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Corsair SP2500 Edel-Soundsystem für Gamer im Test (4/8)

Bass, Bass, wir brauchen Bass!

Natürlich hat ein 2.1 Soundsystem wie das SP2500 von Corsair einen Subwoofer. Doch irgendein Subwoofer war Corsair für das SP2500 offensichtlich nicht genug. Das Subwoofergehäuse besteht in seinem Inneren aus zwei Kammern. Damit handelt es sich nicht um eines der vielen 2.1 Soundsysteme für Gamer, die mit einem Bassreflex-Subwoofer ausgestattet sind, sondern um eines mit einem 4th Order Bandpass Subwoofer.

Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist durchaus ein großer. Der Treiber zwischen den beiden Kammern, von denen die hintere als luftdicht betrachtet werden kann, arbeitet nicht außerhalb des Gehäuses, sondern in eine vordere Kammer, die wiederum durch eine Röhre ventiliert wird. An dieser Stelle entsteht der eigentliche Sound, gemäß dem Prinzip eines Helmholtz-Resonators.

Corsair SP2500 2.1 Sound System Subwoofer

Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist der, dass der Bandpass genau das macht, was sein Name im Englischen schon andeutet: Er lässt nur ein bestimmtes Frequenzband passieren, Frequenzen oberhalb und unterhalb dieses Bandes fallen in der Intensität stark ab. Daher eignet sich ein Bandpass Subwoofer vor allem dann zum Einsatz, wenn er tatsächlich nur sehr tiefe Töne spielen muss. Die optimale Abstimmung auf das gewünschte Frequenzband ist dabei reichlich diffizil.

Um auch niedrigste Frequenzen verzerrungsfrei spielen zu können, muss die Auslenkung der Bassmembran entsprechend möglich sein. Hierbei hilft einem Bandpass Subwoofer die geschlossene Kammer. Sie sorgt für eine so genannte "Acoustic-Suspension", bei der die eingeschlossene Luft als lineare Feder wirkt. Als erfreulicher Nebeneffekt dieser Konstruktion sind akustische Kurzschlüsse ausgeschlossen.

Corsair SP2500 2.1 Sound System Subwoofer Chambers

Damit wären die Vorteile eines Bandpass auch schon aufgezählt: Er bearbeitet - wenn er gut abgestimmt ist - ein bestimmtes, sehr tief liegendes Frequenzband mit einem sehr hohen Wirkungsgrad. Er klingt beim SP2500 sehr satt, hat eine hohe Durchschlagskraft und er kann auch unglaublich leise und dennoch gut hör- bzw. fühlbar spielen.

Aber ein 4th Order Bandpass hat nicht nur Vorteile. Die auf die Abstimmungsfrequenz folgenden, beim Bandpass sehr stark abfallenden Frequenzen müssen von anderen Lautsprechern abgedeckt werden. Im Falle des SP2500 liegt diese Grenzfrequenz beispielsweise bereits bei 100 Hz - allerdings nicht wegen der Resonanz des Woofer-Gehäuses, sondern weil der DSP höher liegende Frequenzen im "Nacht"-Modus nicht mehr an den Subwoofer leitet. Systeme mit nur einem Lautsprecher in den Satelliten stellt das vor erhebliche Probleme. Corsair löst diesen Konflikt durch den Umstand, dass es sich beim SP2500 um ein Drei-Wege-System handelt.

Corsair SP2500 2.1 Sound System Subwoofer Front

Bandpass Subwoofer geraten auch immer wieder in die Kritik, sie könnten bei der Klarheit und der "Knackigkeit" des Basses nicht mithalten. Durchaus berechtigte Kritik, sie trifft auch auf den Subwoofer des SP2500 zu, allerdings konnten wir das "nur" bei Musik tatsächlich als problematisch nachvollziehen. Und dabei handelt es sich eigentlich auch nur um Musik mit sehr, sehr schnellen Bassfolgen: für Hiphop beispielsweise eignet sich das SP2500 unserer Ansicht nach sehr gut. Bei Games, für die das SP2500 eigentlich konzipiert ist und auch bei Filmen empfanden wir die nicht ganz so knackige Wiedergabe des Bandpass sogar als eher angenehm.

Aber auch an dieser Stelle kann Abhilfe geschaffen werden. Ein auch bei Musik knackigerer Bass lässt sich beispielsweise durch das schon thematisierte "Dynamic Pop"-Programm erreichen. Da die Subwoofer-Lautstärke ohnehin angepasst werden kann, ist es möglich von den Tiefen bis zur Mitte immerhin fast so etwas wie eine ausgewogene Lautstärke herzustellen. Mit übermäßig angehobenen Höhen muss der Hörer dann aber leben.

Andererseits ist es ratsam, die Lautstärke des Subwoofers nur in vorsichtigen Schritten anzuheben, wenn das System ohnehin schon laut spielt. Wird ein bestimmtes Lautstärkelimit erreicht, fängt der Bandpass an zu wummern und wird immer unpräziser. Dies kann im Extremfall sogar beim Hörer zu dem Eindruck führen, Bass und Melodie liefen asynchron. An dieser Stelle muss aber fainesshalber erwähnt werden, dass wir hier von etwa 120 Beats pro Minute und mehr sowie einer für Wohngegenden ohnehin unverträglichen Lautstärke sprechen. Einen ordentlichen Bums hat der Bandpass allemal.

Für Grindcore- und Hardstyle-Fans ist der Bandpass des SP2500 also eher nichts, für so ziemlich alle anderen Hörer spielt er einen satten, angenehmen und voluminösen Bass, solange nicht allzu laut aufgedreht wird.

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