sooo.. also erstmal sorry für den Doppelpost aber ich denke dass ich dafür lieber einen eigenen mache
Testbericht Triumph Speed Triple
Als ich gestern (Freitag) zu meinem Händler ging hatte ich schon ein breites Grinsen im Gesicht. Allerdings hab ich das dann auch gleich wieder verloren.
Der Vormieter hatte das Bike noch nicht zurückgebracht. Wütend und etwas enttäuscht stapfte ich so dann zum Auto zurück... aaaaber just in diesem Moment fuhr die gelb-schwarze Triumph auf den Hof. Oh Freude.... also kehrt gemacht und wieder in den Laden rein. Zu meinem Erstaunen rannte mir der Verkäufer schon entgegen und wedelte mit dem Schlüssel.
Gute 5 Minuten später sass ich auf der Speed Triple und war zu allem bereit. Ein Blick gen Himmel zeigte schwarze Wolken, aber diese sollten dem Spass nicht entgegenwirken. Ich hoffte einfach mal dass das Wetter hält.
Nachdem ich dann mal alles genau inspiziert hatte wurde das Visier geschlossen und mal runter vom Platz. An der ersten Kreuzung ab in Richtung Bregenzer Wald. Dass ich dafür 10 km Autobahn in Kauf nehmen musste war mir nur recht.
Nach etwa 5 km auf der Autobahn zerrte ich mal etwas weniger sachte am Griff und siehe da, das Ungetier erwacht zum Leben. 4er Gang, 5er Gang,6er Gang und der Tacho zeigt auf 240. Die schiere Kraft der 3 Zylinder und 1050ccm waren auf einmal deutlich zu spüren. Leider musste ich meine Fahrt aber Verkehrsbedingt einbremsen und die Ausfahrt kam auch viel schneller als erwartet.
Noch schnell die Ausfahrt runter und dann noch durch den Dornbirner Stadtjungel, immer das Ziel, die endlosen Kurven des Bregenzer Waldes, im Auge. Nach einer guten Viertelstunde Fahrt bog ich in den Achrain (etwa 6 km lange Bergauf-Strecke mit vielen langezogenen Kurven) ein und riss am Gas. Mit einem Wheelie begann ich den Höllenritt.
Vor meinem Start bemerkte ich an der Kreuzung noch die etwa 4 cm breiten Angststreifen die mir die vorangegangen Fahrer hinterliessen.
Die waren nach den ersten Kilometern bergauf auch verschwunden.
Das Motorrad hat ein verdammt agiles Handling dass sich in jeder Kurve, auch wenn sie noch so eng oder schnell ist, widerspiegelt. Die voll einstellbaren Federbeine sind werksmässig etwas weich justiert aber ich hab mich nicht dazu durchgerungen darum herumzuschrauben
.
Nach dem Achrain tuckerte ich mit gemässigtem Tempo durch die erste Ortschaft nach dem Anstieg. Von dort aus ging es dann mit stark überhöhter Geschwindigkeit über die Bundesstrasse (auch Wälderautobahn genannt) in den Hinterwald. Langsam bekam ich dann das Gefühl für das Moped und der Spass wurde immer grösser.
Der Motor glänzt in allen Disziplinen. Egal ob bei hohen oder niedrigen Drehzahlen, die Maschine hängt immer hungrig am Gas. Kleine Beschleunigungsversuche hab ich natürlich auch gemacht.
Im 5en Gang mit Tempo 80 und dann Vollgas =
.... mit erstaunlichem Elan reisst die Triumph nach vorne. Die 130 Ps und das satte Drehmoment von 105 Nm lassen sich durchaus spüren.
Die Bremsen sind ebenfalls wohldosiert und packen auch bei hohen Geschwindigkeiten ordentlich zu. Lediglich die Hinterradbremse ist etwas lasch. Aber wer braucht die schon
?
Im Hinterwald angekommen bog ich ab in Richtung Lech (der Skiort in luftiger Höhe dürfte wohl den meisten bekannt sein), wo die Kurven wunderschön und sehr abwechslungsreich auf den Biker warten.
Auch das beste Motorrad hat ein Manko (will aber nicht sagen dass die Triumph das beste ist). Nach einigen schnellen Links-Rechts Kombinationen merkte ich ein Vibrieren am Hinterrad. Zuerst dachte ich dass ich über irgendwas drüber gefahren bin aber die Vibrationen tauchten immer wieder bei schnellen Lastwechseln auf. Andererseits war es nicht so schlimm dass man nicht darüber hinwegsehen könnte.
Was ich auch noch bemängeln würde, was aber absolute Geschmackssache ist, sind die zwar funktionellen und gut ablesbaren Instrumente die fix mit der Lampenmaske verbunden sind und sich nicht mit dem Lenker bewegen.
Vielleicht müsste ich mich auch einfach daran gewöhnen.
In Lech angekommen drehte ich gleich um und fuhr einen Teil des Weges zurück. Von dort aus ging es dann über den Pfänderstock ins Oberallgäu (Deutschland) und dann von Lindau über die Autobahn zurück.
Heute Morgen fuhr ich noch mal 2 Stunden bevor es zu regnen anfing. Da brachte ich das Bike kurzentschlossen zum Händler zurück und musste statt den fürs We ausgemachten 120€ nur 50€ zahlen. In Anbetracht dessen dass ich die Freikilometer für 2 Tage (350 km) schon runter hatte finde ich den Preis angemessen.
Fazit: Die Triumph Speed Triple ist ein aussergewöhnliches Motorrad. Schnell, schön und mit etwa 10.500 € nicht allzu teuer. Sie besticht vor allem durch die Einarmschwinge und die Doppelscheinwerfer. Streetfighter pur. Leider muss man auch dazu sagen dass sie für grossgewachsene Leute (ich bin ca. 190 gross) nicht unbedingt das beste ist. Die Sitzposition ist sportlich ausgelegt, jedoch müssen grosse Leute die Beine schon stark anziehen. Der Motor ist wunderbar spritzig und durchzugsstark. Das mit 189 Kilogramm sehr leichte Teil ist sehr wendig und frisst Kurven mit einem unersättlichen Hunger nach mehr.
Abschliessend hoffe ich dass ich euch einen kleinen Überblick verschaffen konnte was die Triumph zu bieten hat.
Mfg DGray
EDIT: Hier seht ihr noch das Objekt der Begierde
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