ARLT Mr. Whisper Kaveri 7850 im Test (7/9)
Lüfterverhalten und Lautstärke
Zwei Lüfter gibt es im Mr. Whisper Kaveri 7850 von ARLT, die durch Änderung
der Rotationsgeschwindigkeit theoretisch für gesteigerte Betriebsgeräusche sorgen
könnten. Praktisch ist das nicht der Fall, doch zunächst wollen wir uns einem
Debütanten im System widmen: Dem APU-Kühler.
Bislang setzte ARLT an dieser Stelle auf Modelle von Xilence, die waren angemessen.
Im Kaveri-PC geht es aber eine Nummer besser, denn hier kommt der Scythe Katana
3 zum Einsatz, der alleine optisch eine ganz andere Wirkung entfaltet.
Optik alleine ist aber nicht das Entscheidende Kriterium, das den Scythe-Kühler
von seinen Vorgängern abhebt. Die abgewinkelte Bauweise lässt die Luft auf die
Spannungswandler am Rande des APU-Sockels strömen und kühlt sie dadurch aktiv.
Das ist im Mr. Whipser Kaveri 7850 durchaus von Vorteil, denn die Spannungswandler
auf dem MSI A78M-E35 liegen blank, sind also nicht mit einem Passivkühlkörper
versehen.
Obwohl das Mainboard zweifelsohne für die Betriebsweise ohne spezielle Kühlung
der Spannungswandler ausgelegt ist, macht sich eine gezielte Lufzirkulation
an dieser Stelle gut. Kühlere Bauteile sind weniger verschleißanfällig und leben
länger. Insofern schlägt der Katana 3 zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Design
weiß zu gefallen und die Funktion ist äußerst sinnvoll.
Wie schaut es mit der Funktion im Detail aus? - Laut wird der Katana 3 bei
der Arbeit zu keinem Zeitpunkt. Im Leerlauf verharrt die A10-7850K APU bei 46°C
(25°C Umgebungstemperatur) und der Lüfter dreht mit äußerst gemächlichen 560
U/min. Sobald wir Prime 95 als extremen Stresstest für die CPU-Kerne anwerfen,
steigert sich die APU-Temperatur auf 66°C bis 67°C und schwankt dort hin und
her. Das ist mit 5°C unter der kritischen Marke, ab der die APU temperaturbedingt
drosseln würde, genügend Abstand.
Der Lüfter des Katana 3 reagiert auf den Temperaturanstieg zunächst mit kurzen
Intervallen erhöhter Drehzahl und steigert anschließend "mit Schwung" aus 400
U/min fast linear seine Geschwindigkeit. In dieser Phase der maximalen Temperatur
wechselt er periodisch (knapp alle 30 Sekunden) zwischen 740 U/min und 920 U/min,
was akustisch nahezu gar nicht wahrnehmbar ist.
Nach einer Weile schalten wir zum Prime 95 Stresstest noch den Furmark Stresstest
für den GPU-Part hinzu und stellen fest: Bei der APU-Temperatur ergibt sich
kein tatsächlicher Unterschied. Auf das Verhalten des Lüfters hat das aber durchaus
Einfluss, er reduziert zunächst auf knapp unter 740 U/min, um sich nach einer
knappen Minute wieder bei 740 U/min konstant einzufinden. Obwohl insgesamt mehr
Leistung abgefordert wird, kann der Katana 3 bei konstanter Temperatur die Drehzahl
senken? - Ja, denn die APU reduziert ihren CPU-seitigen Takt, sobald die GPU
zu schaffen hat. Das ist keine Besonderheit des Systems, sondern Merkmal aller
Kaveri-APUs.
Sobald wir Prime 95 abstellen und nur noch Furmark läuft - gut erkennbar
an der gesunkenen CPU-Last -, bleibt die APU-Temperatur in etwa gleich, sie
sinkt nur um 1-2°C ab. Dafür senkt der Lüfter abermals die Umdrehungsgeschwindigkeit
auf nur noch 560 U/min (und darunter) deutlich ab. Nach Beendigung von Furmark
verbleibt der Lüfter des Katana 3 bei den 560 U/min, die ja gleichzeitig den
Ausgangswert darstellen.
Beim Gehäuselüfter konnten wir keine Änderung ausmachen und es würde von
der Geräuschentwicklung gar keinen Unterschied machen, wäre er nicht vorhanden
- es hört sich einfach nach Stille an. Die Systemtemperatur am Mainboard steigt
auch zu keinem Zeitpunkt in einen Bereich, der dem Gehäuselüfter verstärkte
Aktivität abnötigen würde.
Insofern kurz gefasst: Der Mr. Whisper Kaveri 7700 wird seinem Namen, wie
auch schon seine Vorgänger, absolut gerecht. Im "schlimsten" Fall ist dem Mr.
Whisper Kaveri 7850 unter extremer Systemlast lediglich ein leichtes Säuseln
zu entlocken.