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Battlefield 1: CPU-Systemanforderungen künstlich nach oben geschraubt? Alles nur CPU-Marketing?

Dienstag, 20. Sep. 2016 12:25 - [tj]

Die minimalen Systemanforderungen von 'Battlefield 1' fallen für die CPU ungewöhnlich hoch aus, wobei die GPU-Empfehlung eher lächerlich schlecht angesetzt wird. Sehen wir hier etwa verstecktes Intel-CPU-Marketing?

Was ist denn da passiert? Hat man bei EA so wenig Ahnung von Hardware oder sehen wir hier eine neue Form von Intels CPU-Marketing?

Die offiziellen Anforderungen für den kommenden EA-Shooter 'Battlefield 1' nennen als Minimum für die CPU frech einen Intel Core i5 6600K! Nach unseren Erfahrungen mit der offenen Beta fallen die genannten Minimal-Specs damit deutlich üppiger aus, als überhaupt nötig.

Selbst auf einem mittlerweile doch sehr betagten Core i5 2500K gepaart mit einer GeForce GTX 970 zauberte der Shooter bei hohen Einstellungen noch konstant über 60 FPS auf den Bildschirm. Und das in der wie gesagt noch nicht einmal voll optimierten Beta.

Das Ganze mutet noch viel seltsamer an, wenn man sich die Anforderungen für die Grafikkarte anschaut, denn hier wird mal eben eine AMD Radeon™ HD 7850 2 GB oder NVIDIA GeForce® GTX 660 2 GB als Minimal vorausgesetzt. Die Leistung einer GTX 660 ist mittlerweile so überholt, das man sich wundert was eine solche Kart ein Kombination mit einer minimal geforderten Core i5 6600K CPU erreichen soll.

Was hat es also mit diesen sehr seltsam hohen Anforderungen für die CPU auf sich?

Man könnte fast vermuten, dass es sich hier um CPU-Marketing handelt, um den Verkauf neuerer Prozessoren anzukurbeln. Schon seit Jahren geht der Absatz von High-End-CPUs zurück, da selbst mehrere Jahre alte CPUs heutzutage genügend Power für grafisch aufwendige Games liefern. Die Grafik wir von der GPU gemacht und nicht von der CPU. In der Regel bringt eine größere GPU beim Gaming immer deutlich mehr als eine größere CPU. Gamer sollten ihr meist nicht üppiges Budget also in jedem Fall in die GPU und nicht CPU stecken.

Werden hier die Systemanforderungen für neue Top-Spiele als Marketingwerkzeug genutzt, um Kunden davon zu überzeugen, die CPU im System aufzurüsten?

Wirklich beantwortet werden kann diese Frage natürlich nicht, aber ausschließen kann man ein derart verstecktes Marketing in Zeiten, in denen ein nicht zu verachtender Teil der Reviews und Artikel im Netz sich aus Paid-Content - also Artikel für die der Hersteller zahlt - zusammensetzt auch nicht mehr. Im übrigens versuche man einmal einen gescheiten Testbericht zu einem i3-Prozessor zu finden. In der Regel gibt es Reviews nur noch zu den absoluten top CPUs. Die Grenzen zwischen "echten" Tests und bezahlten Artikeln verlaufen längst fließend und meistens werden Paid-Content-Artikel nicht als solche gekennzeichnet. 

Warum also nicht einen Schritt weitergehen und für künstlich in die Höhe geschraubte Systemanforderungen bei Hype-Games sorgen? Denkbar wäre es und wenig Hardware erfahrene Gamer könnten tatsächlich in die Falle tappen und denken sie bräuchten eine bessere CPU.

Nein das Gegenteil ist der Fall, Gamer brauchen eine bessere GPU und sollten ihr Geld daher bei AMD und NVIDIA lassen. Die CPU spielt eine immer untergeordnetere Rolle, vor allem in der Mittelklasse. Eine Highend-CPU benötigt man nur wenn man entsprechende Highend-Grafikkarten einsetzt, am besten davon gleich zwei.

Es kann sich bei der Sache natürlich auch um einen einfachen Fehler handeln, wobei dann die Frage auftaucht wieso eine GeForce GTX 660? Es wäre aber nicht das erste Mal, dass falsche Systemanforderungen veröffentlicht werden, die im Nachhinein korrigiert werden. Letzteres erscheint uns angesichts der Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Performance der Beta und den offiziellen Angaben allerdings eher unwahrscheinlich.

Battlefield 1: CPU-Systemanforderungen künstlich nach oben geschraubt? Alles nur CPU-Marketing?

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