Es ist nicht das erste mal, dass Kodak sich in den Low-Budget Sektor
traut. Hier war man teilweise schon mit Modellen vertreten, die im
Handel der 50 Euro Marke gefährlich nahe kamen. Tatsächlich darf man
Kodak in diesem undankbaren Marktsegment, als einen Vorreiter
bezeichnen. Denn speziell Kodak hat einen großen Ruf zu verteidigen,
der sich auf eine geschichtliche Entwicklung stützt, die bis ins
vorletzte Jahrhundert zurückreicht. Und gerade Low-Budget-Produkte
nagen oft und gerne an so einem Ansehen, ohne das sie im Gegenzug den
großen Geldsegen versprechen. Somit ist es für Kodak auch dieses mal
eine Gratwanderung.
Kodaks EasyShare C613 ist nicht nur ein Low-Budget-Produkt, sondern vor
allem auch die Bestätigung, dass die Digitalkamera-Entwicklung weiter
voranschreitet. Vergleicht man sie mit den Produkten des Vorjahres,
bemerkt man eine Preishalbierung bei vergleichbarer oder besserer
Ausstattung. Geht man sogar zwei Jahre zurück, dann ist ein Vergleich
in Preis und Leistung kaum noch denkbar. Doch erst wenn man drei Jahre
zurückblickt, wird einem klar, dass die Entwicklung des
Digitalkamera-Marktes noch immer eine unglaubliche Dynamik besitzt.
Bekam man vor drei Jahren eine 3MegaPixel-Kamera ohne optischen Zoom
und mit einem kleinen 1,5" LCD-Sucher für 200 Euro, darf es mit der
C613 nun eine 6MegaPixel-Kamera mit 3fach-Zoom und 2,4" LCD-Sucher
sein. Und dabei kostet diese aktuelle Digitalkamera mit 100 Euro nur
die Hälfte. Um soviel Kamera für sowenig Geld zu realisieren, musste
trotz aller Entwicklung noch der Rotstift herhalten. Am Augenfälligsten
wird dies am Plastik-Gehäuse, dass mit etwas Metall-Imitat und einem
aufgedruckten Kodak-Logo verziert wurde. Darüberhinaus zeugt eine Dicke
von 37mm von einem - noch freundlich ausgedrückt - handlichen Format.
Aber auch positive Merkmale stechen hervor. So zum Beispiel der
digitale Bildstabilisator, der oft noch alles andere als Standard ist.
Auch die Video-Funktion von 640x480 - trotz 15fps - wird in diesem
Preissegment gern gesehen. Ebenso dürfte die manuelle ISO von bis zu
1250 so manch angehenden Hobby-Fotographen erfreuen. Ob diese in diesem
Preissegment überhaupt was taugt, steht zwar auf einem anderen Blatt,
doch allein die Wahl-Möglichkeit zu besitzen, ist schon mehr, als viele
andere Kameras dem Anwender gestatten. Und schließlich wäre da noch der
Preis von unter 100 Euro.
Wer nun wissen möchte, wo er dieses
Schnäppchen ergattern kann, muss sich noch bis April-Juni gedulden.
Dann wird die EasyShare C613 wahlweise in schwarz und silber in Deutschland erscheinen. Doch wer es zur CeBIT schafft, kann sich dort schon vorab ein Bild von dieser Kamera machen.