasse besitzt auch das das MSI Modell einen auf 600 Watt ausgelegten 12VHPWR-Anschuss für neue Grafikkarten. Hier gibt es allerdings etwas wichtiges zu beachten. Nach der neusten ATX Spezifikation V2.01 ist eine Beschriftung der Leistung der 12VHPWR-Anschlüsse am Kabel oder alternativ auf dem Netzteillabel erforderlich.

Die Leistung gibt an wie viel Belast der Anschluss maximal verkraften kann. Das bedeutet aber nicht, das die Leistung zusammen mit anderen Komponenten auch immer parat steht. Denn primär ist hier die Leistung des Netzteils weiterhin entscheidend. Würde man den 600W Anschluss maximal Auslasten, würde das Lastspitzen bis 1800W bedeuten. Da ein ATX3 Netzteil aber nur maximal 2000W an Lastspitzen abfangen können muss, würden einem hier nur 200W Peak für sämtliche anderen Komponenten übrig bleiben. Deswegen empfiehlt Intel den 600W Stecker auch erst ab einer Gesamtleistung von 1200W. Also sollte man beim Netzteilkauf auch von ATX3 Netzteilen immer darauf achten, was man an Gesamtleistung einplanen muss.

Technische Details, Spezifikationen, Kabel und Lieferumfang

Das neue MPG A1000G PCIe5 ist ein Single-Rail-Netzteil, das auf einer Schiene die komplette 12V-Leistung bereitstellt. Es unterscheidet sich anhand der technischen Daten nicht von der ATX-2-Version MPG A1000G . Die angegebenen Leistungsdaten, die sich immer auf Dauerlast beziehen sind gleich.

Die übrigen Nebenspannungen bewegen sich auf den übliche dimensionierten Werte, so dass hier keine Besonderheiten anzutreffen sind.

Der Unterschied zwischen den Netzteilen liegt in den Lastspitzen die verarbeitet werden können und hier zeigt sich das ATX 3 nach dem neuen Standard eben deutlich unempfindlicher als ATX 2 Netzteile, weil der Standard verlangt, das ein Netzteil kurzfristig bis zum doppelten seiner Nennleistung (hier 1000 Watt) bereitstellen kann.

Spezifikationen Leistung
ModellA1000G PCIE5
Leistung gesamt W1000
Peak Leistung W=
12V-Gesamt A/W83.5
1000
12V-Rails1
Leistung Multirail A-
Leistung 3.3/5V W gesamt120
3,3V A22
5V A22
-12V A0.3
5 V SB A3

Bei den Anschlüssen fällt auf, dass das Modell neben den 4 Buchsen für EPS/PCIe Anschlüsse nun einen 12VHPWR Anschluss bereitstellt, der beim A1000G nicht vorhanden war, stattdessen gab es dort 5 EPS/PCIe Anschüsse.

Im Lieferumfang sind damit auch andere Kabel vorhanden. Dazu gehört ein natives 12VHPWR Kabel und besonders interessant auch ein Kabel von 12VHPWR am Netzteil auf 2x 6+2-Pol-PCIe. Damit kann eine alte Grafikkarte auch über den 12VHPWR am Netzteil angeschlossen werden.

Alle Kabel sind als flexible Flachbandkabel ausgeführt. Bei den SATA- und Molex-Kabeln fällt die sehr gute Länge von 500 mm plus jeweils 150 mm Abstand der Stecker auf.

Kabelkonfiguration
   1000
 Länge mmTypKabel x Stecker
ATX 24-pin600rund/sleeve1x1
EPS / ATX12V 4+4Pin600flach2x1
PCIe 5.0 - 12VPWHR
Leistung
600
flach1x2
(600W)
 12VPWHR auf 6+2 PCIe
600flach1x2
2 6+2-pin PCIe600/150flach2x2
6+2-pin PCIe600flach3x1
SATA500/150/150/150flach3x4
Molex+Floppy500/150/150/150/150flach1x4 + 1

Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Unser Setup für die Netzteil-Tests ist von uns selbst zusammengestellt und besteht aus folgenden Komponenten:

  • Chroma 66202 Power Meter
  • Chroma High-Speed DC Loads bis 3600 Watt
    • 10x Chroma 63303 a 300W
    •  4x Chroma  63302 Dual Load a 2x100 W
    •  1x Choma 63306 a 600W OPP/ OCP testing
    •  4x Croma 63301 a 200 w in Reserve
  • Chroma AC Source 6420 2 KW
  • Chroma AC Source 61505 4 KW PLD-Simulation
  • Keysight 34460A 6,5 Digit Tisch-Multimeter zur Spannungskontrolle 
  • 4x Rigol DS1054Z Oszilloskop 4x4=16 channels
  • Fluke 80i-110s AC/DC-Stromzange (100 A) Inrush, Holdup etc.
  • weitere Messgeräte wie Low-Voltage-Differentialtasköpfe etc. sowie diverse Kleinteile, Anschlüsse, Adapter usw.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

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