Ein neuer Forumsbeitrag bei Guru3D sorgt derzeit dafür, dass mehrere Hardware-Magazine im Web über vermeintlich deaktivierte Shader und Textureinheiten in AMDs Hawaii-XT-GPU berichten. Ausgangspunkt der Überlegung ist dabei eine Flächenrechnung, bei der die Fläche in Verhältnis zu den verbauten GPU-Einheiten zwischen Hawaii-XT und den AMD-GPUs vom Typ 'Pitcairn' und 'Tahiti' verglichen wird. Auch Overheads und weitere verlorene Fläche möchte der Threadersteller bedacht haben.
Als Ergebnis erwartet der Bericht bei Hawaii XT eine Fläche von etwa 410 - 415 mm². Tatsächlich misst die Hawaii-XT-GPU aber 438 mm². Aus der Differenz wird nun auf die Existenz von vier Shader-Cluster zu jeweils 64 Shadern sowie 20 Textureinheiten geschlossen. Statt 2.816 Shader- und 172 Textureinheiten hätte der AMD-Chip damit 3.072 Shader- und 192 Textureinheiten.
Äpfel mit Birnen vergleichen?
Während die Meldung zwar hochinteressant ist und sich naturgemäß hervorragend für Spekulationen eignet, haben wir bei der Durchsicht des Forumbeitrags mindestens zwei offensichtliche Schwachstellen gefunden. So berücksichtigt der Threadersteller zum einen nicht, dass Hawaii auch als GCN-1.1-Architektur bezeichnet wird, die einige - wenn auch wenige - Änderungen gegenüber GCN 1.0 aufweisen sollte, so dass ein Vergleich der Chips nur bedingt sinnvoll erscheint.
Zum Anderen - und das dürfte den schwerwiegenderen Einwand darstellen - scheint die Rechnung den in Hawaii XT integrierten Soundchip auszugrenzen. So wurde zwar der Speicher, die Shader, die Textureinheiten, die ICS und vieles weiteres berücksichtigt, doch die einfache Tatsache, dass AMDs GCN-1.1-Chips in Form von Hawaii und Bonaire im Gegensatz zu den anderen AMD-Chips über das TrueAudio-Feature verfügen, das einen in der GPU integrierten Audioprozessor (Digitaler Signalprozessor) beschreibt und naturgemäß ebenfalls Platz benötigt, scheint unbeachtet geblieben zu sein.
(Bild: Radeon R9 290X mit Hawaii-XT-Chip)
KING DEALS! Jetzt bis zu 60% auf Top-Hardware von Markenherstellern sparen! 
