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MSI Radeon RX 470 Gaming X 4G im Test (2/8)

MSI Radeon RX 470 Gaming X 4G im Detail

Auch bei der Radeon RX 470 Gaming X setzt MSI auf die sechste Generation des MSI Twin Frozr Designs. Der Kühler findet sich in ähnlicher Form bereits auf den GeForce GTX 1080/1070/1060 Modellen und auch auf der Radeon RX 480. In der neuen Optik kommt der Kühler etwas kantiger und aggressiver daher als der Vorgänger. Wo zuvor eine glatte Oberfläche zu sehen war, hat die neue Karte zackenförmige Abstufungen bekommen, welche die Karte etwas wuchtiger erscheinen lassen. Im Auslieferungszustand sind bei den MSI Karten alle Anschlüsse mit roten Kunststoffabdeckungen geschützt.

Wie schon in der letzten Generation unterscheiden sich die Kühler vor allem in der Anzahl der Heatpipes und damit auch in der Kühlleistung. Im Detail haben wir den Kühler bereits im Test der MSI GeForce GTX 1080 Gaming 8G betrachtet. Dort sah man zum Beispiel drei Heatpipes, bei der Radeon RX 470 sind es nur noch zwei. Die Heatpipes laufen in Form eines S durch den Kühler über die GPU.

Ein weiterer Unterschied zwischen der MSI Karte und anderen Modellen ist die Verwendung einer großen Baseplate, die die Wärme von der GPU aufnimmt und an die darüberlegenden Heatpipes verteilt. Wer sich einmal Kühler anschaut, der wird sehen dass nahezu alle Top-Kühler mit einer Baseplate arbeiten. Das vielfach angepriesene "Direkt-Touch" bei dem die Heatpipes direkt auf der GPU liegen ist keinesfalls besser, sondern dient eher der Kostenersparnis. Insbesondere mit den immer kleiner werdenden Oberflächen der GPUs wird die Baseplate wichtiger um die Wärme aufzunehmen und zu verteilen. Besser arbeitet hier nur noch ein Vapochamber, der direkt auf der GPU liegt.

Im direkten Vergleich zu den Vorgängern sieht man, dass sich im wesentlichen die Abdeckung des Kühlers geändert hat, das Konzept insgesamt aber das gleiche geblieben ist. Mit horizontalen Lamellen unterstützt der Kühler auch gut die Entlüftung des Gehäuses über das Slotblech. 

Neu an der MSI Twin Frozr Kühler VI ist das MSI Logo, das nun nicht mehr nur in weiß leuchtet, sondern mit einer RGB-LED bestückt ist, die über die MSI Gaming APP konfiguriert werden kann. Auch darauf sind wir bereits in früheren Tests eingegangen. Und natürlich verfügt auch die neue RX 470 Gaming über die roten "Blitz-LEDs" um den zweiten Lüfter, die über die LED-App in verschiedenen Beleuchtungsmodi konfiguriert werden können, aber nur in rot leuchten.

bei der Radeon RX 470 verzichtet MSI auf ein Backplate, das vermutlich eingespart wurde, um die Kosten für die eher günstigere Karte zu senken. Bei der zuletzt veröffentlichten GeForce GTX 1060 war die Backplate noch vorhanden, sie kostet allerding auch mehr als 100 Euro mehr.

Die Radeon RX 470 besitzt laut AMD eine TDP von nur 120 Watt. Die MSI Karte scheint sich damit allerdings nicht begnügen zu wollen und besitzt erstaunlicherweise einen 8-Pol-PCIe-Anschluss. Damit kann sie 75 Watt über den PCIe-Slot und weitere 150 Watt über den extra Stromanschluss beziehen. Das ist in sofern vorteilhaft, dass hier mehr Strom über den PCIe-Stecker gezogen werden kann und somit die Belastung des Mainboards sinkt.

Über eine mangelnde Stromversorgung kann man also nicht sicher nicht beklagen. Auch bei dieser Karte ist der Anschluss wieder gedreht, also mit der Haltenase zur Platine ausgerichtet. Das hat den Vorteil, das die Stecker sich wesentlich besser lösen lassen, weil die Haltenase nicht unter der Kühlerabdeckung liegt.

Auf der neuen Radeon RX 470 kommt der MSI Torx Lüfter in der Generation 2.0 zum Einsatz. Die neuen Lüfter sollen 22% mehr Luftdruck generieren als herkömmliche Modelle und arbeiten dazu bereits bei einer geringen Drehzahl von minimal 620 UPM. Sie verfügen über ein haltbares Doppelkugellager und sind damit bestens gerüstet für die härteren Belastungen durch häufiges anlaufen und stoppen bei semi-passivem Betrieb.

Durch die horizontal laufenden Kühlerlamellen wird die Luft bei der Karte in beide Richtungen horizontal abgeleitet. Damit geht grob die Hälfte der warmen Luft über das Slotblecht nach außen und die andere Hälfte wird in die das Gehäuse zurück geblasen. Im Gegensatz zu den oft genutzten vertikalen Lamellen, die ein einfacheres verlegen der Heatpipes erlauben, halten wir die MSI-Lösung für tendenziell besser.

Wie schon bei den zuletzt vorgestellten Radeon-Modellen gibt es auch bei der Radeon RX 470 keine Crossfire-Anschlüsse mehr. Die Kommunikation zwischen zwei Grafikkarten erfolgt über den PCIe-Bus. Mit DirectX12 kommt den Engines selbst eine entscheidende Rolle beim Crossfire-Support zu. Im Zentrum für Crossfire steht bei AMD vor allem auch das GPU Open Projekt, dessen Ziel es ist die gesamte Radeon Software als Open Source zu veröffentlichen um so Developern gerade für speziellere Anwendungen bessere Möglichkeiten zu bieten.

Bei den Anschlüssen gibt es nun ein etwas anderes Setup. AMD hat auf der RX 470 den DVI-Stecker eingespart, aber MSI holt ihn wieder hervor, so dass diese Karte über insgesamt fünf Monitoranschlüsse verfügt. Statt drei Displayport-Anschlüssen findet man hier nur zwei, dafür gibt es zwei HDMI-Anschluss und noch den DVI-Anschluss.

Auch bei der RX 470 bietet AMD Support für DisplayPort 1.3 HBR3 und DisplayPort 1.4-HDR. Damit wird noch einmal die Bandbreite erhöht und zudem wird auch 10 Bit Farbtiefe für HDR-Bildschirme möglich. Mit der Radeon RX470 können 4K Displays mit bis zu 120 Hz betrieben werden. Verbindung mit AMDs Freesync sind so Bildwiederholraten von 30 bis 120 Hz kein Problem. Reichen einem 60 Hz, dann sind mit dem DisplayPort-Anschluss sogar 5K Auflösung möglich. Bei 1080p Auflösung schafft der Anschluss sogar bis zu 240 Hz.

Der HDMI Anschluss unterstützt den 2.0b Standard und kann damit auch die 4K Auflösung bei 60 Hz darstellen. Auch über den HDMI Anschluss wird hierbei AMDs Freesync unterstützt.

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